Q31: Aristot.meteor.I.14. 352a33-352b4.

kai gar outoV peri ton Ellhnikon egeneto topon malista, kai toutou peri thn Ellada thn arcaian. auth d estin h peri Dwdwnhn kai ton Acelwon... wkoun gar oi Selloi entauqa kai oi kaloumenoi tote men Graikoi nun d EllhneV66

for instance, the so-called flood of Deucalion took place largely in the Hellenic lands and particularly in old Hellas, that is, the country round Dodona and the Acheloiis... Here dwelt the Selloi and the people then called Greeks and now called Hellenes.67

 
Q32: Kallisthenes

...maximum vere illud portentum isdem Spartiatis fuit, quod, cum oraculum a Iove Dodonaee petivissent de victoria sciscitantes legatique...68

Aber das schlimmste Vorzeichen für die Spartiaten war das, als sie den dodonäischen Zeus um ein Orakel im Bestreben etwas über einen Sieg zu erfahren...69

 
Q33: Men.fgmt.60 Arrephorus.

ean de kinhshi monon thn Murtilhn tauthV tiV, hn titqhn kalei, peraV poei laliaV. To Dwdwnaion an tiV calkion, o legousin hcein, an parayhq o pariwn, thn hmeran olhn, katapausai qatton h tauthn lalousan. nukta gar proslambanei.70

Wenn irgendeiner nur diese Myrtile bewegt, oder die Amme anruft, hört sie nicht auf mit ihrem Geschwätz. Wenn irgendeiner den dodonäischen Kessel im Vorbeigehen berührt, von dem man sagt, daß er tönt, tönt er den ganzen Tag, man bringt ihn davon aber schneller ab, als diese, wenn sie schwatzt. Denn sie nimmt auch die Nacht hinzu.71

 
Q34: Apoll.Rhod.1.519-527.

Autar ot aiglhessa faneioV ommasin HwV Phliou aipernaV iden akriaV, ek d anemoio eudioi ekluzonto tinassomenhV aloV aktai, dh tot anegreta TifuV, afar d oroqunen etairouV bainemenai t epi nha kai artunasqai eretma. smerdaleon de limhn PagashioV hde kai auth PhliaV iacen Argw epispercousa neesqai. en gar oi doru qeion elhlato, to r ana messhn steiran Aqhnaih DwdwnidoV hrmose Fhgou.72

Als aber die funkelnde Eos mit ihren leuchtenden Augen die steilen Höhen des Pelion erblickte und die Küste des wogenden Meeres durch einen günstigen Wind einladend bespült wurde, da also erwachte Tiphys und drängte sogleich die Gefährten, an Bord zu gehen und die Ruder einzurichten. Da ließ der Hafen von Pagasai und auch die Pelische Argo selbst einen durchdringenden Ruf ertönen, um zum Aufbruch zu mahnen: Denn in ihr war ein heiliges Stück Holz eingesetzt, das Athene aus der Dodonischen Eiche mitten in den Kielbalken eingefügt hatte.73

 
Q35: Schol.Apoll.Rhod.1.526f.

e n g a r o i d o r u: piqanwV ek thV DwdwnidoV fhsi druoV to xulon einai en th Argoi to fwnhen, epei kai auth efqeggeto, wV fhsin OmhroV. ofra qeoio ek druoV uyikomoio boulhn epakousoi.74 (vgl. Hom.Od. 14.327f.)

denn in ihm (war) ein Stück Holz: zuverlässig kündet das Holz aus der dodonäischen Eiche, in der das in der Argo kundgetane (vorhanden ist), denn auch sie selbst gab Laute von sich, wie Homer sagt. Damit er von der hochgewachsenen göttlichen Eiche den Rat höre.75 (vgl. Hom.Od. 14.327f.)

 
Q36: Apoll.Rhod.4.578-590.

mhdomenh d anusin toio ploou wrsen aellaV antikru, taiV autiV anarpagdhn foreonto nhsou epi kranahV HlektridoV. autika d afnw iacen andromeh enoph messhgu qeontwn audhen glafurhV nhoV doru, torr ana messhn steiran Aqhnaih DwdwnidoV hrmose fhgou. touV d oloon messhgu deoV laben eisaiontaV fqogghn te ZhnoV te barun colon. ou gar aluxein ennepen oute ponouV dolichV aloV oute quellaV argaleaV, ote mh Kirkh fonon Ayurtoio nhlea niyeien. Poludeukea d eucetaasqai Kastora t aqanatoisi qeoiV hnwge keleuqouV AusonihV entosqe porein aloV, h eni Kirkhn dhousin, PershV te kai Helioio qugatra.76

Auf eine Vollendung der Fahrt bedacht, erregte sie widrige Winde, durch die sie in reißendem Wirbel wieder zurück zur felsigen Bernsteininsel getrieben wurde. Da plötzlich, in voller Fahrt, ließ sich mit menschlicher Stimme der sprechende Balken des hohlen Schiffs vernehmen, den Athene in der Mitte des Kiels aus der Dodonischen Eiche eingefügt hatte. Die aber ergriff das blanke Entsetzen, als sie die Stimme des Zeus und seinen schweren Groll vernahmen: Denn die Stimme sagte, sie würden weder den Gefahren des Meeres noch der Gewalt der Stürme entfliehen, wenn Kirke sie nicht von dem grausamen Mord an Apsyrtos entsühne; Polydeukes und Kastor sollten, so befahl sie, zu den unsterblichen Göttern flehen, damit sie ihnen den Zugang ins Innere des Ausonischen Meeres eröffneten, wo sie Kirke fänden, die Tochter Perse und des Helios.77

 
Q37: Pol.4.67.

