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Kapitel 6 - Von adliger Herkunft | Übersicht |


49 Ein Schelm, wer Böses dabei denkt

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The statutes and ordinaunces of the most noble order of Saint George named the Gartyer.
Pergamenthandschrift,
England, um 1580.
Signatur: 8° Cod. Ms. hist. 769 Cim.
Provenienz: Elisabeth I., Auktion Thomas Osborne, 1754

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8° Cod. Ms. hist. 769 Cim (Ausschnitt)
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Der im Jahre 1348 von Edward III. (1327 – 1377) gegründete Hosenbandorden (The Order of the Garter) ist der älteste und höchste englische Orden. Sein Emblem (ein blaues Strumpfband) und Motto („Honi soit qui mal y pense“) sind erstmals Ende 1347 als persönliches Abzeichen des Königs nachweisbar. Um die Gründung des Ordens ranken sich viele Legenden, von denen die Hofball- Legende am weitesten verbreitet ist. Ihr zufolge sei beim Tanz Edwards III. mit der Gräfin von Salisbury das Strumpfband der Gräfin zu Boden gefallen, woraufhin der König es sich mit den Worten „Honi soit qui mal y pense“ an das Knie gebunden habe. Unbestritten ist demgegenüber, dass die Ordensstiftung die Intention verfolgte, auf „ewige Zeiten“ die Loyalität der Ritterschaft gegenüber dem Königshause zu sichern. Auf der Basis der schriftlich fixierten und von den Gründungsmitgliedern besiegelten, in der Folgezeit mehrfach reformierten Statuten entwickelte sich ein kontinuierliches Ordensleben, das heute noch in der Zeremonie des Garter Day seinen Ausdruck findet. Träger des Ordens sind neben dem König und dem Prince of Wales bis zu 24 weitere, nur vom Monarchen zu bestimmende Ritter, um das Land verdiente Persönlichkeiten. Seit 1987 sind auch Frauen als Vollmitglieder zugelassen.

1754 erwarb die Göttinger Bibliothek auf einer Auktion Thomas Osbornes eine ausgesprochen schöne Pergamenthandschrift mit den Statuten des Hosenbandordens, die wahrscheinlich aus der Zeit um 1580 stammt. Die Handschrift ist in einen hellbraunen Kalbs- lederband eingebunden, der die Wappensupralibros Elizabeths I. (1533 – 1603) mit den für den englischen Einbandstil üblichen Rahmungen (Panels) trägt. Das in der Mitte des Einbandes angebrachte, vergoldete Wappen der Königin und ihre Initialen E R (Elisabeth Regina) sind mit dem Motto des Hosenbandordens verwoben. Vermutlich handelt es sich um ein für ein neues Mitglied des Ordens bestimmtes Exemplar – auf welchen Wegen es stattdessen zu Osborne gelangte, ist bislang unbekannt geblieben.

(SG/KN)