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FU Berlin
Digitale Dissertation

Dierk Jorcke :
NAD+-abhängige Signalwege in Mitochondrien
ADP-Ribosyltransferase und NAD+-Glycohydrolase
NAD+-dependent signaling pathways in mitochondria

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

Die durch Prooxidantien induzierte Calciumfreisetzung aus Mitochondrien wurde bisher mit einer NAD+-Glycohydrolase (NADase)-Aktivität und der ADP-Ribosylierung spezifischer Proteine in Zusammenhang gebracht. Es wurde vorgeschlagen, daß die mitochondriale NADase zunächst aus NAD+ Nikotinamid und ADP-Ribose bildet. Freie ADP-Ribose würde daraufhin zu einer nicht-enzymatischen, kovalenten Modifikation von Proteinen führen, die mit dem Calcium-Efflux-System der Mitochondrien in Beziehung stehen. Ein derartiger Mechanismus weist der Hydrolyse des NAD+, katalysiert durch die mitochondriale NADase, eine Schlüsselrolle in der Calcium-Freisetzung dieser Organellen zu. In der vorliegenden Arbeit wird hingegen die Identifizierung der NAD+-Glycohydrolase aus Mitochondrien der Rinderleber als ein Mitglied der Klasse multifunktioneller ADP-ribosyl Cyclasen/cyclische ADP-Ribose Hydrolasen dargestellt. Diese potentiellen "second messenger" Enzyme katalysieren die Bildung und den Abbau von cyclischer ADP-Ribose (cADP-Ribose), einem hochwirksamen Nukleotid in der intrazellulären Calcium-Mobilisierung. Die erzielten Ergebnisse unterstützen ein neuartiges Modell der prooxidans-induzierten Calciumfreisetzung aus Mitochondrien, die durch die Bildung des spezifischen Botenmoleküls cADP-Ribose erklärt werden kann und nicht durch eine nicht-enzymatische Modifikation mitochondrialer Proteine mit ADP-Ribose. Die ADP-Ribosylierung in Rinderleber-Mitochondrien bei Verwendung von NAD+ als Substrat erfolgt unter zahlreichen Bedingungen (nahezu) unvermindert, unter denen die NADase substantiell inhibiert wird. Während der Reaktion werden spezifisch zwei mitochondriale Proteine ADP-ribosyliert, deren Molekulargewichte zu ca. 26 bzw. 53 kDa bestimmt werden konnten. Die mitochondriale ADP-Ribosylierung scheint unter den gewählten Bedingungen über einen enzymatischen Mechanismus zu verlaufen und nicht über einen nicht-enzymatischen Transfer freier ADP-Ribose, die zunächst aus NAD+ durch die NADase-Aktivität generiert werden muß. Die chemische Stabilität der ADP-Ribose-Protein-Bindungen weist auf Cysteinreste als Hauptakzeptor-Aminosäuren hin. Zusätzlich konnte die Aldehyd-Dehydrogenase aus Hefe mittels der mitochondrialen Aktiviät aus Rinderleber und NAD+ als Substrat ADP-ribosyliert werden. Die Vorbehandlung der Aldehyd-Dehydrogenase mit N-Ethylmaleimid, einem thiol-spezifischen Reagenz, vermindert ihre enzymatische Modifikation deutlich. Diese Befunde lassen auf die Anwesenheit einer cysteinspezifischen ADP-Ribosyltransferase in Mitochondrien der Rinderleber schließen. Zusammengenommen weisen die erzielten Ergebnisse dem mitochondrialen NAD+-Pool - neben seiner Funktion in der Energieübertragung - eine weitere Rolle in der Signaltransduktion zu.

Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis
1
1. Einleitung
1
1.1 NAD+-metabolisierende Enzymaktivitäten
2
1.2 Regulation der zellulären Calcium-Homöostase
10
2. Zielsetzung
15
3. Ergebnisse
16
3.1 ADP-Ribosylierung in Rinderlebermitochondrien
16
3.2 Die mitochondriale NAD+-Glycohydrolase - ein bifunktionellesEnzym
24
4. Diskussion
33
5. Zusammenfassung
38
6. Material undMethoden
40
6.1 Zellfraktionierung der Rinderleber
40
6.2 Isolierung der NAD+-Glycohydrolase
43
6.3 ADP-Ribosylierung
50
6.4 Proteinanalytik
52
7. Literatur
56
7.1 Zitierte Literatur anderer Autoren
56
7.2 Zitierte eigene Veröffentlichungen
65
8. Anhang
66
8.1 Fluoreszente Analoga cyclischer ADP-Ribose
66
8.2 Kurzfassung der Ergebnisse
67
Abstract
68
8.3 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
69
8.4 Abkürzungen
70
8.5 Lebenslauf
71
8.6 Danksagung
73

Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/1999/19/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: ADP-ribosyltransferase, NAD+-glycohydrolase, mitochondria, signaling, cADP-ribose
DNB-Sachgruppe: 30 Chemie
Datum der Disputation: 11-Feb-1999
Entstanden am: Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Prof. Dr. Dr. Manfred Schweiger
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Ferdinand Hucho
Kontakt (Verfasser): diejay@chemie.fu-berlin.de
Kontakt (Betreuer): mziegler@chemie.fu-berlin.de
Abgabedatum:10-Mar-1999
Freigabedatum:11-Mar-1999

 


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