Der Nobel-Preis
Nachdem die von Nobel benannten Testamentsvollstrecker erbrechtliche Streitfragen
und Probleme gelöst hatten, traten am 29. Juli 1900 die Statuten und
Regelungen für die Organisation der Nobelpreise in Kraft.
Beteiligte Institutionen
DIE
NOBEL-STIFTUNG (NOBEL-STIFTELSEN)
Aufgabe der Stiftung ist die Verwaltung des Stiftungsvermögens und die
Koordination der Preisvergabe. Sie besteht personell aus 15 Kuratoren und
einem Verwaltungsrat.
PREISVERLEIHENDE
INSTITUTIONEN
Gemäß Nobels Testament werden die Preise von folgenden Institutionen
verliehen:
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Chemie und Physik (seit 1969 auch der damals neu geschaffene Preis für Wirtschaftswissenschaften): Königliche Akademie der Wissenschaften (Kungl. Vetenskapsakademien) in Stockholm |
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Physiologie und Medizin: Königlich Karolinisches Medico-Chirurgisches Institut (Karolinska Institutet) in Stockholm |
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Literatur: Schwedische Akademie (Svenska Akademien) in Stockholm |
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Frieden: Nobel-Komitee des norwegischen Parlaments (Storting). Schweden und Norwegen waren von 1814 bis 1905 politisch vereinigt. Nobel beteiligte deshalb die norwegische Volksvertretung an der Verleihung des Preises für Frieden und Völkerverständigung. |
NOBELKOMITEES NOBELINSTITUTE |
Vergabe
des Preises
Für
einen Nobelpreis kann sich niemand selbst vorschlagen. Berechtigt sind dazu
nur:
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schwedische
und auswärtige Mitglieder der Königlichen Akademie der Wissenschaften |
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Mitglieder
des für den Preis zuständigen Nobel-Komitees |
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Nobelpreisträger |
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Professoren
der Physik und Chemie verschiedener schwedischer Universitäten, des
Königlich Karolinischen Medico-Chirurgischen Instituts und des Königlichen
Instituts für Technologie |
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von
der Schwedischen Akademie der Wissenschaften ausgewählte und berufene
Wissenschaftler anderer Institutionen und Nationen |
Die Vorschläge müssen bis zum 31. Januar eines Jahres eingereicht werden. Sie werden von den Komitees bis zum September begutachtet und den preisverleihenden Institutionen unterbreitet. Diese treffen dann die Entscheidung. Die Listen der Kandidaten und die Beratungen sind geheim; es werden auch keine Protokolle geführt. Die Entscheidungen werden bis zum 15. November (meist jedoch um den 21. Oktober, Nobels Geburtstag) bekannt gegeben. Die Preisverleihung erfolgt am 10. Dezember, Nobels Todestag, in Oslo (Friedenspreis) bzw. in Stockholm (übrige Preise). Der Preisträger erhält eine Urkunde, eine goldene Medaille und eine Geldsumme aus den Zinsen des von Nobel gestifteten Kapitals.
Teilung oder Nicht-Vergabe des Preises
Nobelpreise werden nicht nur an Einzelpersonen (der Friedenspreis auch an
Institutionen) vergeben, sie können auch geteilt werden. Bis zu drei
Personen können ausgezeichnet werden, entweder für gemeinsame Arbeiten
oder für unabhängige, von den Vergabegremien als gleichrangig angesehene
Arbeiten. Das Preisgeld wird in diesem Falle entweder in zwei oder drei gleiche
Teile, oder - bei drei Preisträgern - nach dem Schlüssel 2:1:1 aufgeteilt.
Der Preis
kann auch in einem Jahr zurückgehalten und erst im folgenden Jahr nachträglich
vergeben werden. Die Preisvergabe kann auch ganz unterbleiben; das Preisgeld
fließt dann dem Stiftungsvermögen zu. Allerdings muss der Preis
mindestens einmal in fünf Jahren vergeben werden.
Wolfgang Böker