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Informationsdienste im Internet

10. Informationsdienste im Internet

10.1 Bibliotheken

Die Wachstumswerte des Internet erreichen ständig neue Rekordhöhen, und das Angebot der Informationen wächst in Qualität wie Quantität nicht weniger rasant als die Zahl der Nutzer. Ohne Zweifel liegt diese Entwicklung des weltumspannenden Datennetzes, weg vom Tummelplatz für Computerprofis in Richtung zum Massenmedium schlechthin, auch in der Tatsache begründet, daß die Installation eines privaten Internetzuganges und die Bedienung des Internets infolge der technischen Entwicklung ständig vereinfacht werden konnte. Vor diesem Hintergrund wird allerdings häufig vergessen, daß die Vielfalt des Internet durch die außerordentlich große Anzahl der verfügbaren Informationen nach der technischen Hürde das eigentliche Problem darstellt. Die enorme Menge der verfügbaren Informationen kompliziert es ständig, die relevanten und qualitativ hochwertigen Informationen vom Rest des Angebots zu trennen. So bestimmt die Fähigkeit des Einzelnen, die vorhandenen Werkzeuge des Netzes selektierend einzusetzen, in entscheidendem Maße den persönlichen Wert bzw. Vorteil, den das Internet ihm bietet.

Für literaturbezogene Informationen sind die Online-Dienstleistungen der Bibliotheken eine sehr gute Hilfe. So stellt das Projekt Gabriel1 beispielsweise eine Liste bereit, die Verweise zu allen europäischen Nationalbibliotheken und deren Angeboten enthält, deren Nutzung per Internet möglich ist. Dies umfaßt in allen Fällen die Online-Kataloge, in vielen Fällen kommen zusätzliche Möglichkeiten wie die Recherche in Nationalbibliographien hinzu. Eine ähnliche Zielsetzung wie Gabriel, allerdings auf die nationalen Bibliotheken bezogen, verfolgt ein Projekt, das auf dem Server der Uni Hannover bereitliegt2 und eine nach Städtenamen geordnete Liste der per Internet abrufbaren Online-Kataloge Deutschlands enthält. Hervorzuheben sind auch noch einige weitere Instrumente zur Literaturrecherche über das Internet. Zum Einen bietet der amerikanische Grossist Amazon3 eine außergewöhnlich gute Suchmaschine der lieferbaren englischsprachigen Literatur mit über 2.5 Millionen Datensätzen, die auch Bücher enthalten, die nicht mehr gedruckt werden. Eine Lieferung nach Deutschland ist möglich und recht kostengünstig. Zu vielen Werken steht der Klappentext online zur Verfügung.

Für die Literaturrecherche unverzichtbar ist auch der Karlsruher Virtuelle Katalog4, der in Aufbau und Funktion dem Prinzip einer Metasuchmaschine entspricht. Er erlaubt die Eingabe bekannter bibliographischer Daten und versucht, entsprechende Bände in den angeschlossenen Datenbanken zu finden. Der Datenbestand setzt sich aus Verbünden (Gemeinsamer Bibliotheksverbund, Bayerischer Bibliotheksverbund, Südwestdeutscher Bibliotheksverbund, Verbundkatalog Nordrhein-Westfalen, Österreichischer Bibliotheksverbund, COPAC Großbritannien), Buchhandelsdatenbanken (VLB, ABC Bücherdatenbank USA/UK, KNO- K&V Buchkatalog, Pergamon Buchversand) sowie den Katalogen der British Library, der Library of Congress und 5 deutschen Bibliothekskatalogen zusammen.

Wertvolle Informationen verspricht Webis5, ein Verzeichnis der fachorientierten Dienste der deutschen Sondersammelgebietsbibliotheken, in dem man über einen Fächerindex, Themen von persönlichem Interesse auswählen kann und anschließend sehr weitreichende Informationen wie die Adresse der entsprechenden Bibliothek, den Betreuer des Sondersammelgebiets, vorhandene CD-ROM Datenbanken, Kataloge und Neuwerwerbungslisten einsehen kann.

