Kapitel 10 - In Dankbarkeit verbunden – Schenkungen Ehemaliger | Übersicht |
110 Erstdruck der Resultate
der ersten amerikanischen Volkszählung
Beschreibung | Großbild
Return of the whole number of persons within the several districts of the United States.
Philadelphia: Childs and Swaine, 1791.
Signatur: 8° Hist. Am. II, 1661 Rara
Provenienz: Christoph Daniel Ebeling, 1797
Die erste Volkszählung in den USA begann am Montag, den 2. August 1790, wenig mehr als ein Jahr nach der Ernennung von George Washington (1732 – 1799) zum Präsidenten. Der Kongress wies die Verantwortlichkeit für die Zählung der Einwohner den Marshals der jeweiligen Staatsbezirke zu. Nach dem Gesetz für die Volkszählung mussten alle Haushalte besucht und dafür abgeschlossene Zeitpläne aufgestellt werden. Die sechs Befragungen im Jahr 1790 ermittelten den Namen des Familienoberhauptes und die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen. Als Grundlage dienten folgende Kriterien:
− Number of houses
− Number of families
− Free white males of 16 years and upwards (zur Bestimmung des industriellen und militärischen Potentials des Landes)
− Free white males under 16 years
− Free white females
− All other free persons
− Slaves
− Total number
− Total of each town
Die erste Volkszählung ergab, dass die Nation aus weniger als vier Millionen Einwohnern einschließlich der 750.000 Sklaven bestand. (Die Bevölkerungszahl heute liegt bei 281,4 Millionen). Die Indianer als Ureinwohner des Landes tauchten in keiner Statistik auf. Die Bevölkerungsdichte der weißen Einwohner betrug 1,7 Personen pro Quadratkilometer, 97 Prozent der Bevölkerung wohnten in Orten mit weniger als 8.000 Einwohnern und die Hälfte der Amerikaner war unter 17 Jahre alt. Die meisten Einwohner lebten an der Ostküste. Ihr Wohlstand war bescheiden, aber weit gleichmäßiger verteilt als in der Alten Welt und als heute.
Der Erstdruck der Resultate der ersten amerikanischen Volkszählung trägt den handschriftlichen Namenszug von Thomas Jefferson (1743 – 1826). In seiner Funktion als Secretary of State signierte Jefferson die für die Kongressmitglieder bestimmten Exemplare. Der liberale Aufklärer Jefferson gilt als einer der einflussreichsten Staatsdenker der USA. 1776 verfasste er im Auftrag des Kongresses die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie beinhaltet die Freiheit des Einzelnen und Gleichheit aller Menschen sowie die Gewaltenteilung in Legislative, Judikative und Exekutive. 1790 – 1793 wirkte er unter George Washington als Außenminister. Nach seiner Amtszeit als dritter Präsident der Vereinigten Staaten (1801 – 1809) nahm Jefferson als politischer Berater weiterhin Einfluss auf das politische und gesellschaftliche Leben des Landes.
(KN/DW)