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FU Berlin
Digitale Dissertation

Daniel Matthias Brickwell :
Zu den Einflusspotenzialen der Grossbanken
On the potential influence of the German Banks

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

In der Arbeit wird gezeigt, dass die öffentliche Diskussion, um die Macht der Banken zu weit gefasst ist. Von Deutschlands Finanzinstituten besitzen nur fünf Großbanken und zwei Versicherungen über genügend Einfluss, um ihnen das Potenzial für einen Machtmissbrauch zu unterstellen. Ihr Einfluss konzentriert sich hauptsächlich auf die 100 größten Unternehmen, die allerdings schätzungsweise mehr als 35% des Umsatzes und knapp 20% der Wertschöpfung aller deutscher Unternehmen erreichen. Die Verteilung der Beteiligungen legt nahe, dass die Banken und Versicherungen nur wesentlichen Anteilsbesitz an Unternehmen halten, wo dieser auch eine Kontrollfunktion hat. In Kapitel 5 wird gezeigt, dass die Eigenschaften des Finanzintermediärs, nämlich bessere Diversifikation des Beteiligungsportfolios und Informationsvorteile bei der Beratung, Kreditinstitute und Versicherungen gegenüber anderen Großaktionären bei der Unternehmenskontrolle bevorteilen. Dies bedeutet aber auch, dass Finanzintermediäre oft der bessere Kontrolleur aus Sicht der restlichen Aktionäre sind. Daher ist eine Einschränkung des Beteiligungsbesitzes der Banken nicht wünschenswert. Ja, es ist sogar zu hoffen, dass die Banken im Zuge der augenblicklichen Umwälzungen nicht alle Beteiligungen abbauen. Eine Sonderrolle kommt jedoch der Verflechtung des Finanzgewerbes untereinander zu. Diese Ringverflechtungen, die in Kapitel 3 näher betrachtet werden, sind bisher in der Diskussion um die Macht der Banken weitgehend ausgeklammert worden, da die bisherigen Untersuchungen zum Beteiligungsbesitz sich vornehmlich auf Industrieunternehmen konzentriert haben. Bedenklich ist in diesem Sinne die künftige Beziehung von Allianz/Dresdner und Deutscher Bank und die Wechselbeteiligung der Allianz mit der Münchner Rück und HypoVereinsbank. Hier sollten ordnungspolitische Auflagen zur Entflechtung erwogen werden. Die weiteren dem Bankeneinfluss zurechenbaren Probleme wie die Bevorteilung der Depotbanken bei Kapitalmaßnahmen, die Behinderung des Marktes für Unternehmenskontrolle und die Vernachlässigung der Interessen der Kleinaktionäre werden hauptsächlich durch das Depotstimmrecht verursacht. Die Stimmrechtsanteile der Finanzintermediäre auf Hauptversammlung sind aufgrund von Eigenbesitz weitaus geringer als durch Depotbesitz. In Kapitel 5 wird gezeigt, dass das Depotstimmrecht im Gegensatz zur herrschenden Meinung nicht über ein Delegated-Monitoring-Modell begründet werden kann, da die Kreditinstitute bei Depotkonten keine Skalenvorteile geniessen. Anders als zum Beteiligungsbesitz gibt es bei Depotstimmrechten keinerlei Publizitätspflichten. Weiterhin ermöglicht das Depotstimmrecht den Banken ein Eigentumsrecht ohne eigenen Kapitaleinsatz. Die Leistung der Bank wird ihr aber nicht direkt entgolten. Die fehlende Entlohnung ist ein mangelnder Anreiz für die kleinen Depotbanken, ihren Auftrag ernst zu nehmen, und ein großer Anreiz für die Großbanken, das Depotstimmrecht renditefördernd für ihre eigenen Zwecke zu nutzen.

Inhaltsverzeichnis

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Titelblatt
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 1
2. Hypothesen zur Macht der Banken 7
2.1. Die Diskussion um die Macht der Banken 7
2.2. Anhäufung von nicht legitimierter Macht 9
2.3. Verzerrung des Wettbewerbs für Finanzdienstleistungen 10
2.4. Einfluss der Banken auf die Gütermärkte 12
2.5. Behinderung des Kapitalmarkts 14
3. Das Ausmaß der Einflusspotenziale 17
3.1. Auftrags- oder Depotstimmrecht 17
3.2. Beteiligungsbesitz 36
3.3. Die Beteiligungsstruktur von Großunternehmen 47
3.4. Aufsichtsratsmandate 69
3.5. Kreditvergabe 79
4. Kumulative Betrachtung der Einflusspotenziale 89
4.1. Bankeneinfluss und Unternehmensergebnis 91
4.2. Die Stellung der Großbanken am Kapitalmarkt 98
4.3. Entwicklungsstand des Aktienmarktes 101
4.4. Schlussfolgerungen für den Gesetzgeber 106
5. Thesen zum Bankeneinfluss 107
5.1. Interessenlage der Banken 107
5.2. Thesen zur Rolle der Banken als Kreditgeber 110
5.3. Hausbanken und langfristige Bindung 113
5.4. Bankeneinfluss und Unternehmenskontrolle 115
5.5. Beteiligungen und Unternehmenswert 117
5.6. Banken und Stimmrechtsvertretung 136
5.7. Depotbanken als Interessenvertreter der Aktionäre 136
6. Änderungsvorschläge und -möglichkeiten 173
6.1. Der Einfluss der Banken 173
6.2. Beschränkung des Beteiligungsbesitzes 174
6.3. Veränderung des Depotstimmrechts 177
7. Anhang 181
8. Literaturverzeichnis 193

Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/2002/39/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: German Banks, Corporate Governance, Influence
DNB-Sachgruppe: 17 Wirtschaft
Datum der Disputation: 22-Nov-2001
Entstanden am: Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Prof. Dr. Lutz Kruschwitz
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Manfred Hein
Kontakt (Verfasser): Brickwell@t-online.de
Kontakt (Betreuer): kruschwl@zedat.fu-berlin.de
Abgabedatum:24-Mar-2002
Freigabedatum:03-Apr-2002

 


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