DARWIN Digitale Dissertationen English Version Strich

FU Berlin
Digitale Dissertation

Ulrich Brückner :
Kompetenzerweiterung partout - Die Rolle der Europäischen Kommission im Prozeß der Europäischen Integration
Kompetenzerweiterung partout - The Role of the European Commission in the Process of European Integration

FU Logo


|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

Aus akteursorientierter Perspektive geht es um die Ausweitung der Handlungsmöglichkeiten der Europäischen Kommission im Prozeß der Europäischen Integration. Dabei wird Handlungsmöglichkeit nicht mit formalen Kompetenzen gleichgesetzt. Es wird untersucht, wie die Kommission agiert, auch ohne formale Rechte zu besitzen, wie sie Beschränkungen überwindet und wie sich dadurch Umfang und Reichweite europäischer Politik ausdehnt. Spezifika des Integrationsprozesses werden unter der Perspektive von Konstanz und Wandel vorgestellt, anschließend integrationstheoretische Ansätze mit Blick auf die Rolle der Kommission diskutiert und ein eigener Ansatz entwickelt. Zwei Hintergrundvariablen - Akteurseigenschaften und die Bedingungen für eigendynamische Prozesse - werden eingeführt und begründet. Eigennutzenorientierung und Gründungszweck dieser Institution decken sich, worüber "strategische Indifferenz" als eine Handlungsorientierung erklärt werden kann. Jenseits der Akteursdisposition läßt sich eine Ausdehnung von Handlungsmöglichkeiten durch funktionale Zusammenhänge wie spill-over- und externe Effekte erklären. Die Stellung der Kommission im Entscheidungssystem, Spektrum und Reichweite ihrer Aufgaben, die integrationsfördernde Kraft europäischen Rechts, vor allem aber zwischen Akteursarenen und Strategien wählen zu können und dabei formale mit informellen Ressourcen zu koppeln, machen die Kommission zu einer zentralen Figur im Integrationsprozeß. Dies zeigten schon diverse Fallstudien. Hier geht es aber um den über Politikfeldspezifika hinausgehenden Versuch einer generalisierenden Erklärung für die Rolle der Kommission. Die Bewertung dieser "Kompetenzerweiterung partout" führt zum Schluß, daß trotz oder gerade wegen der Ausdehnung von Handlungsmöglichkeiten keine verbesserte Qualität europäischer Politik die Folge ist. Die Kommission stößt wegen ihres Integrationserfolges an Grenzen von Effizienz und Legitimität. Dies ist weniger ein Problem der Kommission als der Regierungen, die als "Herren der Verträge" entscheiden müssen, auf wieviel einzelstaatliche Kontrolle sie zugunsten einer handlungsfähigeren und legitimen europäischen Entscheidungsstruktur verzichten.

Inhaltsverzeichnis

Die gesamte Dissertation können Sie als gezippten tar-File oder als zip-File laden.

Durch Anklicken der Kapitelüberschriften können Sie das Kapitel in PDF-Format laden:

