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FU Berlin
Digitale Dissertation

Stephan Sommer :
Synthesen und Strukturen von Iodo-d10-metallaten(I) mit chiralen Kationen
Synthesis and structures of iodo-d10-metallates(I) with chiral kations

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

Bei Untersuchungen, die den Einfluß der Chiralität von Kationen auf die Bildung von Iodocuprat(I)- und Iodoargentat(I)-Anionen zum Ziel hatten, gelang es, durch die Umsetzung von chiralen organischen Kationen mit Kupfer- bzw. Silberiodid, mehrere neuartige, teilweise chirale Iodocuprat(I)- bzw. Iodoargentat(I)-Verbindungen herzustellen und strukturell zu charakterisieren. Es gelang die Darstellung des chiralen Anionentyps [Cu5I7 · 2 CH3CN]2- mit einem enantiomerenreinen Kation und eines ebenfalls chiralen Anions ¥1[Cu5I7]2-, das eine aus pentagonalen Bipyramiden aufgebaute Kette bildet und als Polymer des ersteren angesehen werden kann. Mit Silberiodid konnte in beiden enantiomeren Formen ein chirales, dreidimensionales [Ag6I8]2- Netzwerk dargestellt werden, das aus pentagonalen I7-Bipyramiden, die unter Einbeziehung des entsprechend der Stöchiometrie noch fehlenden I--Ions über Ag+-Ionen miteinander verknüpft sind. Hierbei entstehen in zwei Raumrichtungen oval-zylindrische Hohlräume, die sich gegenseitig durchdringen und so ein chirales Hohlraumnetzwerk ausbilden. Der strukturelle Aufbau dieser beiden Verbindungen läßt Ionenleitfähigkeit im festen Zustand vermuten. Mit dem Racemat kristallisiert in Form einer ¥1[AgI2]- Anionenkette vom SiS2-Typ erstaunlicherweise eine Verbindung ganz anderer Zusammensetzung und Struktur. Diese Beobachtung konnte mit dem gleichen Kation auch bei der Umsetzung mit Kupferiodid gemacht werden, bei der das Racemat im Gegensatz zu den Enantiomeren ebenfalls als ¥1[CuI2]- Anionenkette vorliegt. Es konnte beobachtet werden, daß auch mit chiralen Kationen bevorzugt der bei Iodoargentaten(I) häufig auftretende Aniontyp ¥1[Ag2I3]- ausgebildet wird. Bei Umsetzungen mit Silberiodid wurden zusätzlich zwei außergewöhnliche Iodoargentate(I) mit solvatisiertem Ag+ als Kation isoliert und strukturell charakterisiert. Ein Problem bei den Synthesen ist die Kristallisation und die Reproduktion der gefundenen Verbindungen. Dies kann auf die Empfindlichkeit der Kristallkeimbildung gegenüber kleinen Veränderungen in den Reaktionsbedingungen zurückgeführt werden, ein Phänomen, das bei chiralen Verbindungen häufiger zu beobachten ist. Neben der Chiralität der eingesetzten Kationen beeinflussen zusätzlich auch noch andere Faktoren, wie Größe, Form und Ladungsdichte bzw. Polarisierbarkeit die Bildung der Iodocuprat(I)- und Iodoargentat(I)-Anionen, wodurch sich die Bildung unterschiedlicher Anionentypen bei Einsatz nur geringfügig unterschiedlicher Kationen erklären läßt. Auffällig ist, daß Iodoargentate(I) mit chiralen Kationen meist besser kristallisieren als die entsprechenden Iodocuprate(I). Ein Grund dafür könnte sein, daß schon in Lösung chirale [Cu5I7 · 2 CH3CN]2- Anionen vorliegen und die Kristallisation dadurch erschwert wird. Analoge Iodoargentat(I)-Anionen konnten bisher nicht beobachtet werden. Bei der Untersuchung der Frage, welche Rolle Halogenocuprat(I)-Verbin-dungen im Verlauf der Sandmeyer-Reaktion spielen, konnten zwei neuartige Bromocuprate dargestellt werden. Eine Verbindung mit einem isolierten [CuIIBr4]2- Anion und eine Verbindung mit einem ¥1[Cu5Br8]3- Anion, in dem pentagonale Cu5Br7-Bipyramiden über ein weiteres Bromatom zu einer Kette verbunden sind. Beide Verbindungen nehmen jedoch nicht direkt an der Sandmeyer-Reaktion teil, sondern können nur als intermediär gebildete Nebenprodukte dieser Reaktion angesehen werden. Es wurde festgestellt, daß pentagonale Halogen-Bipyramiden als Bestandteil der Anionstrukturen von Halogeno-d10-metallaten häufiger gefunden werden. Die pentagonale Bipyramide stellt einen Ausschnitt aus einem zentrierten Ikosaeder dar, welches strukturell verwandt mit einem zentrierten Kuboktaeder ist, das wiederum charakteristisch für kubisch dichteste Kugelpackungen ist. Dichte bis dichteste Anordnungen der Halogenatome werden in Bromo- bzw. Iodocupraten(I) und -argentaten(I) bevorzugt eingenommen.