Para de toiV AitwloiV hdh twn arcairesiwn kaqhkontwn strathgoV hreqh DwrimacoV, oV parautika thn archn paralabwn kai touV AitwlouV aqroisaV meta twn oplwn enebalen eiV touV anw topouV thV Hpeirou kai thn cwran edhou, qumikwteron crwmenoV th katafqora. to gar pleion ou thV sfeteraV wfeleiaV alla thV twn Hpeirwtwn blabhV carin ekasta sunetelei. paragenomenoV de proV to peri Dwdwnhn ieron taV te stoaV eneprhse kai polla twn anaqhmatwn diefqeire, kateskaye de kai thn ieran oikian.78

Bei den Ätolern aber, bei denen die Beamtenwahlen fällig waren, wurde Dorimachos zum Strategen gewählt. Kaum hatte dieser sein Amt übernommen, da rief er die Aetoler unter die Waffen und fiel mit ihnen in das obere Epirus ein und verwüstete das Land, dem Werk der Zerstörung sich mit Leidenschaft widmend. Denn er war dabei nicht sowohl auf eigene Beute als vielmehr auf die Schädigung der Epiroten bedacht. Beim Heiligtum von Dodona steckte er (Dorimachos) die Säulenhallen in Brand, vernichtete viele Weihgeschenke, ja er zerstörte sogar das heilige Haus.79

 
Q38: Pol.5.9.

LabonteV gar ennoian twn en Diw kai Dwdwnh pepragmenwn toiV AitwloiV taV te stoaV enepimprasan kai ta loipa twn anaqhmatwn diefqeiron, onta polutelh taiV kataskeuaiV kai pollhV epimeleiV enia teteucota kai dapanhV.80

In Erinnerung nämlich an das, was die Ätoler in Dion und Dodona angerichtet hatten, brannten die Makedonen (in Thermos) die Säulenhallen nieder und zerstörten die übrigen Weihgaben, einige davon besonders wertvolle Stücke und mit viel Sorgfalt und unter hohen Kosten angefertigt.81

 
Q39: Cic.div.1.3.

quam vero Graecia coloniam misit in Aeoliam, Ioniam, Asiam, Siciliam, Italiam sine Pythio aut Dodonaeo aut Hammonis oraculo? aut quod bellum susceptum ab ea sine consilio deorum est?82

Griechenland vollends: welche Kolonie hat es nach Aetolien ausgesandt nach Ionien, Asien, Sizilien, Italien, ohne das Orakel von Delphi oder Dodona oder das des Jupiter-Ammon befragt zu haben? Oder welchen Krieg unternahm es ohne den Rat der Götter.83

 
Q40: Cic.div.1.76.

maximum vero illud portentum isdem Spartiatis fuit, quod, cum oraclum ab Iove Dodonaeo petivissent de victoria sciscitantes legatique sitellam, in qua inerant sortes, collocavissent, simia, quam rex Molossorum in deliciis habebat, et sortes ipsas et cetera, quae erant ad sortem parata, disturbavit et aliud alio dissupavit. tum ea, quae praeposita erat oraculo, sacerdos dixisse dicitur de salute Lacedaemoniis esse, non de victoria cogitandum.84

Am bedeutsamsten war für die Spartiaten freilich das folgende Zeichen: Als sie Juppiter in Dodona um ein Orakel baten - im Bestreben, etwas über einen Sieg zu erfahren - und als die Gesandten das Gefäß, in dem die Lose waren, hingestellt hatten, da warf der Affe, den sich der König der Molosser als Schoßtierchen hielt, die Lose selbst und die übrigen Dinge, die zum Losen bereitstanden, durcheinander und zerstreute alles kreuz und quer. Angesichts dessen sagte dem Vernehmen nach die Priesterin, die das Orakel verwaltete: die Spartaner sollten sich über ihre Rettung, nicht über einen Sieg Gedanken machen.85

 
Q41: Cic.div.1.95.

...iidemque de rebus maioribus semper aut Delphis oraclum aut ab Hammone aut a Dodona petebant.86

Überdies holten sie (die Spartaner) hinsichtlich wichtiger Geschäfte immer in Delphi, von Ammon oder in Dodona ein Orakel ein.87

 
Q42: Cic.div.2.68-69.

simiae vero Dodonaeae inprobitatem historiis Graecis mandatam esse demiror. quid minus mirum quam illam monstruosissumam bestiam urnam evertisse, sortes dissupavisse? et negant historici Lacedaemoniis ullum ostentum hoc tristius accidisse!88

Hinsichtlich des Affen in Dodona allerdings muß ich mich eher "wundern", daß seine Unverschämtheit in die griechische Geschichte eingegangen ist (69) Was ist denn weniger "wunderbar", als daß jenes scheußliche Vieh das Gefäß umgeworfen, die Lose zerstreut hat? Und dabei behaupten die Historiker, den Spartanern sei kein Wunderzeichen von schlimmerer Bedeutung zuteil geworden als gerade dieses.89

 
Q43: Diod.14.13.4.