Das Projekt WebDOC6 der Pica Stiftung in Leiden, an dem die Universität Göttingen betetiligt ist, stellt einen Versuch dar, die traditionelle Aufgabe der Bibliothek als Informationsanbieter auch in der noch recht neuen Umgebung des Internet wahrzunehmen. Ziel ist es, Dokumente, die auf den Servern verschiedener Bibliotheken in elektronischer Form aufliegen, über den einheitlichen Katalog (Webcat) recherchierbar und nutzbar zu machen. Erhältlich sind sowohl Dokumente ohne Copyright als auch kostenpflichtige Dokumente, deren Zahlung vor dem Download über eine Nutzerkontenführung abgewickelt wird. Im Rahmen dieses Projektes hat die Universität Göttingen auch begonnen, Dissertationen online im Internet zur Verfügung zu stellen7. Dies hat für den Promovenden, die Hochschulbibliotheken sowie die Rezipienten viele Vorteile. So sind die Kosten einer Veröffentlichung geringer, der Raumbedarf einer Magazinierung entfällt und die wissenschaftliche Arbeit ist später direkt über das Internet aufrufbar.

Neben den Möglichkeiten, die die Bibliotheken im Internet bezüglich literaturspezifischer Fragen bieten, gibt es selbstverständlich auch Suchanfragen, die diese Angebote nicht lösen können, da ihr Ziel die detaillierte Information ist. Dies macht eine gleichzeitige universelle Information, aufgrund der bereits erwähnten enormen Datenmenge unmöglich. Generell kann gesagt werden, je spezieller das Suchgebiet und je detaillierter die Suchergebnisse, desto eingeschränkter ist der Umfang des durchsuchten Bereichs. Doch gerade der ständige Zuwachs des Internet, führt zu erhöhten Erwartungen der Nutzer, insbesondere was die globale Einsetzbarkeit auf alle Bereiche und Themen des Internet betrifft. Doch können selbst die damit angesprochenen universellen Werkzeuge, die sogenannten Suchmaschinen, dieser Forderung nur bedingt gerecht werden. Einerseits stehen sie unter einem zeitlichen und einem quantitativen Druck, der durch das Wachstum des Internet ausgeübt wird. Hinzu kommt, daß sich die Inhalte bestehender Seiten ständig ändern können, ebenso wie ihre Adressen. Andererseits erwartet jeder Nutzer ein für ihn optimales Ergebnis, d. h. so viele Treffer wie möglich bei einer möglichst hohen Relevanz der Suchergebnisse für seine ganz speziellen Interessen. Optimal wäre es, wenn er zusätzlich einen Einblick bezüglich der Qualität der entsprechenden Seite erhielte. Vor diesem Gegensatz technischer Unlösbarkeit einerseits und den Erwartungen der Anwender andererseits muß jede Suchmaschine kapitulieren und man sieht sich mit der Tatsache konfrontiert, daß ein unbefriedigendes Suchergebnis keinesfalls nur die Folge mangelnder Treffer, sondern auch das Resultat einer unüberschaubaren Menge teils irrelevanter Suchergebnisse sein kann.

Im Internet findet sich eine große Zahl verschiedener Suchmaschinen, die auf teils ähnliche Art Informationen sammeln, sich aber oft auch in entscheidenden Punkten unterscheiden. Eine Liste mit Verweisen zu diesen Suchmaschinen ist auf der Homepage der SUB Göttingen unter dem Menüpunkt Informationsquellen im Internet vorhanden. Die Tatsache, daß nicht alle Verzeichnisse im Internet identische Inhalte besitzen, sollte nie unberücksichtigt bleiben, und das Wissen um Funktionsweise und Aufbau der unterschiedlichen Angebote ist entscheidend zur sinnvollen Auswahl des jeweils passenden Anbieters zu dem sich stellenden Problem. Es ist dabei von entscheidender Wichtigkeit, das Suchmaschinen keine Hilfsmittel, sondern unverzichtbare Voraussetzung zur Erschließung des Internet sind.

