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FU Berlin
Digitale Dissertation

Peter Stöckel :
Homogene Nukleation in levitierten Tröpfchen aus stark unterkühltem H2O und D2O
Homogeneous nucleation in levitated droplets of strongly supercooled H2O and D2O

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

 

Die Struktur und Eigenschaften von flüssigem Wasser sind bis heute nicht in allen Einzelheiten verstanden. In der vorliegenden Arbeit wurde die homogene Keimbildung (Nukleation) von Eis in stark unterkühltem leichtem (H2O) und schwerem (D2O) Wasser untersucht. Da an der homogenen Keimbildung nur Moleküle der metastabilen Phase beteiligt sind, wird dieser Vorgang ausschließlich von der Struktur und Dynamik der Flüssigkeit beeinflußt. Das Studium der homogenen Nukleation kann somit weiteren Aufschluß darüber geben, wie flüssiges Wasser "funktioniert".

 

Die homogene Nukleation von Eis in stark unterkühlten Tröpfchen aus flüssigem Wasser spielt eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Cirrus-Wolken. Dabei hängt die Kinetik der Wolkenbildung entscheidend von der sogenannten Nukleationsrate ab. Für die erfolgreiche Modellierung der Vorgänge in der Atmosphäre werden deshalb verläßliche Meßdaten für die Nukleationsrate als Funktion der Temperatur benötigt. Hierzu leisten die beschriebenen Messungen einen wertvollen Beitrag.

 

Für die Untersuchung der homogenen Nukleation im Labor sind elektrodynamisch levitierte, unterkühlte flüssige Tröpfchen sehr gut geeignet. Diese Methode bietet gegenüber anderen Verfahren eine Reihe von Vorteilen, die in der vorgestellten Arbeit weiter ausgebaut wurden.

 

Kernstück der verwendeten Apparatur ist eine kühlbare elektrodynamische Doppelringfalle. Die Apparatur ist speziell auf die Erfordernisse bei der Messung von Nukleationsraten in stark unterkühlten levitierten Flüssigkeitströpfchen zugeschnitten. Der vollautomatische Betrieb ermöglicht die Durchführung sehr langer Meßreihen. Infolgedessen steigt die Aussagekraft der Messungen, denn die Nukleation ist ein zufälliger Prozeß, der statistischen Gesetzmäßigkeiten unterliegt.

 

Das Volumen jedes einzelnen Tröpfchens wird während der Messung ständig durch Auswertung der räumlichen Intensitätsverteilung des gestreuten Laserlichts ermittelt und als Funktion der Zeit aufgezeichnet. Dadurch ist die Größenverteilung innerhalb des betrachteten Tröpfchenensembles mit hoher Genauigkeit bekannt. Hierin liegt ein wesentlicher Vorteil unserer Methode gegenüber allen anderen Alternativen (Unterkühlung von Emulsionen, Aerosolen etc.).

 

Im Rahmen dieser Arbeit wurde die homogene Nukleation in unterkühltem H2O im Temperaturbereich zwischen 239.4 K und 239.7 K beobachtet. Die homogene Nukleation von Eis in D2O wurde erstmalig an levitierten unterkühlten Tröpfchen untersucht, und zwar im Temperaturbereich zwischen 243.7 K und 244.7 K.

 

Die untersuchten Temperaturbereiche wurden so gewählt, daß die Nukleationszeiten bis zu 3 min betrugen. Der unterkühlte Zustand wurde damit im Mittel wesentlich länger aufrechterhalten als in früheren Messungen. Bei Gefrierereignissen mit längeren Nukleationszeiten traten deutliche Abweichungen von dem erwarteten statistischen Verhalten zutage. Die Ursachen für die Diskrepanz zwischen Theorie und Experiment konnten bisher allein auf der Grundlage der vorhandenen Messungen nicht geklärt werden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die beschriebenen Phänomene ihre Ursache in bislang unbekannten Eigenschaften des unterkühlten Wassers haben. Unsere Beobachtungen deuten auf die Existenz verschiedener Modifikationen des unterkühlten Wassers hin, die miteinander im Gleichgewicht stehen.


Inhaltsverzeichnis

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Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/2002/23/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: homogeneous nucleation, supercooled water, nucleation rate, levitation, electrodynamical trap, droplets, Mie scattering
DNB-Sachgruppe: 30 Chemie
Datum der Disputation: 07-Dec-2001
Entstanden am: Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Prof. Dr. Helmut Baumgärtel
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Eugen Illenberger
Kontakt (Verfasser): peter@chemie.fu-berlin.de
Kontakt (Betreuer): baum@chemie.fu-berlin.de
Abgabedatum:22-Feb-2002
Freigabedatum:25-Feb-2002

 


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