epei de pamplhqh crhmata toiV peri to manteion diatribousin upiscnoumenoV ouk epeiqe, taiV en Dwdwnh peri to manteion ousaiV iereiaiV proshnegke logouV peri twn autwn dia tinoV FerekratouV, Apollwniatou men to genoV, econtoV de sunhqeian proV touV peri to ieron diatribontaV.90

Da es ihm (Lysander) aber durch die größten Geldversprechen nicht gelang, die Diener des Orakels zu gewinnen, so unterhandelte er in gleicher Absicht mit den Orakelpriesterinnen in Dodona durch einen gewissen Pherekrates, der aus Apollonia gebürtig und mit den Dienern des Heiligtums bekannt war.91

 
Q44: Diod.18.4.4.

naouV te kataskeuasai poluteleiV ex, apo talantwn ciliwn kai pentakosiwn ekaston. ... touV de proeirhmenoV naouV edei kataskeuasqhnai en Dhlw kai DelfoiV kai Dwdwnh, kata de thn Makedonian en Diw men tou DioV, en Amfipolei de thV Tauropolou, en Kurnw de thn AqhnaV.92

sechs prachtvolle Tempel zu erbauen mit einem Aufwande von fünfzehnhundert Talenten ... Die vorhin genannten Tempel sollten in Delos, Delphi und Dodona erbaut werden und in Makedonien, nemlich in Dium ein Tempel für Zeus, in Amphipolis für (Artemis) Tauropolos und in Cyrrhus für Athena.93

 
Q45: Verg.Aen.3.463-4470.

Quae postquam vates sic ore effatus amico est, dona dehinc auro gravia sectoque elephanto imperat ad navis ferri stipatque carinis ingens argentum Dodonaeosque lebetas, loricam consertam hamis auroque trilicem et conum insignis galeae cristasque comantis, arma Neoptolemi. sunt et sua dona parenti.94

Als in freundlicher Rede der Seher also gesprochen, ließ er Geschenke, schwer von Gold und Elfenbeinschnitzwerk, ihm zu den Schiffen tragen und füllt in die Kiele des Silbers riesige Mengen und Becken, die ihm Dodona geliefert. auch einen Panzer, dreifach geflochten aus goldenen Ringeln, und einen prächtigen Kegelhelm mit wallendem Helmbusch, einst Neoptolemos’ Wehr: auch der Vater erhält seine Gaben;95

 
Q46: Serv.Aen.3.466.

DODONAEOS. quidam dicunt ita: ubi aes optime fusum, sicut et apud Corinthum: vel ‘Dodonaeos’ quales sunt in templo Dodonaei Iovis. haec autem regio in finibus Aetolorum est, ubi Iovi et Veneri templum a veteribus fuerat consecratum. circa hoc templum quercus inmanis fuisse dicitur, ex cuius radicibus fons manabat, qui suo murmure instinctu deorum diversis oracula reddebat: quae murmura anus Pelias nomine interpretata hominibus disserebat. sed cum hic ordo oraculorum per multa tempora stetisset, ab Arce latrone Illyrio excidi quercus praecepta est; unde factum est, ut postea fatidica murmura cessarent. narratur et aliter fabula: Iuppiter quondam Hebae filiae tribuit duas columbas humanam vocem edentes, quarum altera provolavit in Dodonae glandiferam silvam Epiri ibique consedit in arbore altissima praecepitque ei qui tum eam succidebat, ut ab sacrata quercu ferrum sacrilegum submoveret. ibi oraculum Iovis constitutum est, in quo sunt vasa aenea, quae uno tactu universa solebant sonare. altera autum columba pervenit in Libyam et ibi consedit super caput arietis praecepitque ut Iovis Ammonis oraculum constitueretur.96

Einige Leute sagen so: Wo das Erz am besten gegossen ist, so wie auch bei Korinth: oder die ‘dodonäischen’ wie beschaffen sie im Tempel des dodonäischen Jupiter sind. Diese Gegend ist aber im Gebiet der Aitolia, wo dem Jupiter und der Venus ein Tempel von den Alten geweiht gewesen war. Rund um diesen Tempel soll eine gewaltige Eiche gestanden haben, aus deren Wurzeln eine Quelle floß, die mit ihrem Plättschern die Eingabe den Leuten Orakel gab. Eine Alte namens Pelias deutete dieses Gemurmel und erörterte es den Menschen. Obwohl diese Ordnung des Orakels lange Zeit hindurch Bestand gehabt hatte, wurde von dem illyrischen Räuber Arces die Fällung der Eiche vorgeschrieben. Dadurch geschah es, daß das Weissagen des Plätscherns aufhörte. Anderswo wird folgende Fabel erzählt: Einst gab Jupiter seiner Tochter Heba zwei Tauben, die die menschlichen Stimme nachahmen, von denen eine in den Eichenwald nach Dodona im Epirus flog und sich dort auf dem höchsten Baum niederließ und dem befahl, der sie damals zu fällen versuchte, daß er von der heiligen Eiche das verbrecherische Eisen nahm. Dort ist das Orakel des Juppiter gegründet worden, an dem eherne Gefäße sind, die bei einer Berührung alle zusammen zu tönen pflegten. Die andere Taube flog nach Lybien und setzte sich dort nieder auf dem Haupt eines Widders und befahl, daß eine Orakelstätte des Zeus Ammon errichtet werde.97

 
Q47: Verg.georg.1.7-9.

