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4 Ptolemaeus, Claudius:
Cosmographia / lat. von Jacobus Angelus. - Vicenza: Hermann Liechtenstein, 13. 9. 1475.
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Der griechische Universalgelehrte Claudius Ptolemaeus (um 90 - um 168 n. Chr.) war im Mittelalter zunächst nur durch seine astronomischen Werke bekannt. Nachdem es dem Italiener Palla Strozzi gelungen war, aus Konstantinopel eine Handschrift der Cosmographia zu besorgen, wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts eine lateinische Übersetzung begonnen, die von Jacopo Angelo de Scarperia um 1410 zu Ende geführt wurde.
Diese zunächst nur handschriftlich überlieferte Fassung hatte noch keine Landkarten. Sie wurden neu gezeichnet und mit Ortsnamen versehen. Die wissenschaftlich bedeutendste Leistung des Ptolemaeus bestand darin, das zu seiner Zeit bekannte Wissen über die Erde neu systematisiert und die Geographie durch Anwendung trigonometrischer und astronomischer Messungen auf eine neue Grundlage gestellt zu haben. Während Strabo Repräsentant der beschreibenden länderkundlichen Geographie ist, vertritt Ptolemaeus die mathematisch-kartographische Richtung.

 

Das Werk will zunächst nur eine Anleitung zu einer geodätisch fundierten Kartographie geben. Im ausführlichen Hauptteil zählt Ptolemaeus etwa 8.000 Orte mit Angabe ihrer geographischen Länge und Breite auf, dazu Flüsse, Seen, Inseln und Berge.

Der früheste Druck der Cosmographia in der lateinischen Übersetzung des Jacobo Angelo, herausgegeben von Angelus Vadius und Barnabas Picardus, erschien am 13. November 1475 in Vicenza. Diese Erstausgabe enthält noch keine Karten.

Vgl. auch Nr. 7, 8, 9 und 10

Abgebildet:
Blatt 18: Zweiter Teil des Werkes mit einem Katalog Germaniae magnae situs.