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FU Berlin
Digitale Dissertation

Benedikt Krämer :
Laboruntersuchungen zum Gefrierprozeß in polaren stratosphärischen Wolken
Freezing of Single Levitated Micro Droplets of Water, Sulfuric Acid, and Ternary H2SO4 / HNO3 / H2O Solutions

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

Bei der polaren stratosphärischen Ozonzerstörung spielen heterogene chemische Reaktionen eine zentrale Rolle. Dabei werden sonst relativ inerte Verbindungen auf den Wolkenteilchen katalysiert. Die Rate solcher Reaktionen ist davon abhängig, ob die Wolken aus flüssigen oder gefrorenen Tropfen bestehen. Stratosphärische Wolken bestehen hauptsächlich aus einer ternären Lösung von Wasser, Schwefelsäure und Salpetersäure. Diese Flüssigkeiten können stark unterkühlen, so daß die Wolkentropfen selbst bei den winterlichen stratosphärischen Temperaturen von etwa -80°C noch flüssig vorliegen können. Der Gefrierprozeß in reinen Tropfen wird durch die Theorie der homogenen Nukleation beschrieben, falls Verunreinigungen vorliegen durch die heterogene Nukleation. Um den Gefrierprozeß zu verstehen, der zu dem Gefrieren der Wolkenteilchen führt, haben wir homogene und heterogene Nukleationsraten für binäre und ternäre Gemische aus H20, H2SO4 und HN3O untersucht. Dabei haben wir das Gefrierverhalten von einzelnen Mikrotröpfchen mit einer neuen Methode studiert, mit der Nukleationsraten mit einer bisher unbekannten Genauigkeit vermessen werden können. Tropfen von einigen Mikrometern im Durchmesser werden dabei frei schwebend in einer elektrodynamischen Quadrupolfalle gehalten, um jegliche Wandkontakte zu vermeiden. Die Falle befindet sich in einer kühlbaren Klimakammer. Tropfen einer gewählten Zusammensetzung werden in die auf Stratosphärentemperatur temperierten Falle injiziert. Die Zeit, die die Tropfen unterkühlt bleiben, bevor sie gefrieren, gibt Aufschluß über die Nukleationsrate. Da die Nukleationsrate zu dem proportional zu dem Volumen der Tropfen ist, wird die Tropfengröße optisch durch Analyse des Streulichtes des Tropfens, der mit einem Laser beleuchtet wird, vermessen.

Für reines Wasser wird die Rate der homogenen Nukleation mit hoher Genauigkeit bestimmt. In einem Temperaturintervall von einem Kelvin steigt die Nukleationsrate um fast zwei Größenordnungen an, zehn Werte für die Nukleationsrate konnten in diesem Temperaturintervall bestimmt werden.

Für binäre Schwefelsäure - Wassermischungen mit einer Konzentration an Schwefelsäure von 0 bis 57 wt.% wurden die Raten der homogenen Nukleation temperaturabhängig bestimmt.

Messungen an ternären Mischungen aus Wasser, Schwefelsäure und Salpetersäure zeigen auf, daß nur die sogenannten Eiswolken (Wolken des Typ II) bei etwa 3 Kelvin unterhalb des Eisfrostpunktes in der Stratosphäre homogen gefrieren können. Experimente, bei denen das Gefrieren der Tropfen heterogen durch kleine Eiskristalle induziert wurde, deuten an, daß bei höheren stratosphärischen Temperaturen ein heterogenes Gefrieren der Wolkentropfen möglich ist.


Inhaltsverzeichnis

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1 Inhaltsverzeichnis 3
2 Einleitung 6
3 Quadrupol - Ionenfalle 8
4 Mie - Streuung 14
5 Experimenteller Aufbau 23
6 Messung der spezifischen Ladung 35
7 Bestimmung von Größe und Brechungsindex 38
8 Einfluß der Ladung auf die Tropfen 48
9 Aerosole in der Stratosphäre 65
10 Theorie der Nukleation bei dem Gefrierprozeß 76
11 Der Gefrierprozeß: Erfassung im Experiment 89
12 Ergebnisse der Gefriermessungen von Wasser 110
13 Eigenschaften wässriger Schwefelsäurelösungen 119
14 Gefriermessungen an Schwefelsäure - Lösungen 123
15 Gefriermessungen an ternären Lösungen 151
16 Zusammenfassung und Ausblick 180
17 Literaturverzeichnis 174
18 Lebenslauf 182
19 Danksagung 183

Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://darwin.inf.fu-berlin.de/1998/13/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: nucleation rate; freezing; homogeneous nucleation; heterogeneous nucleation; sulfuric acid; nitric acid; stratospheric clouds; PSC;coulomb explosion; mie scattering; quadrupole trap.
DNB-Sachgruppe: 29 Physik, Astronomie
Klassifikation PACS: 64.60 Qb; 92.60 Nv; 82.60 Nh; 68.10 Crs
Datum der Disputation: 03-Jun-1998
Entstanden am: Fachbereich Physik, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Prof. Dr. Ludger Wöste
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Helmut Baumgärtel
Kontakt (Verfasser): kramer@physik.fu-berlin.de
Kontakt (Betreuer): woeste@physik.fu-berlin.de
Abgabedatum:10-Dec-1998
Freigabedatum:06-Jan-1999

 


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