Liber et alma Ceres, vestro si munere tellus Chaoniam pingui glandem mutavit arista, poculaque inventis Acheloia muscuit uvis;98

Bakchus und Ceres, du holde, auch ihr, so wahr dieser Erde, fruchtbar durch euer Geschenk, statt Eichelkost goldene Ähren trägt und das Wasser im Becher sich mischt mit dem Blute der Trauben;99

 
Q47a: Serv.georg.1.8.

CHAONIAM. ...vel quod ibi quercus Iovi Dodonaeo sacrata, quae hominibus responsa reddebat. ex hac, cum fuisset excisa, columbae, quae vaticinabantur, volasse dicuntur...100

Dort gibt es eine Eiche, dem dodonäische Zeus heilig, die den Menschen Antworten gab.. Aus ihr, als sie gefällt war, sollen Tauben geflogen sein, so sagt man.101

 
Q48: Verg.georg.1.147-149.

prima Ceres ferro mortalis vertere terram instituit, cum iam glandes atque arbuta sacrae deficerent silvae et victum Dodona negaret.102

Ceres als erste belehrte die Sterblichen damals, mit Eisen umzuwenden das Land, als schon die Eicheln und Beeren schwanden dem heiligen Wald und Dodona die Nahrung versagte.103

 
Q48a: Serv.georg.1.149.

VICTUM DODONA NEGARET Dodona civitas Epiri est, iuxta quam nemus est Iovi sacratum et abundans glandibus semper: de cuius nemoris arboribus columbae oracula petentibus dare consueverant: unde et kat exochn Dodonae efficit mentionem, quia dixit Chaoniam pingui glandem mutavit arista: sunt enim Chaones in Epiro, perinde ut Dodona.104

... als Dodona den Lebensunterhalt versagte: Dodona ist eine Bürgerschaft in Epirus, in deren Nähe ein dem Jupiter geheiligter Hain ist, der immer an Eicheln Überfluß hat: Von den Bäumen dieses Hains hatten die Tauben Orakel zu geben gepflegt, denen die darum baten, weshalb er Dodona vorzugsweise erwähnte, weil er sagte, sie tausche die chaonische Eichel mit der fruchtbaren Ähre: es gibt nämlich Chaoner in Epirus, genau so wie in Dodona.105

 
Q49: Verg.georg.2.9-16.

Principio arboribus varia et natura creandis. namque aliae nullis hominum cogentibus ipsae ...
pars autem posito surgunt de semine, ut altae castaneae, nemorumque Jovi quae maximua frondet aesculus, atque habitae Grais oracula quercus.106

Reich an Formen entläßt Natur aus Ursprung die Bäume stets verschiedener Art: die einen wachsen von selber ohne menschliche Hand. ...
Andere wachsen aus Samen hervor: die hohen Kastanien, mächtig wölbt in Juppiters Hain die Wintereiche grünenden Wipfel, Griechenland lauscht weissagenden Eichen.107

 
Q49a: Serv.georg.2.16

HABITAE GRAIS ORACULA QUERCUS nam in Dodonaeo nemore arbores, dantes responsa, fuisse dicuntur. ‘habitae’ autem ‘Grais’ vel quasi non credens dixit, vel quasi Italus, qui loca illa nesciret: vel re vera quondam ‘habitae’, quia illo tempore iam silebant.108

Die Eiche wurde von den Griechen für Orakel gehalten, denn im dodonäischen Hain gab es Bäume, die Antworten gaben, wie man sagt. ‘Sie wurden’ aber ‘von den Griechen’ (für Orakel) gehalten entweder als ob er (Vergil) es, ohne daran zu glauben, sagte, oder wie ein Italer, der jene Gegend nicht kannte: oder einst wurden sie (die Bäume) tatsächlich ‘dafür gehalten’, weil sie zu jener Zeit schon schwiegen.109

 
Q50: Strab.6.1.5.

eita Kwsentia mhtropoliV Brettiwn. mikron d uper tauthV Pandosia frourion erumnon, peri hn AlexandroV o MolottoV diefqarh. exhpathse de kai touton o ek DwdwnhV crhsmoV, fulattesqai keleuwn ton Aceronta kai Pandosian. deiknumenwn gar en th qesprwtia omwnumwn toutoiV, entauqa katestreye ton bion.110

Sodann Konsentia, die Hauptstadt der Bruttier; und wenig oberhalb derselben Pandosia, ein von Natur festes Kastell, vor welchem Alexander, der Molosser, umkam. Denn auch diesen täuschte ein Orakelspruch von Dodona, welcher ihm befahl sich vor dem Acheron und Pandosia zu hüten. Denn da ihm diesen gleichnamige Orte in Thesprotien nachgewiesen wurden, endigte er dort (in Bruttium) sein Leben.111

 
Q51: Strab.7.7.5.

Twn men oun Hpeirwtwn eqnh fhsin einai QeopompoV tettareskaideka, touton d endoxotata CaoneV kai Molottoi dia to arxai pote pashV thV HpeirwtidoV, proteron men CaonaV, usteron de MolottouV, oi kai dia thn suggeneian twn basilewn epi pleon huxhqhsan, twn gar Aiakidwn hsan, kai dia to para toutoiV einai to en Dwdwnh manteion, palaion te kai onomaston on.112

Theopomos sagt, der Epirotischen Völkerschaften wären vierzehn. Die berühmtesten davon sind die Chaonen und Molosser, weil diese einst ganz Epeiros beherrschten, und zwar zuerst die Chaonen, später aber die Molosser, welche theils wegen der Abstammung ihrer Könige (denn sie gehörten zu den Aeaciden), theils weil sich bei ihnen das eben so alte als berühmte Orakel zu Dodone fand, zu größerer Macht gelangten.113

 
Q52: Strab.7.7.10.