Inhaltsverzeichnis

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Titel

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

1.

Einleitung

4

1.1

Halogeno-d10-metallate

4

1.2

[Cu5I7 · 2 CH3CN]2- und ¥1[Cu3I4]- als chirale Anionen

5

1.3

Iodoargentat(I)-Verbindungen

7

1.4

Zielsetzung

7

 

 

 

2.

Untersuchungsmethoden

8

 

 

 

3.

Chirale Kationen

11

3.1

(1-Phenylethyl)trimethylammoniumiodid

12

3.1.1

Darstellung von (1-Phenylethyl)trimethylammoniumiodid

12

3.1.2

Charakterisierung von (1-Phenylethyl)trimethylammoniumiodid

12

3.2

(1-Cyclohexylethyl)trimethylammoniumiodid

13

3.2.1

Darstellung von (1-Cyclohexylethyl)trimethylammoniumiodid

13

3.2.2

Charakterisierung von (1-Cyclohexylethyl)trimethylammoniumiodid

14

3.3

(2-Hydroxy-1-methyl-2-phenylethyl)trimethylammoniumiodid

17

3.3.1

Darstellung von (2-Hydroxy-1-methyl-2-phenylethyl)trimethylammoniumiodid

17

3.3.2

Charakterisierung von (2-Hydroxy-1-methyl-2-phenylethyl)trimethyl-ammoniumiodid

18

3.4

(1-(1-Naphthyl)ethyl)trimethylammoniumiodid

24

3.4.1

Darstellung von (1-(1-Naphthyl)ethyl)trimethylammoniumiodid

24

3.4.2

Charakterisierung von (1-(1-Naphthyl)ethyl)trimethylammoniumiodid

24

3.5

Zusammenfassende Übersicht über die dargestellten chiralen Kationen

25

 

 

 

4.

Umsetzungen von Kupferiodid mit chiralen Kationen

26

4.1

Umsetzungen mit (1-Phenylethyl)trimethylammoniumiodid

27

4.1.1

Bis-(R)-(1-Phenylethyl)trimethylammoniumheptaiodopentacuprat(I) · 3 CH3CN [(R)-C11H18N]2[Cu5I7 · 2 CH3CN] · CH3CN

27

4.2

Umsetzungen mit (1-Cyclohexylethyl)trimethylammoniumiodid

33

4.2.1

Bis-(R/S)-(1-Cyclohexylethyl)trimethylammoniumtetraiododicuprat(I)

[(R/S)-C11H24N]2[Cu2I4]

33

4.3

Umsetzungen mit (2-Hydroxy-1-methyl-2-phenylethyl)trimethylammoniumiodid

37

4.3.1

Bis-(+)-(2-Hydroxy-1-methyl-2-phenylethyl(trimethylammoniumheptaiodo-pentacuprat(I) [(+)-C12H20NO]2 ¥1[Cu5I7]

39

4.4

Umsetzungen mit (1-(1-Naphthyl)ethyl)trimethylammoniumiodid

45

4.5

Ergebnisse aus den Umsetzungen mit Kupferiodid

45

 

 

 

5.

