Sörgel, Michael: Prüfung der Verbundfestigkeit zwischen zwei NEM-Legierungen nach Anwendung verschiedener Oberflächenkonditionierungsverfahren und Verwendung unterschiedlicher Kompositklebstoffe


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Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit untersucht vergleichend den Einfluss unterschiedlicher Lagerungsbedingungen und -zeiten auf die Festigkeit des Metall-Kunststoff-Verbundes nach Anwendung kommerzieller und experimenteller Oberflächen-konditionierungsverfahren. Die Verbundfestigkeitsprüfung erfolgte mit Hilfe des Abscherversuches. Als Prüfkörper wurden Metallplättchen unterschiedlicher Maße aus Wirobond ® C und Wiron ® NT hergestellt und miteinander verklebt. Das Kleben erfolgte mit Compolute ® und PANAVIA F ®. Der Auftrag der Silikatschicht erfolgte mit dem Rocatec-Verfahren und flammenpyrolytisch mit einem modifizierten Gasbrenner. Um den Einfluss des oralen Milieus auf die Verbundfestigkeit zu untersuchen, wurden die Proben einer künstlichen Alterung unterzogen. Die Bestimmung der Bruchqualität erfolgte nach visueller Auswertung der Klebeflächen. Kriterium war das Vorhandensein von Kunststoff auf den abgescherten Oberflächen. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit lassen sich folgendermaßen zusammenfassen. Mit allen Verbundkombi-nationen konnte zu jedem Zeitpunkt die im ISO Ergänzungsentwurf 10477 geforderte minimale Verbundfestigkeit von 5 MPa erreicht werden. Mit dem Rocatec-Verfahren und Compolute ® konnten die höchsten Verbundwerte erreicht werden. Nach flammenpyrolytischer Konditionierung waren Unter-schiede, in Abhängigkeit zum verwendeten Kompositklebstoff, festzustellen. Mit Compolute ® wurden im Vergleich zu PANAVIA F ® höhere Werte erzielt. Die geringsten Verbundwerte wurden für den mit dem Alloy Primer und PANAVIA F ® hergestellten Verbund ermittelt. Es konnte bestätigt werden, dass durch den Auftrag einer silikatischen Zwischenschicht ein stabiler, hydrolyse-beständiger Metall-Kunststoff-Verbund hergestellt werden kann. Nach künst-licher Alterung konnte eine generelle Zunahme des adhäsiven Versagens des Metall-Kunststoff-Verbundes beobachtet werden. Die Bruchflächen waren vollständig frei von Kunststoff. Die visuelle Auswertung der übrigen Bruchbilder ergab zumeist eine gemischte Bruchqualität mit halbmondförmigen Ausrissen im Kunststoff. Diese Beobachtung ist damit zu begründen, dass es während des Abschervorganges vor dem Abriss zu einer Deformation des Kompositkleb-stoffes kam. Durch die Anwendung des modifizierten Gasbrenners ist eine Gerüstkonditionierung für den Zahnarzt am Behandlungsstuhl möglich. Die mit ihm erreichten Haftwerte entsprechen denen kommerzieller Verbundverfahren und sind diesen damit ebenbürtig.