Ekleloipe de pwV kai to manteion to en Dwdwnh, kaqaper ta alla. Esti d, wV fhsin EforoV, Pelasgwn idruma. oi de Pelasgoi twn peri thn Ellada dunasteusantwn arcaiotatoi legontai. kai o poihthV fhsin outw.
Zeu ana Dwdwnaie, Pelasgike.
o d HsiodoV.
Dwdwhnh fhgon te, Pelasgwn edranon, hen.
Peri men oun twn Pelasgwn en toiV TurrhnikoiV eirhtai, peri de DwdwnhV touV men perioikountaV to ieron dioti barbaroi diasafei kai o OmhroV ek thV diaithV, aniptopodaV, camaieunaV legwn. poteron de crh legein EllouV, wV PindaroV, h SellouV, wV uponoousi par Omhrw keisqai, h grafh amfiboloV ousa ouk ea diiscurizesqai. FilocoroV de fhsi kai ton peri Dwdwnhn topon, wsper thn Euboian, Ellopian klhqhnai. kai gar Hsiodon outw legein.
esti tiV Ellopih, polulhioV hd euleimwn.
enqade Dwdwnh tiV ep escatih pepolistai.
Oiontai de, fhsin o ApollodwroV, apo twn elwn twn peri to ieron outw kaleisqai, ton mentoi poihthn (ouc) outw legein EllouV, alla SellouV upolambanei touV peri to ieron, prosqeiV, oti kai Sellhenta tina onomazei potamon. Onomazei men oun, otan fh.
thloqen ex EfurhV potamou apo SellhentoV.
ou mentoi, o SkhyioV fhsi, thV en QespwtoiV EfuraV, alla thV en toiV HleioiV. ekei gar einai ton Sellhenta, en de QesprwtoiV oudena, oud en MolottoiV. ta de muqeuomena peri thV druoV kai twn teleiwn, kai ei tina alla toiauta, kaqaper kai peri Delfwn, ta men poihtikwteraV esti diatribhV, ta d oikeia thV nun periodeiaV.
114

Auch das Orakel zu Dodona ist, gleich den übrigen (Orakeln), fast verschwunden. Es ist aber, wie Ephorus berichtet, eine Gründung der Pelasger, und die Pelasger werden als das älteste unter den Völkern genannt, welche in Hellas herrschten. Auch der Dichter (Hom.Il. 16.233) sagt:
Zeus, Dodonischer König, Pelasgischer;
und Hesiodus:
Zog nach Dodone, sowie zur Eiche, dem Sitz der Pealsger.
Ueber die Pelasger nun haben wir bei der Beschreibung Tyrrheniens gesprochen (vgl. Strab.5.2.4); daß jedoch zu Dodona die um das Orakel her Wohnenden Barbaren waren, deutet auch Homer durch ihre Lebensweise an, indem er sie an den Füßen Ungewaschene und auf der Erde Liegende nennt (Hom.Il. 16.235); ob man sie aber Heller nennen müsse, wie Pindar oder Seller, wie man vermuthet, daß bei Homer zu lesen sei, darüber läßt uns die schwankende Schreibart nichts entscheiden. Philochorus sagt, auch die Umgegend von Dodona habe, wie Euböa, (einst) Hellopia geheißen; denn Hesiodus spreche also:
Wo Hellopia liegt, reichsaatig und voll Prachtauen,
Dort an der äußersten Mark ward einst Dodone gegründet.
Man glaubt auch, sagt Apollodorus, daß die Heller von den Sümpfen um den Tempel her so genannt worden wären; er nimmt aber an, daß der Dichter die Umwohner des Tempels nicht so (Heller), sondern Seller nenne, indem er hinzufügt, daß jener auch einen Fluß Selleis anführe. Diesen führt er nun freilich an, wenn er sagt:
Weit von Ephyre her, vom heiligen Strome Selleis. (Hom.Il. 15.531; 2.659)
Demetrius, der Skepsier, aber sagt: nicht von Ephyra bei den Eleern; denn dort sei der Selleis, bei den Thesprotern aber gebe es keinen, auch nicht bei den Molossern. Die Fabeln von der Eiche und den Tauben aber und andere dergleichen sind, wie auch die über Delphi, theils (nur) ein Gegenstand für dichterische Unterhaltung, theils aber auch für unsere jetzige Durchwanderung (der Erde) geeignet.115

 
Q53: Strab.7.7.11.

