Universitätsbibliothek
und Kollegienhaus
(Prinzenstraße, Papendiek, Paulinerstraße)
Der
Komplex des ehemaligen Paulinerklosters zwischen Prinzenstraße, Papendiek
und Paulinerstraße bildete den ersten Mittelpunkt der Georg-August-Universität
in den Jahren nach ihrer Gründung.
Unter Einbeziehung alter Klostergebäude errichtete der Architekt Joseph
Schädeler das Kollegienhaus. Es bot zunächst Raum für die Universitätsbibliothek,
aber auch für Hörsäle und für die Universitätsverwaltung.
Das schnelle Anwachsen des Buchbestandes führte aber rasch zur Ausdehnung
der Bibliothek im gesamten Kollegienhaus und in der benachbarten Paulinerkirche
(Abb. rechts). Das Paulinerkloster war die Niederlassung der Dominkanermönche
in Göttingen. Das Kloster wurde 1294 gegründet; die Weihe der Kirche erfolgte
1331. Nach der Reformation in Göttingen wurde das Kloster 1531 aufgehoben.
Die Gebäude dienten fortan als städtische Schule und als Zeughaus.
Von 1737 an war die Paulinerkirche
Universitätskirche. Im frühen 19. Jahrhundert wurde das Gebäude umgebaut
und für die Zwecke der Universitätsbibliothek genutzt. Seitdem ist die
Nikolaikirche Universitätskirche. Wegen ihrer großen und sorgfältig gepflegten
Bestände hatte die Göttinger Universitätsbibliothek schon nach wenigen
Jahrzehnten einen ausgezeichneten Ruf erlangt.
Als Goethe im
Sommer des Jahres 1801 mehrere Wochen lang in der Bibliothek zu seiner
Farbenlehre arbeitete, schrieb er voller Begeisterung:
Man
fühlt sich wie in der Gegenwart
eines großen Capitals, das geräuschlos
unberechenbare Zinsen spendet...
Goethe
über die Göttinger Universitätstbibliothek
in den Tag- und Jahresheften 1801
Die
besondere Qualität der Göttinger Universitätsbibliothek
wird häufig als der für Gauß maßgebliche Grund seiner
Studienortswahl genannt. Gauß schreibt über die Bibliothek:
„Ich habe die Bibliothek gesehen, und ich verspreche mir davon einen
nicht geringen Beitrag zu meiner glücklichen Existenz in Göttingen.“
Ansicht der Paulinerkirche mit dem Akademischen Museum (l.) und
des Kollegienhauses
Das Historische Gebäude der SUB Göttingen heute:
zurück
|