10.2 Universelle Suchmaschinen

Dieser Gattung gehören wohl die bekanntesten Vertreter der Suchhilfen im Internet wie z. B. Yahoo8, Lycos9, altavista10 oder Excite11 an. Neben der internationalen Version bieten Lycos, Excite und Yahoo auch deutsche Versionen ihrer Suchmaschinen an12, bei denen sich die Stichwortsuche von der internationalen Version kaum unterscheidet. Die Systematik ist jedoch auf deutsche Angebote reduziert. Im deutschen Angebot von Excite fehlt leider die hilfreiche Systematik sowie die Bewertung ausgewählter Web-Sites, die vom internationalen Angebot bekannt ist. Beim Umgang mit Katalogen sollte bedacht werden, daß sie weitgehend von Menschen erstellt werden, die der Informationsflut noch weniger gewachsen sind als indexerstellende Großrechner. Dies hat die unangenehme Folge, daß in Katalogen nur ein recht geringer Teil des Internet erfaßt ist. Daher sollte man in der Praxis Yahoo zur Recherche nach Einzelbegriffen nur ergänzend einsetzen. Dagegen ermöglicht die Systematik eine eindeutige Entscheidung, ob ein Dokument bezüglich der Suchanfrage relevant ist und in welchem Maße. Dies stellt einen Vorteil gegenüber dem Indexsuchverfahren dar, das die Relevanz nach von den Herstellern entwikkelten Algorithmen errechnet, die nicht immer zuverlässig sind. Den Namen universell tragen die erwähnten Systeme deshalb, weil ihr Suchbereich das gesamte World Wide Web umfaßt und nicht auf bestimmte Themen oder Angebote begrenzt ist. Im Detail fallen allerdings einige Unterschied auf. Zwar besitzen alle die Möglichkeit der einfachen Eingabe eines oder mehrerer Suchbegriffe, sowie die Möglichkeit einer erweiterten Suche, d.h.einer Optimierung der durchgeführten Recherche durch das Verwenden einer leicht zu erlernenden Syntax, doch unterscheiden sich die Befehle der Excite-Version geringfügig von Yahoo und Altavista, die beide etwas mehr Möglichkeiten bieten. Lycos geht hier etwas andere Wege und bietet eine Alternative, die insbesondere für Neueinsteiger und Unerfahrene im Umgang mit Computern interessant sein dürfte. Die Befehlseingabe wird vermieden, indem mithilfe der Maus die richtigen Einstellungen gewählt werden können. Ziel einer solche erweiterten Suche ist, die Möglichkeiten der Suchmaschine bestmöglich zu nutzen und so die Anzahl der Treffer sowie deren Relevanz zu optimieren.

Die Yahoo-Version besitzt leider nur in der deutschen Version die Möglichkeit zur Indexsuche (Recherche nach Begriffen im Internet) in Dokumenten (durch Nutzung von Altavista), ansonsten wird auschließlich in der systematischen Katalogisierung nachgeschlagen. Einen solche systematische Ordnung besitzen ebenfalls Lycos und Excite, die insbesondere dann hilfreich ist, wenn man sich umfassend über einen Themenkomplex informieren möchte, diesen aber nicht durch Stichworte ausreichend charakterisieren kann. Zu den bereits genannten Möglichkeiten besitzen Altavista und Excite zusätzlich die Option in Newsgroup-Artikeln zu suchen, während Lycos auch nach Bildern und Klangdateien suchen kann. Darüberhinaus bietet Excite die interessante Möglichkeit der Recherche nach themenverwandten Seiten zu Suchergebnissen. Die gebotene Möglichkeit nur nach deutschen bzw. anderen länderspezifischen Seiten zu suchen, sollte gemieden werden, da bedingt durch das an der Endung des Seitennamens orientierte Suchverfahren einige Angebote nicht berücksichtigt werden, obwohl sie in der jeweiligen Landessprache verfaßt sind.