H Dwdwnh toinun to men palaion upo QesprwtoiV hn kai to oroV o TomaroV h TmaroV (amfoterwV gar legetai), uf w keitai to ieron, kai oi tragikoi de kai PindaroV Qesprwtida eirhkasi thn Dwdwnhn. usteron de upo MolottoiV egeneto. apo de tou Tomarou touV upo tou poihtou legomenouV upofhtaV tou DioV, ouV kai aniptopodaV, camaieunaV kalei, tomourouV fasi lecqhnai. kai en men th Odusseia outw grafousi tineV a fhsin AmfinomoV, sumbouleuwn toiV mnhsthrsi mh proteron epitiqesqai tw Thlemacw, prin an ton Dia erwntai.
ei men k ainhswsi DioV megaloio tomouroi,
autoV te ktanew, touV t allouV pantaV anwxw. ei de k apotrepehsi qeoV, pauesqai anwga.
Beltion gar einai tomourouV h qemistaV grafein. oudamou goun ta manteia qemistaV legesqai para tw poihth, alla taV boulaV kai ta politeumata kai nomoqethmata. tomourouV d eirhsqai epitetmhmenouV tomarourouV, oion tomarofulakaV. Oi men oun newteroi legousin tomourouV, (par) Omhrw d aplousteron dei decesqai qemistaV, katacrhstikwV kai boulaV, ta prostagmata kai ta boulhmata ta mantika, kaqaper kai ta nomima. toiouton gar kai to ek druoV uyikomoio DioV boulhn epakousai.
116

Dodona also stand vor Alters unter den Thesprotern und so auch der Berg Tomarus oder Tmarus, (denn man braucht beide Formen), unter welchem das Heiligtum liegt. Auch die Tragiker und Pindar nennen Dodona das Thesprotische; späterhin aber stand es unter der Herrschaft der Molosser. Nach dem Tomarus sollen die vom Dichter erwähnten Orakelpriester des Zeus, die er auch an den Füßen Ungewaschene und auf der Erde Liegende nennt, Tomurer benannt worden sein. Und wirklich schreiben Einige so in der Odyssee wo Amphinomus den Freiern räth, den Telemachus nicht eher anzugreifen, als bis sie den Zeus befragt hätten:
Haben es nun des mächtigen Zeus Tomurer genehmigt, / Wohl, dann tödt’ ich ihn selbst und ermahn’ auch alle die Andern. / Aber verwehrt es der Gott, dann rath’ ich ernstlich zu ruhen.
Denn es sei besser "Tomuroi" zu schreiben als "themistai", da ja bei dem Dichter "themistai" nirgends die Orakelsprüche, sondern die Willensmeinungen, Staatsverordnungen und Gesetze bezeichne. Tomurer aber wären sie abgekürzt genannt, statt Tomarurer, d.h. Tomaruswächter. Die Neueren also lesen "Tomurer"; allein man muß beim Homer "themistai" und "bulai" einfacher und uneigentlich für die Gebote und Ratschlüsse des Orakels nehmen, sowie auch für das Gesetzliche (überhaupt). Denn in solchem Sinne ist auch Folgendes gesagt: Aus hochwipfliger Eiche des Zeu’s Rathschluß zu vernehmen.117

 
Q54: Strab.7.7.12.

(12) Kat arcaV men oun andreV hsan oi profhteuonteV. kai tout iswV kai o poihthV emfainei. upofhtaV gar kalei, en oiV tattointo kan oi profhtai. usteron d apedeicqhsan treiV graiai, epeidh kai sunnaoV tw Dii prosapedeicqh kai h Diwnh. SouidaV mentoi QessaloiV muqwdeiV logouV proscarizomenoV, ekeiqen te fhsin einai to ieron metenhnegmenon ek thV peri Skotoussan PelasgiaV esti d h Skotoussa thV Pelas-giwtidoV QettaliaV sunakolouqhsai de gunaikaV taV pleistaV, wn apogonouV einai taV nun profhtidaV. apo de toutou kai Pelasgikon Dia keklhsqai. KineaV d eti muqwdesteron.118
(vgl. Stephanus Byzantinus s.v.Dwdwnh)

(12) Im Anfange also waren Männer die Weissagenden; und auch dieses zeigt vielleicht der Dichter an; denn er nennt sie Hypopheten, worin wohl auch die Propheten mit inbegriffen sind. Späterhin aber, als auch die Dione dem Zeus als Tempelgenossin beigegeben war, wurden drei alte Frauen (als Weissagerinnen) angestellt. Suidas erzählt, um den Thessaliern durch fabelhafte Sagen zu schmeicheln, das Orakel sei von dort, aus (der Landschaft) Pelasgia um Skotussa her (Skotussa aber gehörte zu der Landschaft Pelasgiotis in Thessalien) nach Dodona versetzt worden und die meisten Frauen hätten es begleitet, deren Abkömmlinge die jetzigen Weissagerinnen wären. Davon sei auch Zeus der Pelasgische genannt worden. Kineas aber erzählt noch Fabelhafteres.119
(vgl. Stephanus Byzantinus s.v.Dwdwnh)

 
Q55: Strab.7.7. Fgmt.1a.

Hn de proteron peri Skotoussan polin thV PelasgiwtidoV to crhsthrion. emprhsqentoV d upo tinwn tou dendrou, methnecqh kata crhsmon tou ApollwnoV en Dwdwnh. ecrhsmwdei d ou dia logwn, alla dia tinwn sumbolwn, wsper to en Libuh Ammwniakon. iswV de tina pthsin ai treiV peristerai epetonto exaireton, ex wn ai iereiai parathroumenai proeqespizon. fasi de kai kata thn twn Molottwn kai Qesprwtwn glwttan taV graiaV peliaV kaleisqai kai touV gerontaV peliouV. kai iswV ouk ornea hsan ai qruloumenai peleiadeV, alla gunaikeV graiai treiV peri to ieron scolazousai.120

Früherhin war das Orakel bei Skotussa, einer Stadt in Pelasgiotis. Als aber der Baum von einigen (Frevlern) verbrannt worden war, wurde es auf einen Orakelspruch des Apollo nach Dodona versetzt. Es weissagte aber nicht durch Worte, sondern durch gewisse Zeichen, wie das Ammonische Orakel in Libyen. Vielleicht nahmen die drei Tauben, von denen die weissagenden Priesterinnen ihre Wahrsagungen entlehnten, einen eigenthümlichen Flug. Man sagt aber auch, daß in der Sprache der Molosser und Thesproter die alten Frauen "peliai" und die alten Männer "pelioi" hießen; und so waren vielleicht die vielbesprochenen Tauben gar keine Vögel, sondern drei alte, im Tempel beschäftigte Weiber.121

 
Q56: Strab.7.7. Fgmt.2.

