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FU Berlin
Digitale Dissertation

Marion Müller :
Polare Stratosphärenwolken und Mesoskalige Dynamik am Polarwirbelrand
Polar Stratospheric Clouds and Mesoscale Dynamics at the Polar Vortex Edge

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

zusammenfassung Im Rahmen dieser Dissertation wird der Einfluß verschiedener mesoskaliger dynamischer Prozesse in der
Atmosphäre auf die Bildung polarer Stratosphärenwolken (polar stratospheric clouds, PSCs) untersucht.

Der Arbeit liegen Messungen von PSCs zugrunde, die mit der Fernerkundungs-Methode Lidar (Light Detection
and Ranging) in Sodankylä (Finnland, 67.25° N, 26.65°E) und Ny-Ålesund (Spitzbergen, 78.55°N, 11.55°E)
während der Winter 1997/1998 bis 1999/2000 durchgeführt wurden. Die meteorologischen Bedingungen der
arktischen Stratosphäre während der Messwinter  werden umrissen. Insbesondere der Winter 1999/2000 war
durch einen stabilen, kalten Polarwirbel gekennzeichnet. Aus diesem Zeitraum werden die Messungen von PSCs
aus festen und/oder flüssigen Partikeln vorgestellt, d.h. die PSC Typen I a und I b, sowie Typ I a/b-Mischungen
und PSCs mit 'Sandwich-Struktur'. Zusätzlich werden die außergewöhnlichen PSC-Ereignisse vom 24./25. Januar
und 26./27. Januar 2000 behandelt, die mit sehr großen PSC-Partikeln ('NAT-Rocks') in Verbindung gebracht werden.

Erstmals werden PSC-Beobachtungen am Rand des Polarwirbels (Sodankylä) mit Beobachtungen im Zentrum
des Polarwirbels (Ny-Ålesund) verglichen. Dabei zeigt sich, dass die Existenz von PSCs am Polarwirbelrand offenbar
begünstigt ist. Es werden 3 Ansätze verfolgt, um diese Beobachtung zu erklären.
Zum einen wird gezeigt, dass Temperaturfluktuationen in stratosphärische Leewellen, die am skandinavischen Gebirge
angeregt werden, über Sodankylä zur Entstehung von Wassereis-PSCs bei synoptischen Temperaturen über dem
Eisgefrierpunkt führen können. Bei diesem Ansatz geht man davon aus, dass die stratosphärischen Temperaturen
lokal unter die PSC-Existenztemperaturen verschoben werden. Zum anderen wird in der vorliegenden Arbeit  der
neue Ansatz verfolgt, dass Schwankungen von Spurengasen (insbesondere H2O) zu einer lokalen Verschiebung der
PSC-Existenztemperaturen führen. In diesem Zusammenhang wird die Bildung von Filamentstrukturen am Polarwirbel-
rand mit Hilfe der Konturadvektions-Simulationsmethode berechnet. Die gemeinsame Analyse von Filamentstrukturen
und PSC-Messungen zeigt, dass sich auf Basis der Messdaten keine erhöhte oder verminderte PSC-Wahrscheinlichkeit
aufgrund von Extrusionen oder Intrusionen nachweisen lässt.
Hingegen kann die Verteilung stratosphärischen Wasserdampfes innerhalb des Wirbels eine Erklärung für die unterschiedlichen
PSC-Beobachtungen geben. Maximale H2O-Mischungsverhältnisse treten aufgrund der stärkeren Absinkbewegung im
Randbereich des Wirbels auf, so dass hier die PSC-Existenztemperaturen zu höheren Temperaturen verschoben sind,
während sie im Wirbelzentrum aufgrund des geringeren H2O-Gehalts zu niedrigeren Temperaturen verschoben sind.

Durch die Kombination der experimentellen Ergebnisse des Lidarverfahrens mit meteorologischen Ansätzen der
Atmosphärendynamik konnte ein differenziertes Bild der PSC-Existenz im nordhemisphärischen Polarwirbel aufgezeigt werden.
 
 
 


Inhaltsverzeichnis

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Titel

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Stratosphärisches Ozon
1.1 Aufbau der Atmosphäre
1.2 Ozonchemie
1.3 Globale Ozonverteilung
1.4 Natürlich bedingte Ozonschwankungen
1.5 FCKW-Chemie
1.6 Ozonloch-Chemie
1.7 Entwicklung des antarktischen Ozonlochs

2 Makroskalige Dynamik der polaren Stratosphäre
2.1 Entstehung des Polarwirbels
2.2 Beschreibung des Polarwirbels
2.2.1 Beschreibung des Polarwirbels
2.2.2 Potentielle Vorticity
2.2.3 Die Wirbelrandzone
2.3 Unterschiede nord- und südhemisphärischer Polarwirbel
2.4 Planetarische Wellen
2.5 Stratosphärenerwärmungen