Deckblatt

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

A Europäische Integration: System-, Akteurs- und Policyentwicklungen

A.1 Konstanz und Wandel

A.1.1 Die Polity- und Politicsperspektive

A.1.2 Die Akteursperspektive

A.1.3 Die Policyperspektive

A.2 Reformnotwendigkeiten und Reformkonsens

B Erklärungsversuche: Traditionelle Ansätze und traditionelle Beschränkungen

B.1 Forschungsperspektiven und Integrationsentwicklung

B.2 Die Betonung des Supranationalen

B.2.1 Funktionalismus

B.2.2 Neofunktionalismus

B.2.3 Neofunktionalistische Weiterentwicklungen

B.2.4 Dialectical functionalism

B.3 Die Betonung auf Staaten und Regierungen

B.4 Differenzierungen und Weiterentwicklungen

B.4.1 Die Fusionsthese

B.4.2 Andere staatszentrierte Sichten

B.4.3 Liberal Intergovernmentalism

B.4.4 Politikverflechtungsfalle und Entscheidungslücke

B.5 Die Betonung des Informellen

B.5.1 Policy-Networks und Netzwerkansätze

B.5.2 Normative und metaphorische Verwendung des Netzwerkansatzes

B.5.3 Governance-Ansätze

B.6 Die Betonung von kulturellen und kommunikativen Aspekten

B.6.1 Verschiedene Sichten

B.6.2 Reflektionismus

C Entscheidungslogiken: Setting the Stage

C1 Die Akteurin ohne Eigenschaften? Merkmale und Interessenlagen der Kommission

C.1.1 Die Kommission als Institution, Organisation und Akteurin

C.1.2 Handlungsmöglichkeiten und Handlungsfähigkeit

C.1.3 Eigeninteressen und Selbstbeschränkung

C.1.4 Empirische Überprüfbarkeit

C.1.5 Strategische Indifferenz

C.1.6 Opportunismus

C.1.7 Vertragsziele und Aufträge: Zur Priorität des Integrationsziels

C.1.8 Entscheidungslogische Konsequenzen

C.1.9 Rationalitätskriterien und Leitideen

C.2 Tentative Politik und die Gunst der Stunde: Erweiterung von Handlungsfähigkeit auch ohne aktive Steuerung

D Handlungslogiken: Strategien der Kommission

D.1 Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten im formalen System

D.1.1 Die Funktionen der Kommission

D.1.1.1 Ideenschmiede, Motor oder Makler: Das Initiativrechtsmonopol der Kommission

D.1.1.2 Die Hüterin der Verträge: Monitoring-Aufgaben der Kommission

D.1.1.3 Die Rolle der Kommission bei der Implementierung

D.1.2 Organbeziehungen

D.1.2.1 Kommission intern: agents and entrepreneurs

D.1.2.2 Ein erstes Tandem: Rat und Kommission

D.1.2.3 Interadministrative Kontakte

D.1.2.4 Ein zweites Tandem: Europäischer Gerichtshof und Kommission

D.1.2.5 Europäisches Parlament und Kommission

D.1.3 Besonderheiten des politischen Systems und der Rechtsgemeinschaft

D.1.3.1 Rechtsprinzipien und Abrundungskompetenz

D.1.3.2 Die Bedeutung unterschiedlicher Entscheidungsregeln im Rat

D.1.4 Schlußfolgerungen

D.2 Informelles Handeln und networking

D.2.1 Netzwerktypen und ihre Merkmale

D.2.2 Motive und Aktivitäten

D.2.3 Europäische Interessenlandschaft und die Rolle der Kommission

D.2.4 Handlungsmöglichkeiten durch informelle Aktivitäten

D.2.5 Schlußfolgerungen

D.3 Strategien der Kommission als flexible responses

D.3.1 Formale Erweiterungen des Handlungsrahmens

D.3.2 Inkrementale Integrationsschritte durch Rechtsetzung

D.3.3 Nachfrage nach Steuerungsleistungen

D.3.4 Zuwachs an Differenzierung und Intransparenz

D.3.5 Verzicht auf Konsistenz und Konzepte

D.3.6 Einflußnahme auf Akteure

D.3.7 "Öffnen" und "Schließen" als Verteilungspolitik

D.3.8 Ungleichgewichte und gesellschaftliche Agenten

D.3.9 Moravcsiks Erklärung supranationaler Gestaltungsspielräume

D.3.10 Defensive Strategien und Möglichkeiten der Besitzstandswahrung

E Ergebnisse und Herausforderungen: Reform der EU und Reform der Kommission?

E.1 Erweiterung von Handlungsfähigkeit

E.2 Reformvorschläge und Folgen

F Europa am début d´un siècle

Literatur


Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/1999/71/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: European Integration, European Commission, Integration theory, rational choice
DNB-Sachgruppe: 16 Politik
Datum der Disputation: 14-Feb-1997
Entstanden am: Fachbereich Politik- u. Sozialwissenschaft, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Prof. Dr. Michael Bolle
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Wolfgang Wessels
Kontakt (Verfasser): ulib@zedat.fu-berlin.de
Kontakt (Betreuer): bosch2@zedat.fu-berlin.de
Abgabedatum:15-Dec-1999
Freigabedatum:24-Aug-2000

 


|| DARWIN|| Digitale Dissertationen || Dissertation|| English Version|| FU Berlin|| Seitenanfang ||


Mail-Icon Fragen und Kommentare an:
darwin@inf.fu-berlin.de

© Freie Universität Berlin 1999