Oti kata QesprwtouV. kai MolottouV taV graiaV peliaV kai touV gerontaV peliouV, kaqaper kai para Makedosi. peligonaV goun kalousin ekeinoi touV en timaiV, kaqa para Lakwsi kai MassaliwtaiV touV gerontaV. oqen kai taV en th Dwdwnaia drui memuqeusqai peleiaV fasin.122

Bei den Thesprotern und Molossern wie auch bei den Macedoniern sollen die alten Frauen "peliai" und die alten Männer "pelioi" geheißen haben. Wenigstens nennen jene die in Ehrenämtern Stehenden "Peligones", wie (diese) bei den Lacedämoniern und Massalioten "Geronten" (heißen). Daher soll auch die Sage jene Tauben auf der Dodonischen Eiche erdichtet haben.123

 
Q57: Strab.7.7. Fgmt.3.

Oti h paroimia, To en Dwdwnh calkeion, enteuqen wnomasqh. calkeion hn en tw ierw, econ uperkeimenon andrianta, kratounta mastiga calkhn, anaqhma Korkuraiwn. h de mastix hn triplh, alusidwth, aphrthmenouV ecousa ex authV astragalouV, oi plhttonteV to calkeion sunecwV, opote aiwrointo upo twn anemwn, makrouV hcouV apeirgazonto, ewV o metrwn ton cronon apo thV archV tou hcou mecri telouV kai epi tetrakosia proelqoi. oqen kai h paroimia elecqh, H Kerkuraiwn mastix.124

Der sprichwörtliche Ausdruck "der Kupferkessel in Dodona" schreibt sich daher: Im Tempel stand ein Kupferkessel mit einer darüber gebeugten Menschenfigur, welche eine kupferne Peitsche hielt, ein Weihgeschenk der Korcyräer. Die Peitsche aber war dreifach und kettenartig gegliedert und hatte von ihr herabhängende Klöppel, welche, sobald sie vom Winde bewegt wurden, unaufhörlich an den Kupferkessel schlagend lang fortklingende Töne hervorbrachten, so daß ein die Zeit Abmessender vom Anfange eines Tones bis zu seinem Ende wohl bis 400 zählen konnte. Eben daher entstand auch der sprichwörtliche Ausdruck "die Peitsche der Korcyräer".125

 
Q58: Strab.9.2.4.

Fhsi d EforoV touV men QrakaV, poihsamenouV spondaV proV touV BoiwtouV, epiqesqai nuktwr stratopedeuousin oligwroteron, wV eirhnhV gegonuiaV. diakrousamenwn d autouV, aitiwmenwn te ama, oti taV spondaV parebainon, mh parabhnai faskein ekeinouV. sunqesqai gar hmeraV, nuktwr d epiqesqai. af ou dh kai thn paroimian eirhsqai Qrakia pareuresiV. TouV de PelasgouV, menontoV eti tou polemou, crhsthriasomenouV apelqein, apelqein de kai touV BoiwtouV. ton men oun toiV PelasgoiV doqenta crhsmon efh mh ecein eipein, toiV de BoiwtoiV anelein thn profhtin asebhsantaV eu praxein. touV de qewrouV, uponohsantaV carizomenhn toiV PelasgoiV thn profhtin kata to suggeneV (epeidh kai to ieron Pelasgikon ex archV uphrxen) outwV anelein, arpasantaV thn anqrwpon eiV puran embalein, enqumhqentaV, eite kakourghsasan, eite mh, proV amfotera orqwV ecein, ei men parecrhsthriase, kolasqeishV authV, ei d ouden ekakourghse, to prostacqen autwn praxantwn. touV de peri to ieron to men akritouV kteinein touV praxantaV, kai taut en ierw, mh dokimasai, kaqistanai d eiV krisin, kalein d epi taV iereiaV, tautaV de einai taV profhtidaV, ai loipai triwn ouswn perihsan. legontwn d, wV oudamou nomoV eih dikazein gunaikaV, proselesqai kai andraV isouV taiV gunaixi ton ariqmon. touV men oun andraV apognwnai, taV de gunaikaV katagnwnai, iswn de twn yhfwn genomenwn, taV apoluousaV nikhsai. ek de toutwn BoiwtoiV monoiV andraV proqespizein en Dwdwnh. taV mentoi profhtidaV, exhgoumenaV to manteion eipein, oti prostattoi o qeoV toiV BoiwtoiV, touV par autoiV tripodaV sulhsantaV ena eiV Dwdwnhn pempein kat etoV. kai dh kai poiein touto. aei gar tina twn anakeimenwn tripodwn nuktwr kaqairountaV kai katakaluptontaV imatioiV, wV an laqra, tripodhforein eiV Dwdwnhn.126