Über den genauen Umfang der Datenbanken, auf die von den angesprochenen Konkurrenten zurückgegriffen wird, schweigen die Anbieter und es lassen sich kaum verläßliche Aussagen ermitteln, da selbst die Gesamtgröße des World Wide Web nur geschätzt werden kann. Die erwähnten Anbieter sind in dieser Hinsicht alle sehr genau. Man kann nicht von einer besten Suchmaschine sprechen, es gibt lediglich zu einem bestimmten Zweck besser und schlechter geeignete Suchsysteme, wobei die hier erwähnten lediglich eine Auswahl darstellen. Daher sollte man niemals eine Suche abbrechen, wenn eine Suchmaschine kein Ergebnis liefert. Es ist durchaus möglich, sogar wahrscheinlich, daß eine andere, für dieses Problem überlegenere Suchmaschine doch noch entsprechende Seiten ausfindig machen kann.

10.3 Metasuchmaschinen

Diese Tatsache nutzen die sogenannten Metasuchmaschinen aus, die im engen Sinne keine Suchmaschinen sind, sondern nur eine Nutzeroberfläche, die es ermöglicht mehrere Suchmaschinen gleichzeitig abzufragen, ohne jede einzeln ansteuern zu müssen. Ein sehr guter Vertreter dieser Variante ist der Metacrawler13, der auf die Suchmaschinen Yahoo, Excite, Altavista, Lycos, Infoseek und den Webcrawler zurückgreift. Er ermöglicht ein Suchen im WWW, Newsgroups und nach Dateien und gibt die gefundenen Treffer nach Relevanz geordnet mit Hinweis auf die Quelle an. Ein großer Vorteil ist die extrem große Datenbank, auf die diese Metasuchmaschine zurückgreifen kann. Ein Nachteil ist allerdings, daß pro Quelle nur die ersten 30 Treffer angezeigt werden. Sollte man genauere Informationen einer bestimmte Suchmaschine wünschen, muß man diese unter ihrer Standardadresse suchen.Dies fällt allerdings kaum ins Gewicht, da der Hauptgrund für den Einsatz des Metacrawlers die Suche nach Begriffen, die in anderen, einzeln eingesetzten Suchmaschinen nicht oder in geringer Zahl zu finden waren.

10.4 Weitere Möglichkeiten der Recherche im Internet

Neben den oben besprochenen Möglichkeiten gibt es im Internet eine Vielzahl weiterer Adressen, über die man Informationen zu bestimmten Themen erhalten kann. So installieren beispielsweise immer mehr Seiten eigene Suchwerkzeuge für ihr Angebot, die dort weiter ins Detail gehen, wo es universellen Hilfsmitteln nicht können. Eine weitere sinnvolle Möglichkeit der Information stellen deshalb Zusammenstellungen zu einem bestimmten Themengebiet dar, die einmal über themenverwandte Seiten gefunden werden können oder auch über den systematischen Katalog der Suchmaschinen. Yahoo hat bei vielen Bereichen daher zusätzlich die Rubriken Indices, Index oder Verzeichnisse eingerichtet. Der Vorteil dieser sogenannten Collections besteht in der detaillierteren Information und der häufig gegebenen qualitativen Einschätzung der erwähnten Seiten. Auch die Mailinglists, eine Variante der Newsgroups, besitzen ihre eigene, sehr gute Suchmaschine. Das Angebot Liszt14 besitzt einen ähnlichen Aufbau wie Yahoo und besitzt sowohl die Möglichkeit einer Stichwortsuche als auch einen systematischen Teil, der allerdings recht klein ist. Verzeichnet sind wie gesagt Mailinglists, ein auf E-Mail basierendes Informationsmedium. Das Prinzip ist einfach. Interessiert man sich für den Inhalt einer solchen Liste abonniert man sie -meist kostenlos- mithilfe einer kurzen E-Mail an den Herausgeber. Jeder Abonnent schreibt nun seine Ansichten und Bemerkungen zum Listenthema an eine zentrale Adresse, von wo aus diese dann an alle Abonnenten weitergeleitet werden. Vorteile gegenüber den verwandten Newsgroups sind der vor Werbung, unqualifizierten Bemerkungen und themenfremden Beiträgen abgeschirmte Rahmen und das häufig professionellere Niveau der Diskussionsbeiträge. Nachteil kann das mitunter sehr hohe Nachrichtenaufkommen sein, daß den eigenen elektronischen Briefkasten stark belasten kann.