3 Stratosphärische Aerosole
3.1 Entstehung von Aerosolen
3.1.1 Aerosolwachstum durch Nukleation
3.1.2 Aerosolwachstum durch Kondensation
3.1.3 Sedimentation von stratosphärischem Aerosol
3.2 Stratosphärisches Hintergund-Aerosol (Junge-Schicht)
3.3 Vulkanaerosol
3.4 Polare Stratosphärenwolken
3.4.1 Entstehung verschiedener PSC-Partikel
3.5 Auswirkungen verschiedener PSC-Partikel
3.5.1 Denitrifizierung
3.5.2 Dehydrierung

4 PSC-Messungen mit dem Lidar
4.1 Das Lidar-Meßprinzip
4.1.1 Die Lidar-Gleichung
4.1.2 Inversion der Lidar-Gleichung
4.2 Atmosphärische Streuprozesse
4.2.1 Molekülstreuung
4.2.2 Partikelstreuung und Mie-Theorie
4.3 Depolarisation
4.3.1 Depolarisation an sphärischen Partikeln
4.3.2 Depolarisation an Luftmolekülen
4.3.3 Depolarisation an asphärischen Partikeln
4.4 Teilchenensemble und Größenverteilungen
4.5 PSC-Klassifizierung mit dem Lidar
4.6 Lidar-Messungen
4.6.1 Beschreibung der Lidar-Systeme
4.6.2 Fehlerabschätzung
4.6.3 PSC-Beobachtungen während der Meßwinter

5 Stratosphärische Meteorologie im Beobachtungszeitraum
5.1 Winter 1996/1997
5.2 Winter 1997/1998
5.3 Winter 1998/1999
5.4 Winter 1999/2000
5.4.1 Arktische Ozonabnahme im Frühling 2000

6 PSC-Meßergebnisse: Makroskalige Interpretation
6.1 Ny-Ålesund PSC-Beobachtungen im Winter 1999/2000
6.2 Flüssige PSC-Partikel: PSC-Typ I b
6.3 Feste PSC-Partikel: PSC Typ I a (enhanced)
6.3.1 Große NAT-Partikel, "NAT-Rocks"
6.4 Mischungen fester und flüssiger Partikel
6.4.1 PSC I a/b Mischungen
6.4.2 PSCs mit "Sandwich-Struktur"

7 Mesoskalige Prozesse in der Stratosphäre
7.1 Unterschiede der PSC-Beobachtungen in Sodankylä und Ny-Ålesund
7.2 Zusammenhang von PSCs und stratosphärischen Leewellen
7.3 Zusammenhang von PSCs und Spurengas-Schwankungen

8 Stratosphärische Leewellen
8.1 Theoretische Grundlagen der stratosphärischen Leewellen
8.2 Mesoskalige Modelle stratosphärischer Leewellen
8.3 Leewellen-induzierte PSC-Ereignisse
8.4 PSC Typ II in Sodankylä und stratosphärische Leewellen
8.4.1 Unsicherheit der Temperaturmessung
8.4.2 PSC Typ II am 21./22. und 23.Jan1997
8.4.3 PSC Typ II am 16.Dez.1997
8.4.4 PSC Typ II am 2.Dez.1998

9 Mesoskalige Strukturen am Polarwirbelrand
9.1 Filamentstrukturen am Wirbelrand
9.1.1 Laminae
9.1.2 Filamente
9.2 Filamente und polare Stratosphärenwolken
9.3 Konturadvektions-Simulation
9.4 PSC-Beobachtungen und Filamentstrukturen

10 PSCs und stratosphärischer Wasserdampf
10.1 Globale Verteilung von stratosphärischem Wasserdampf
10.2 Verteilung von stratosphärischem Wasserdampf im Wirbel
10.3 Keine Wassereis-PSCs im Wirbelzentrum
10.4 PSCs am Wirbelrand
10.4.1 Ergebnisse des Vergleichs von Wirbelzentrum und Wirbelrand
10.5 Entwicklung von Wasserdampf und Temperaturen in der Stratosphäre

11 Zusammenfassung

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis
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Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/2001/94/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: polar stratospheric clouds, mesoscale dynamics, lidar, arctic stratosphere
DNB-Sachgruppe: 29 Physik, Astronomie
Klassifikation PACS: 92.60.Mt , 42.68.Wt
Datum der Disputation: 23-Apr-2001
Entstanden am: Fachbereich Physik, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Prof. Dr. Ludger Wöste
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Karin Labitzke
Kontakt (Verfasser): mmueller@awi-potsdam.de
Kontakt (Betreuer): woeste@physik.fu-berlin.de
Abgabedatum:11-Jun-2001
Freigabedatum:13-Jun-2001

 


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