Ephorus erzählt, die Thrakier, welche einen Waffenstillstand mit den Böotiern geschlossen, hätten diese, die, als ob Friede wäre, zu sorglos lagerten, bei Nacht überfallen und, als die Böotier sie zurückgeschlagen und zugleich einer Übertretung des Vertrages beschuldigt hätten, diese Übertretung geleugnet; denn ihr Vertrag beziehe sich (nur) auf Tage, sie aber hätten ihren Überfall bei Nacht unternommen. Daher schreibe sich denn auch das Sprichwort: "Eine thrakische Ausflucht". Die Pelasger aber (fährt er fort) gingen noch während des Krieges zum Orakel; auch die Böotier gingen hin. Die den Pelasgern zu teil gewordene Antwort nun könne er nicht sagen, den Böotiern aber habe die Prophetin geweissagt, wenn sie einen Frevel begingen, würden sie Glück haben. Da nun die Orakelgesandten vermuteten, die Prophetin habe, die Pelasger der Verwandtschaft wegen begünstigend (denn auch das Orakel war ursprünglich pelasgisch), also geweissagt, ergriffen sie die Frau und warfen sie auf einen Scheiterhaufen, indem sie dachten, es sei ihr, möge sie nun (gegen sie) gefrevelt haben oder nicht, für beide Fälle recht geschehen; denn habe sie falsch geweissagt, so sei sie bestraft, habe sie aber nicht gefrevelt, so hätten sie (nur) das Befohlene gethan. Die Tempelvorsteher hielten es nicht für ratsam, die Thäter unverurteilt und obendrein im Tempel hinrichten zu lassen, sondern stellten sie vor Gericht und beriefen sie vor die Priesterinnen, nämlich die, welche von den drei Prophetinnen noch übrig waren. Da aber jene sagten, daß es nirgends gesetzlich sei, Weiber richten zu lassen, so nahmen sie noch eine den Frauen gleiche Anzahl von Männer dazu. Die Männer nun sprachen los, die Weiber aber verurteilten; weil also die Stimmen gleich waren, so siegten die Freisprechenden. Daher kommt es, daß zu Dodo’na nur den Böotiern Männer weissagen. Die Prophetinnen aber erklärten, den Orakelspruch auslegend, daß der Gott den Böotiern befehle, die bei ihnen vorhandenen Dreifüße zu rauben und jährlich (einen davon) nach Dodona zu senden. Und dies thaten sie denn auch; denn stets (jährlich) entwendeten die des Nachts einen der geweihten Dreifüße, hüllten ihn in Decken und sendeten ihn gleichsam heimlich nach Dodona.127

 
Q59: Strab.9.5.20.

Legei de kai peri toutou kai peri twn Perraibwn en toiV exhV o poihthV, otan fh.
GouneuV d ek Kufou hge duw kai eikosi nhaV. tw d EnihneV eponto meneptolemoi te Peraiboi, oi peri Dwdwnhn dusceimeron oiki eqento, oi t amf imerton Titarhsion erg enemonto.
...
...ta d oreinotera cwria proV tw Olumpw kai toiV Tempesi touV PerraibouV, kaqaper ton Kufon kai thn Dwdwnhn kai ta peri ton Titarhsion,...
...ThV de SkotousshV emnhsqhmen kai en toiV peri DwdwnhV logoiV kai tou manteiou tou en Qettalia, dioti peri touton uphrxe ton topon.
128

Sowohl von diesem als auch von den Perrhäbern spricht der Dichter in folgenden, wenn er sagt:
Gu’neus kam aus Ky’phos mit zweiundzwanzig der Schiffe. Dieser gebot Enie’nern und kampfbewährten Perrhäbern, Welche sich Häuser gebaut am winterlich kalten Dodo’ne Und am lieblichen Strom Titaresios. (Hom.Il.2.748)
...
...die (übrigen) Perrhäber (bewohnten) aber die gebirgigen Gegenden am Olympos und neben Tempe, wie Ky’phos, Dodo’na und die Umgegend des Titaresios, ...
...Skotussa’s aber gedachten wir schon bei der Beschreibung Dodo’na’s und des Orakels in Thessalien, weil es diesem Orte nahe lag.129

 
Q60: Liv.8.24.

Eodem anno Alexandream in Aegypto proditum conditam Alexandrumque Epiri regem ab exule Lucano interfectum sortes Dodonaei Iovis eventu adfirmassse. Accito ab Tarentinis in Italiam data dictio erat, caveret Acherusiam aquam Pandosiamque urbem: ibi fatis eius terminum dari. Eoque ocius transmisit in Italiam, ut quam maxime procul abesset urbe Pandosia in Epiro et Acheronte amni, quem ex Molosside fluentem in Stagna Inferna accipit Thesprotius sinus.130

Es ist überliefert, in diesem Jahr sei auch Alexandria in Ägypten gegründet worden und Alexander, der König von Epirus, der durch einen lukanischen Verbannten getötet wurde, habe durch sein Ende die Orakelsprüche des Zeus von Dodona bestätigt. Als er von den Tarentinern nach Italien gerufen wurde, hatte er den Spruch erhalten, er solle sich vor dem Acherusischen Wasser und der Stadt Pandosia hüten; dort werde sich sein Schicksal erfüllen. Desto schneller setzte er nach Italien über, um so weit wie möglich von der Stadt Pandosia in Epirus und dem Fluß Acheron entfernt zu sein, der aus der Molossis kommt und den der Thesprotische Golf in die Unterwelt-Seen aufnimmt.131

 

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