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FU Berlin
Digitale Dissertation

Lars-Peter Schenk :
Seroepidemiologische Untersuchungen zu Influenzavirusinfektionen in den Schweinebeständen Deutschlands am Beispiel Niedersachsens
Seroepidemiological investigations to the influenza virus infections in pig farms in Germany at the example of Lower Saxony.

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

In serologischen Untersuchungen mit dem Hämagglutinationshemmungstest wurden Daten zur Epidemiologie der Schweineinfluenza in Deutschland am Beispiel Niedersachsens ermittelt.

Im Zeitraum Juni 1993 bis März 1994 betrug die Seroprävalenz in 345 Proben von Schweinen aus vier Beständen in Niedersachsen gegen A/swine/Bakum/909/93 (H3N2) 72,8% und gegen A/swine/Schwerin/103/89 (H1N1) 35,1%. Gegen mindestens einen der Stämme konnten bei 80,3% der Tiere Antikörper nachgewiesen werden. Von diesen vier Betrieben war bekannt, daß sie Probleme mit respiratorischen Erkrankungen hatten.
Die Untersuchung von 1.049 Schweineblutproben aus 50 Beständen der Landkreise Winsen/Luhe, Cuxhaven, Stade, Rotenburg/Wümme, Osnabrück und Osterholz aus den Monaten Januar und März 1995 ergab eine Seroprävalenz von 32,9% gegen A/swine/Bakum/909/93 (H3N2) und von 66% gegen A/swine/Schwerin/103/89 (H1N1). Gegen mindestens einen der Stämme konnten bei 73,4% der Tiere Antikörper nachgewiesen werden.

Im Januar und März 1995 wurden in 56% der Bestände HAH-Titer von mindestens 1:160 gegen A/swine/Bakum/909/93 (H3N2), in 84% der Bestände HAH-Titer von mindestens 1:80 gegen A/swine/Schwerin/103/89 (H1N1) und in 90% der Bestände positive oder verdächtige HAH-Titer gegen mindestens einen Subtyp nachgewiesen.
2.083 Seren von Schlachtschweinen aus 136 Betrieben aus den Landkreisen Osnabrück, Vechta und Steinfurt wurden von August bis Dezember 1996 gewonnen. Bei der Untersuchung dieser Proben wurde gegen A/swine/Bakum/909/93 (H3N2) eine Seroprävalenz von 17,5%, gegen A/swine/Bakum/5/95 (H1N1) von 58,5% und gegen mindestens einen von beiden Stämmen von 64,2% ermittelt.

Bei der Untersuchung der Seren von August bis Dezember 1996 wurden in 62,5% der Bestände HAH-Titer von mindestens 1:160 gegen A/swine/Bakum/909/93 (H3N2), in 97,1% der Bestände HAH-Titer von mindestens 1:80 gegen A/swine/Bakum/5/95 (H1N1) und in 99,2% der Bestände positive oder verdächtige HAH-Titer gegen mindestens einen Subtyp festgestellt. Nur in einem Bestand wurde bei keinem Tier ein verdächtiger HAH-Titer gegen Influenzaviren der Subtypen A (H1N1) und (H3N2) festgestellt.
Der Anteil der Schweine mit Antikörpern gegen beide Serotypen (H3N2 und H1N1) betrug im Zeitraum Juni 1993 bis März 1994 27,5%, im Januar und März 1995 25,4% und im Zeitraum August bis Dezember 1996 11,9%.
In 40% der Bestände wurden im Januar und März 1995 Antikörper gegen beide Subtypen (H3N2 und H1N1) von porcinen Influenza-A-Viren gefunden. Im Zeitraum August bis Dezember 1996 waren es 22,8% der Bestände.

Klinische Beobachtungen, serologische und virologische Untersuchungen in einem Mastbestand über einen Zeitraum von zwei Jahren lieferten Daten zur Epizootiologie der Schweineinfluenza.
Die Untersuchungen zeigten, daß porcine Influenza-A-Viren vom Subtyp H3N2 in einem Bestand das gleiche klinische Bild mit hoher Morbidität, akuten respiratorischen Erkrankungen und schneller Durchseuchung des gesamten Bestandes verursachten, wie es von den klassischen porcinen Influenza-A-Viren vom Subtyp H1N1 beschrieben wird.

Ausbrüche von Schweineinfluenza, bei denen eine größere Anzahl von Schweinen erkrankte, traten immer im zeitlichen Zusammenhang mit Neueinstallungen auf.

Es wurden ebenfalls Verlaufsformen der Schweineinfluenza beobachtet, bei denen nur ein geringer Anteil der Schweine klinische Erscheinungen zeigte und die Ausbreitung im Bestand über einen längeren Zeitraum erfolgte.
In anderen Zeiträumen äußerte sich die Ausbreitung der Influenzaviren im untersuchten Bestand nur durch eine größere Anzahl von hustenden Schweinen und einem Anstieg der Seroprävalenz.
Bei 8 von 12 untersuchten Mastdurchgängen konnten klinisch und serologisch jeweils zwei Ausbrüche von Schweineinfluenza beobachtet werden. Ausbrüche mit hoher Morbidität kamen aber höchstens einmal während eines Mastdurchganges vor.
Bei 27 Schweinen erhöhte sich zweimal nach der Beobachtung von klinischen Erscheinungen in ihrem Stall der HAH-Titer gegen A/swine/Bakum/909/93 (H3N2) um das vierfache. So wurde die zweimalige Infektion von Mastschweinen mit Influenza-A-Viren vom Subtyp H3N2 während der Dauer ihrer Mast serologisch nachgewiesen.

Um den Einfluß der beim Hämagglutinationshemmungstest verwendeten Influenzavirusstämme auf die serologische Diagnose der Schweineinfluenza nachzuweisen, wurden 344 Seren von Schweinen mit dem HAHT mit den Stämmen A/swine/Bakum/909/93 (H3N2), A/Philippines/2/82 (H3N2), A/Hongkong/1/68 (H3N2), A/Port Chalmers/1/73 (H3N2), A/swine/Schwerin/103/89 (H1N1), A/swine/Bakum/5/95 (H1N1), A/swine/Bülow/1/81 (H1N1) und A/swine/Arnsberg/1/79 (H1N1) untersucht.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigten, daß die älteren Virusstämme, die in Untersuchungsämtern zur serologischen Diagnostik benutzt wurden, sich deutlich von den aktuellen porcinen Influenzaviren unterscheiden, die in der Schweinepopulation Niedersachsens zirkulierten. Für eine sichere serologische Diagnostik von Antikörpern gegen porcine Influenza-A-Viren mit dem Hämagglutinationshemmungstest ist deshalb die Verwendung mehrerer aktueller Stämme der Subtypen H1N1 und H3N2 zu empfehlen.

Inhaltsverzeichnis

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Literaturverzeichnis

Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/1999/111/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: influenza; influenza virus; pig; swine
DNB-Sachgruppe: 34 Veterinärmedizin
Datum der Disputation: 28-Apr-2000
Entstanden am: Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Univ.-Prof. Dr. H. Ludwig
Zweiter Gutachter: PD Dr. J. Süss
Dritter Gutachter: Univ.-Prof. Dr. K.-H. Zessin
Kontakt (Betreuer): larsschenk@freenet.de
Abgabedatum:14-Dec-2000
Freigabedatum:02-Feb-2001

 


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