Umsetzungen von Silberiodid mit chiralen Kationen

47

5.1

Umsetzungen mit (1-Phenylethyl)trimethylammoniumiodid

47

5.1.1

(R/S)-(1-Phenylethyl)trimethylammoniumdiiodoargentat(I)

[(R/S)-C11H18N] ¥1[AgI2]

48

5.1.2

Bis-(R)-(1-Phenylethyl)trimethylammoniumoctaiodohexaargentat(I)

[(R)-C11H18N]2 ¥3[Ag6I8]

52

5.1.3

Bis-(S)-(1-Phenylethyl)trimethylammoniumoctaiodohexaargentat(I)

[(S)-C11H18N]2 ¥3[Ag6I8]

59

5.2

Umsetzungen mit (1-Cyclohexylethyl)trimethylammoniumiodid

63

5.2.1

(R)-(1-Cyclohexylethyl)trimethylammoniumtriiododiargentat(I)

[(R)-C11H24N] ¥1[Ag2I3]

63

5.2.2

(S)-(1-Cyclohexylethyl)trimethylammoniumtriiododiargentat(I)

[(S)-C11H24N] ¥1[Ag2I3]

65

5.2.3

Produkte aus der Umsetzung mit (R/S)-(1-Cyclohexylethyl)trimethyl-ammoniumiodid

67

5.3

Umsetzungen mit (2-Hydroxy-1-methyl-2-phenylethyl)trimethylammoniumiodid

68

5.3.1

(+)-(2-Hydroxy-1-methyl-2-phenylethyl)trimethylammoniumtriiododiargentat(I)

[(+)-C12H20NO] ¥1[Ag2I3]

69

5.3.2

(-)-(2-Hydroxy-1-methyl-2-phenylethyl)trimethylammoniumtriiododiargentat(I)

[(-)-C12H20NO] ¥1[Ag2I3]

71

5.3.3

Produkte aus der Umsetzung mit (+/-)-(2-Hydroxy-1-methyl-2-phenyl-ethyl)-trimethylammoniumiodid

73

5.4

Umsetzungen mit (1-(1-Naphthyl)ethyl)trimethylammoniumiodid

73

5.4.1

(S)-(1-(1-Naphthyl)ethyl)trimethylammoniumtriiododiargentat(I)

[(S)-C14H18N] ¥1[Ag2I3]

74

5.5

Nebenprodukte bei den Umsetzungen von Silberiodid mit chiralen Kationen

80

5.5.1

Kristallstruktur von Disilbertriiodoargentat(I) Ag2 ¥1[AgI3] · x CH3CN

80

5.5.2

Kristallstruktur von Silberdiiodoargentat(I) Ag ¥1[AgI2] · ½ CH3CN

82

5.6

Ergebnisse aus den Umsetzungen mit Silberiodid

85

 

 

 

6.

Halogenocuprat(I)-Verbindungen als Zwischenstufen der Sandmeyer-Reaktion

87

6.1

Die Sandmeyer-Reaktion

87

6.2

Versuch der Isolierung von kristallinen Zwischenstufen

92

6.2.1

Tris(4-Methylphenyldiazonium)octabromopentacuprat(I) [C7H7N2]3 ¥1[Cu5Br8]

94

6.2.2

Bis(4-Methylphenyldiazonium)tetrabromocuprat(II) [C7H7N2]2 [CuBr4]

97

6.3

Ergebnisse der Untersuchungen zur Beteiligung von Halogenocupraten(I) an der Sandmeyer-Reaktion

99

 

 

 

7.

Zusammenfassung

101

 

 

 

8.

Abstract

104

 

 

 

9.

Anhang

107

9.1

Anhang A ? Kristallografischer Teil

107

9.2

Anhang B ? Kernresonanz-Spektren

164

9.3

Anhang C ? Verwendete Chemikalien

169

 

 

 

10.

Literaturverzeichnis

170

 

 

 

 

Lebenslauf

 


Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/2001/1/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: halogenocuprates, halogenoargentates, chirality
DNB-Sachgruppe: 30 Chemie
Datum der Disputation: 09-Nov-2000
Entstanden am: Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Prof. Dr. Hans Hartl
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Ulrich Abram
Kontakt (Verfasser): sose@chemie.fu-berlin.de
Kontakt (Betreuer): hartl@chemie.fu-berlin.de
Abgabedatum:02-Jan-2001
Freigabedatum:05-Jan-2001

 


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