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FU Berlin
Digitale Dissertation

Jörg Ebbing :
3-D Dichteverteilung und isostatisches Verhalten der Lithosphäre in den Ostalpen
3-D density structure and isostatic state of the lithosphere in the Eastern Alps

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

Das Schwerefeld der Ostalpen wird in dieser Arbeit mittels verschiedenster Methoden analysiert, um Erkenntnisse über Struktur und Aufbau der Lithosphäre zu gewinnen. Insbesondere sollen die durch den Kollisionsprozess zwischen europäischer und adriatischer Platte verursachten Charakteristika der Struktur der Lithosphären bestimmt werden.
Mit den verwendeten direkten Interpretationsverfahren ist eine erste Bestimmung der Hauptquellen des Schwerefeldes möglich. Für die Ostalpen zeigt sich, dass die Dichteverteilung an der Krusten-Mantel-Grenze und in der Oberkruste die Hauptquellen des Schwerefeldes bilden.
Eine direkte  Berücksichtigung der Ergebnisse aus anderen Disziplinen bietet die 3D-Vorwärtsmodellierung. Für die Ostalpen ergeben sich, unter Verwendung der Ergebnisse verschiedener Randbedingungen zwei alternative Modelle für die 3D-Dichtestruktur der Lithosphäre. Gemeinsam ist den beiden Modellen die Struktur in den oberen 10 Kilometer der Kruste. Es zeigt sich, dass die Dichteinhomogenitäten in der Oberkruste bis zu einem Drittel der gesamten Bougueranomalie verursachen.
Das Modell Eschen-38 basiert auf dem Geschwindigkeitsmodell Eschen-38 und zeigt hauptsächlich Dichteunterschiede in vertikaler Richtung. Das zweite Modell dagegen berücksichtigt stärker die Ergebnisse der Reflektionsseismik und der Receiver-Function-Analysis, die im Rahmen des TRANSALP-Experiments gewonnen wurden.
Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse ergibt sich eine veränderte  Geometrie der Krusten-Mantel-Grenze innerhalb der adriatischen Platte und eine damit verbundenen andere Dichte- und Lastenverteilung. Die 3D-Dichtemodelle liefern die interne  Lastenverteilungen der ostalpinen Lithosphäre, die für die Betrachtung des isostatischen Ausgleichs  und die Bestimmung der flexurellen Rigidität der Lithosphärenplatte benötigt werden.
Eine Untersuchung des lokalen isostatischen Verhaltens im Sinne des Modells von Airy zeigt den starken Einfluss innerkrustaler  Lasten auf die isostatischen Verhältnisse. So korreliert das isostatische Residualfeld starkmit den an der Oberfläche beobachtbaren tektonischen Einheiten bzw. der Schwerewirkung der oberen 10 km der Kruste.
Berücksichtigt man die gesamten innerkrustalen Masseninhomogenitäten gegenüber einer homogenen Kruste konstanter Dichte, erhält man, abhängig vom verwendeten Dichtemodell, starke Auflasten der Unterkruste, welche auf die Ausgleichsfläche wirken.
Für die Analyse der regionalen Isostasie nach Vening-Meinesz werden Flexurmodelle verwendet und die flexurelle Rigidität mittels der Konvolutions-Methode berechnet.  Die Lithosphäre der Ostalpen ist in weiten Teilen durch niedrige Werte der flexurellen Rigidität (D < 10E21 Nm) ausgezeichnet.  Im Modell TRANSALP werden jedoch im Bereich der Südalpen für die flexurelle Rigidität hohe Werte (D > 100E21 Nm) bestimmt, welche in Zusammenhang mit den sehr großen innerkrustalen Auflasten stehen, die durch die mächtige adriatische Unterkruste verursacht werden.
Insgesamt deuten die Ergebnisse der unterschiedlichen Analyseverfahren darauf hin, dass das Modell Eschen-38 das realistischere ist. Die sehr hohen Dichten in der adriatischen Unterkruste im Modell  TRANSALP, und die damit verbundenen großen innerkrustalen Auflasten und resultierenden Werte der flexurellen Rigidität, deuten drauf hin, dass die modellierte Moho nicht der Grenze zwischen Kruste und Mantel entspricht, sondern dem Übergang zwischen unterschobener europäischer Kruste und adriatischem Mantel oder einem Übergang im oberen Mantel.

Inhaltsverzeichnis

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Titel und Inhalt
1 Einführung 1
2 Methoden der Interpretation 4
2.1 Potentialfelder 4
2.2 Direkte Methoden 5
2.3 Indirekte Methoden 10
3 Geologie und Tektonik der Ostalpen 17
3.1 Der Prozess der Alpinen Gebirgsbildung 18
3.2 Die Geologischen Einheiten der Ostalpen 19
3.3 Geologische Szenarien 21
4 Datenbasis 24
4.1 Topographische Daten 24
4.2 Potentialfelder 24
4.3 Weitere Datensätze 32
4.4 Seismische Ergebnisse vor TRANSALP 33
4.5 Ergebnisse des seismischen Experiments TRANSALP 37
5 Direkte Auswerteverfahren 42
5.1 Tiefenabschätzung 42
5.2 Wellenlängenfilterung 42
5.3 Feldfortsetzung 43
5.4 Krusten-Mantel-Grenze durch Inversion 47
5.5 Euler-Dekonvolution 49
5.6  Diskussion und Beurteilung 51
6 Die 3D-Dichtestruktur der Ostalpen 53
6.1 Oberflächennahe Dichteverteilung 53
6.2  Dichtemodelle der Kruste 59
6.3 Dichtemodelle der Lithosphäre 72
6.4 Allgemeine Einordung der Modelle 74
7 Isostasie und flexurelle Rigidität 76
7.1 Modelle der lokalen und regionalen Isostasie 76
7.2 Flexurelle Rigidität 79
7.3 Lokales isostatisches Verhalten der Ostalpen 92
7.4 Flexurelle Rigidität der Ostalpen 95
8 Lithosphärenspannung und dynamische Betrachtungen 107
8.1  Spannungsberechnung mit Hilfe der Krümmung 107
8.2 Finite Elemente 115
9 Interpretation und Ausblick 118
Literaturverzeichnis 123
A Euler-Dekonvolution von Modelldaten 133
B Admittanzfunktion der dünnen, elastischen Platte 138
Danksagung 141

Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/2002/192/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: Eastern Alps, gravity, density structure, isostasy, flexural rigiditiy
DNB-Sachgruppe: 31 Geowissenschaften
Datum der Disputation: 16-Jul-2002
Entstanden am: Fachbereich Geowissenschaften, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Prof. Dr. Hans-Jürgen Götze
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Volker Haak
Kontakt (Verfasser): jebbing@geophysik.fu-berlin.de
Kontakt (Betreuer): hajo@geophysik.fu-berlin.de
Abgabedatum:16-Sep-2002
Freigabedatum:18-Sep-2002

 


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