10.5 Suchstrategien

Allgemeingültige Empfehlungen zu Suchmaschinen kann man wie gesagt nicht geben. Welche der besprochenen Angebote für den Einzelfall die besten Möglichkeiten bietet, ist unterschiedlich und abhängig vom Suchbereich (WWW, Newsgroup oder Mailinglist), der Suchart (systematisch oder Stichwortsuche), den Vorlieben und Fähigkeiten des Nutzers (kann eine erweitere Syntax eingesetzt werden?), usw. Diese Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen, dennoch soll nun versucht werden, einige beispielhafte Ansätze zu liefern, um die oben angeführten Informationen etwas anschaulicher zu gestalten. Jedoch können diese Suchbeispiele nur Ansatz, nicht Anleitung sein, denn das Wissen, welche Art der Suche mit welchen Hifsmitteln für den gegebenen Fall die erfolgversprechendste ist, beruht auf Erfahrungswerten und ist nur durch Übung zu erreichen.

Die Stichwortsuche sollte immer dann angewendet werden, wenn es möglich ist, das zu suchende Thema auf einen oder wenige Begriffe zu reduzieren. Der erste Schritt ist, mit diesem/n Begriff/en eine Suche z. B. in Altavista, Excite oder Lycos durchzuführen. Bei der Stichwortsuche sollte, um die Perspektive nicht unnötig einzuschränken, immer die internationale Version verwendet werden. Führt dies bereits zu zufriedenstellenden Ergebnissen, macht es Sinn, Yahoo in der internationalen bzw. in der nationalen Version einzusetzen, um sich auch über themenverwandte Gebiete zu informieren. Dies unterstützt Yahoo sehr gut, da es alle Treffer mit der entsprechenden Position in der systematischen Hierarchie ausgibt. In den meisten Fällen wird die erzielte Treffermenge nach der Stichwortsuche jedoch entweder zu groß oder zu klein sein. Bei einem zu großen Ergebnis ist der Einsatz der erweiterten Syntax unerläßlich, um die Seiten höherer Relevanz herauszufiltern. Standardmäßig gehen die meisten Suchmaschinen bei der Ausgabe der Treffer nach dem System des sogenannten ,,intelligent default", d.h. sie suchen bei der Eingabe mehrerer Suchbegriffe nach Dokumenten in denen eines der beiden Worte auftaucht sowie nach Dokumenten in denen beide Worte auftauchen. Während der Anzeige der Treffermenge erscheinen dann die Seiten, in denen beide Worte auftreten am Anfang und die Seiten, die nur einen der Suchbegriffe enthalten am Ende der Auflistung. Diese Voreinstellung kann man umgehen, da es ohnehin meist sinnlos ist Seiten anzuzeigen in denen nur ein Wort auftaucht. Dies geschieht durch Eingabe eines '+' vor jedem Suchbegriff. Das '+'-Zeichen steht für eine und-Verknüpfung der beiden Worte. Gibt man ein '+' lediglich vor einem Wort an, bedeutet dies, daß dieses eine Wort zwingend auf einer Seite erscheinen muß, die als Treffer gelten soll. Für die anderen Worte bleibt es bei der Regel, je mehr von ihnen auf der Seite auftauchen, desto höher die Relevanz. Allerdings würde die Suchmaschine auch eine Seite als Treffer bezeichnen, auf der lediglich das mit dem '+' markierte Wort erscheint.

