Kapitel 3 - Herkunft aus öffentlichen Institutionen | Übersicht |
21 Tycho Brahes Widmungsexemplar
für Kaiser Rudolph II.
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Tycho Brahe:
Astronomiae instauratae mechanica.
Wandsbek: Philip von Ohrs, 1598.
Signatur: 2° Cod. Ms. philos. 28 Cim.
Provenienz: Schulbibliothek Hildesheim, 1816
22 Ein Geschenk für Herzog Heinrich Julius
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Tycho Brahe:
Stellarum octavi orbis inerrantium accurata restitutio.
Papierhandschrift, Wandsbek 1598.
Signatur: 2° Cod. Ms. philos. 28a Cim.
Provenienz: Schulbibliothek Hildesheim, 1816
Der Däne Tycho Brahe (1546 – 1601) gehört zu den berühmtesten und verdienstvollsten Astro- nomen der frühen Neuzeit. Aufgrund seiner Beobachtungen und Tafeln gilt er gemeinsam mit Kopernikus, Kepler und Galilei als Mitbegründer der modernen Astronomie. Bereits als Student der Jurisprudenz erwachte Brahes Interesse an der Astronomie. 1572 wies er bei der Beobachtung eines „neuen Sterns“ im Sternbild Cassiopeia nach, dass sich der neue Himmelskörper außerhalb der Mondbahn befinden muss. Da der dänische König Frederik II. Brahes Forschungen finanziell unterstützte, konnte der Astronom 1576 die damals größte europäische Sternwarte Uraniborg und die Sternwarte Stjerneborg errichten, die sich noch heute auf der dänischen Insel Ven (damals Hven) befindet. In den darauf folgenden 20 Jahren führten Brahe und seine Mitarbeiter eine große Zahl präziser, rein visueller Positionsmessungen der Gestirne durch. Differenzen mit dem neuen dänischen König Christian II. veranlassten ihn, Dänemark zu verlassen. Nach einem zweijährigen Aufenthalt beim Grafen Rantzau in Wandsbek trat er als Kaiserlicher Astronom in die Dienste Rudolphs II. ein.
Brahes Astronomiae instauratae mechanica (Nr. 21) erschien 1598 in Wandsbek bei Hamburg. Das Buch enthält eine illustrierte Beschreibung des Baus und der Handhabung der wichtigsten auf Ven neu gebrauchten Instrumente. Außerdem beinhaltet es einen kurzen Lebenslauf Brahes, eine Zusammenstellung seiner verschiedenen Forschungsarbeiten auf Ven, eine Beschreibung der Insel sowie Pläne und Ansichten der Sternwarten. Das Buch schließt mit einer Erörterung der verbesserten Visiere und der Transversalteilung (Schrägteilung der Messskala) der Instrumente.
Diesen Druck und die Handschrift mit dem Titel Stellarum octavi orbis inerrantium accurata restitutio (Nr. 22) widmete er 1599 Kaiser Rudolph II. Gleichzeitig sandte er beide Bände an Heinrich Julius, Herzog zu Braunschweig- Lüneburg (1564 – 1613). Ein aufwändiger grüner Seideneinband, in den auf dem vorderen Deckel Brahes Bildnis eingeprägt ist, die sorgfältige Kolorierung, das Kupferstichporträt Brahes und seine eigenhändige Unterschrift zeigen den besonderen Charakter der beiden Geschenke für einen adligen Gönner. Heinrich Julius hat sie vermutlich der Gymnasialbibliothek in Hildesheim übergeben, von wo aus sie 1816 in den Göttinger Bestand übergingen.
(KN/HR)