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Schamanengewand.
Leder, Metall, Stoff, B 87 cm, H 177 cm, T 40 cm
Tungusen
Institut für Ethnologie der Universität Göttingen, Abt. Völkerkundl. Sammlung: As 957

1788 sandte Asch ein Schamanengewand nach Göttingen, das aus dem südöstlichen Sibirien stammt. Die dort nomadisch lebenden Tungusen lebten im Wesentlichen von der Jagd. Ihre Glaubenswelt war durch den Schamanismus geprägt.

Das Wort „Schamane“ geht auf die tungusischen Sprachen zurück. Seine Bedeutung ist umstritten; möglich ist eine Herleitung aus der Wurzel „sa“ = „denken“, „wissen“. Das Schamanengewand ist ein ausschließlich für rituelle Zwecke gefertigtes Kleidungsstück. Die Lederfransen des Gewandes verweisen auf die Ähnlichkeit des Schamanen mit den Vögeln. Die rituellen Anhänger des Gewandes (Puppen, Metallanhänger) sind Orte der physischen Manifestation der Hilfsgeister. Schamanengewänder sind äußerst selten, da sie in der Regel bei der Beisetzung eines Schamanen mit diesem verbrannt wurden. Neben dem Schamanengewand der Völkerkundlichen Sammlung befindet sich ein weiteres Exemplar in dem Museum für Anthropologie und Ethnographie in St. Petersburg.