Analog existiert dieser Befehl auch mit dem Zeichen '-', das das ihm folgende Wort aus den Seiten ausschließt, die als Treffer zählen sollen.

Ein weiterer Befehl, der bei einem Eingrenzen der Treffermenge hilft, wird ausgeführt in dem man beliebig viele Worte in Anführungszeichen setzt. Dabei wird nur nach Seiten gefahndet, die die angegebenen Begriffe in exakt dieser Reihenfolge enthalten. Diesen Vorgang des Eingrenzens, gegebenenfalls auch mit zusätzlichen Suchwörtern, sollten Sie solange wiederholen bis Sie eine überschaubare Treffermenge erhalten. Alle hier angegebenen Befehle beziehen sich auf die Suchmaschinen Altavista und Yahoo. Sollte Sie eine andere Suchmaschine verwenden, schlagen Sie deren erweiterte Syntax bitte in im jeweiligen Angebot unter der Verknüpfung Help oder Options nach.

Nach dem Eingrenzen der Treffermenge nun zu den Möglichkeiten diese zu vergrößern, falls eine Suche zuwenig oder keine Internetangebote mit entsprechendem Inhalt fand. Logischerweise sollte zuerst versucht werden, auf Einschränkungen durch'+', '-', bzw. ,," zu verzichten und evtl. ein oder mehrere Begriffe aus der Suchanfrage zu streichen. Es bietet sich auch die Möglichkeit die Suchbegriffe zu trunkieren, um die Recherche auf alle Begriffe auszudehnen, die mit dieser Buchstabenfolge beginnen. Dies geschieht in Altavista und Yahoo durch ein ' * ' am Wortende.

Eingabe in der Suchmaske

Anzahl der Treffer

universität göttingen 45870 eine sehr einfach aufgebaute Suche mit unüberschaubarer Treffermenge

Universität Göttingen 45080 sind nicht alle Worte in der Suchanfrage klein geschrieben, beachtet die Suchmaschine die Groß- und Kleinschreibung

universitaet goettingen 44570

Auch fehlende oder gesetzte Umlaute wirken sich auf die Treffermenge aus

+göttingen universität 44220 Das mit + gekennzeichnetes Wort, muß in jedem Einzeltreffer enthalten sein

+"universität göttingen" 2273 Die Wortfolge muß in jedem Einzeltreffer enthalten sein.
+"universität göttingen"+bibliothek 142 Eine gute Suche mit ausreichender Einschränkung unter Verwendung der erweiterten Syntax resultiert in einer überschaubaren, nach Relevanz geordneten Treffermenge

Die obenstehende Tabelle verdeutlicht die Auswirkungen unterschiedlicher Schreibweisen sowie die Vorteile der erweiterten Befehlssyntax.

