Otto
Hahn
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Versuchsaufbau,
mit dem die Wissenschaftler Otto Hahn, Lise Meitner und Fritz Straßmann
1938 die Kernspaltung entdeckten. |
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Die Entdeckung der Kernspaltung Die
Spaltung des Atomkerns wurde im Dezember 1938 im Berliner Kaiser-Wilhelm-Institut
für Chemie nachgewiesen. Diese
Entdeckung war das Ergebnis mehrjähriger Zusammenarbeit zwischen
den Chemikern Otto Hahn und Fritz Strassmann und der Physikerin Lise
Meitner.
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Lise Meitner
regte 1934 die Versuche an, die 1938 zur Entdeckung der Kernspaltung führten.
Zusammen mit ihrem Neffen Otto Robert Frisch lieferte sie 1939 die theoretische
Erklärung für die zunächst schwer deutbaren Versuchsergebnisse.
Fritz Strassmann sind große Verdienste beim Nachweis der entstandenen
radioaktiven Substanzen zuzuschreiben.
Ursprünglich war das Ziel der 1934 begonnenen Arbeiten, schwere, in der
Natur nicht vorkommende Atome, sogenannte Transurane, zu erzeugen. In Anlehnung
an Versuchsanordnungen, die der italienische Physiker Enrico Fermi entwickelt
hatte, beschoß man Uran mit langsamen, das heißt energiearmen
Neutronen.
Anders
als erwartet entstanden dabei keine Transurane. Vielmehr spaltete sich das
Uran in zwei annähernd gleichgroße Bruchstücke:
Krypton und Barium. Der Nachweis des bei der Spaltung entstandenen Bariums
war eine Glanzleistung der analytischen Chemie.
Bei einer
Kernspaltung werden zusätzliche Neutronen frei, die ihrerseits weitere
Urankerne spalten können. Es kann eine "Kettenreaktion" entstehen.
Schon Anfang 1939 erkannten Wissenschaftler die Möglichkeit, auf diese
Weise die ungeheuere Energie des Atomkerns freizusetzen:
Im Kernreaktor verläuft die Kettenreaktion langsam und gesteuert, in
Atombomben schnell und ungesteuert.