Sollte dies noch immer zu keiner Ergebnisverbesserung führen, sollte geprüft werden, ob die Schreibweise zweifelsfrei ist. Hier stellt sich insbesondere die Frage nach den Umlauten. Außerdem ist zu beachten, daß in der deutschen Systematik von Yahoo kaum englische oder anderssprachige Begriffe gefunden werden. Auch die Groß- und Kleinschreibung wird von der Suchmaschine nur dann ignoriert, wenn tatsächlich alle Wörter, die in der Suchanfrage enthalten sind, kleingeschrieben wurden. Ist dies nicht der Fall, schränkt dies die Treffermenge ein, obwohl die Groß- und Kleinschreibung in der Regel kein aussagekräftiges Kriterium für die Relevanz einer Seite ist. Wenn auch diese Überprüfung keinen Erfolg hatte, sollte die Suche mithilfe einer Metasuchmaschine, wie z. B. dem Metacrawler fortgesetzt werden. Liegt danach immer noch kein positives Ergebnis vor, bietet sich die Möglichkeit, sich über ein systematisches System wie Yahoo oder einer Stichwortsuche nach themenverwandten Seiten zu suchen und sich so dem gewünschten Thema anzunähern oder mit Hilfe von Altavista in Newsgroup-Beiträgen zu suchen. Dies geschieht wie eine normale Suchanfrage. Es ist jedoch zu beachten, daß mit Hilfe der Maus im entsprechenden Feld der Suchbereich von ,,Internet" auf ,,Newsgroups" umgestellt wird. Führt dies alles zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis, bleibt nur die Möglichkeit, bei dem Autor eines Internetangebots oder eines Newsgroup-Artikels, der Ihren eigentlich gesuchten Informationen recht nahe kommt, per E-Mail anzufragen, ob ihm ein solches Angebot bekannt ist. Sie stoßen in der Regel mit einer solchen Anfrage auf freundliche Hilfsbereitschaft. Abschließend möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen, daß es keineswegs ein Beweis für das Nichtvorhandensein eines Angebots ist, wenn es über eine Suchmaschine nicht zu ermitteln ist, sondern unter Umständen nur beweist, daß der durchsuchte Datenbestand dieses Dokument nicht enthält. Hier die Fußnoten überprüfen!!!

Eingabe eines oder mehrerer Suchbegriffe in einer universellen Suchmaschine (z. B. AltaVista oder Lycos International)

Treffermenge zu groß

Treffermenge zufriedenstellend

Treffermenge zu klein

Einschränkung der Treffermenge mit Hilfe der erweiterten Syntax

(z. B.: ,,+" , ,,-" oder ,,)"

Ergänzende Suche in einem systematischen Katalog
(z. B.: Yahoo)

Ausweiten der Suche mit Hilfe der erweiterten Suchsyntax (z. B.: trunkieren mit ,,*" oder durch Aktivieren der Option ,,Substring-Suche")

Treffermenge zu groß

Treffermenge zu klein / keine Treffer

Wiederhole den vorhergehenden Schritt bis eine zufriedenstellende Treffermenge erreicht ist

Überprüfen der eingegebenen Suchbegriffe auf Fehlerquellen wie Umlaute, Groß- und Kleinschreibung, falsche Schreibweise und die verwendete Sprache

keine / zu wenig Treffer

Suche in einer Metasuchmaschine (z. B.: Metacrawler)

keine / zu wenig Treffer

Suche in Newsgroupbeiträgen (z. B.: AltaVista)

keine / zu wenig Treffer

Annäherung über themenverwandte Seiten, die mit Hilfe einer Systematik (z. B.: Yahoo) oder einer Stichwortsuche festgestellt wurden

keine / zu wenig Treffer

Anfrage an den Anbieter eines Webangebots oder den Autor einer Newsgroup

Abb. 2: Eine beispielhafte Suche dargestellt als Flußdiagramm



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1 U. a. erreichbar über die Menüpunkte Informationsdienste anderer Bibliotheken und Bibliotheken weltweit im WWW über die Homepage der SUB Göttingen.

2 U. a. erreichbar über die Menüpunkte Informationsdienste anderer Bibliotheken und Kataloge deutscher Bibliotheken auf der Homepage der SUB Göttingen.

3 www.amazon.com

4 U. a. erreichbar über den Menüpunkt Informationsdienste anderer Bibliotheken auf der Homepage der SUB Göttingen.

5 U. a. erreichbar über den Menüpunkt Informationsdienste anderer Bibliotheken auf der Homepage der SUB Göttingen.

6 U. a. erreichbar über den Menüpunkt Digitale Bibliothek der SUB auf der Homepage der SUB Göttingen.

7 U. a. erreichbar über den Menüpunkt Digitale Bibliothek der SUB auf der Homepage der SUB Göttingen.

8 www.yahoo.com

9 www.lycos.com

10 www.altavista.com

11 www.excite.com

12 www.yahoo.de - www.excite.de - www.lycos.de

13 www.metacrawler.com

14 www.liszt.com

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