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FU Berlin
Digitale Dissertation

Rüdiger Friedrich Wolf :
Drainage von Erythrozyten aus dem Subarachnoidalraum in Lymphknoten - Eine tierexperimentelle Untersuchung zum Schädelhirntrauma
Red blood cells drain with the CSF from the subarachnoid space into the cervical and lumbar paraaortic lymph nodes in rats

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

Zur Darstellung der Liquordrainage in die Lymphknoten der Ratte wurden aus einer Subarachnoidalblutung stammende Erythrozyten als pathophysiologische Marker verwendet. Dazu wurde bei Ratten mittels des Controlled Cortical Impact Injury ein subarchnoidales Hämatom erzeugt. Als Versuchstiere dienten 38 männliche Sprague-Dawley Ratten, denen nach Überlebenszeiten zwischen 10 Minuten und 28 Tagen post trauma repräsentative Lymphknotenstationen entnommen wurden. Diese wurden histologisch, immunhistologisch und elektronenmikroskopisch aufgearbeitet und nach Vorkommen von drainierten Erythrozyten in den Lymphknotensinus durchgemustert. Zur besseren Lokalisation der Erythrozyten in den entsprechenden Lymphknotenkompartimenten wurden Antikörper gegen Desmoplakin und ?-smooth muscle actin verwendet. Die phagozytotische Aktivität der Sinusmakrophagen bei der Degradation von Erythrozyten wurde mittels des Lysosomenmarker ED1 nachgewiesen. Ergänzend wurden der Bulbus olfactorius und der Hirnstamm hinsichtlich des Vorkommens von Erythrozyten histologisch untersucht. Zusätzlich wurden die gleichen Lymphknotenstationen von 10 weiteren Tieren, die im Rahmen einer Therapiestudie den NMDA-Antagonisten Aptiganel HCl (Cerestat®) oder Plazebo 15 Minuten nach dem Trauma  verabreicht bekamen, asserviert. Bereits 10 Minuten nach dem Trauma sind im subkapsulären Sinus der tiefen cervikalen Lymphknoten drainierte Erythrozyten zu sehen. Nach 24 Stunden sind Erythrozyten gleichmäßig im Marksinus verteilt. 16 Stunden post trauma zeigen sich erstmals einzelne-, nach 24 Stunden wesentlich mehr Erythrozyten im Sinus der lumbalen paraaortalen Lymphknoten. In den inguinalen und poplitealen Lymphknotenstationen wird nahezu keine Erythrozytendrainage beobachtet. Die Sinus der Kontrollratten sind ebenfalls frei von Erythrozyten. Die sham-operierten Tiere zeigten in den tiefen cervikalen Lymphknoten nur ein geringgradiges Vorkommen von Erythrozyten. Der Nachweis von dreiwertigem Eisen mit Hilfe der Berlinerblau Reaktion zeigt zwischen dritten und fünften Tag nach dem Trauma das größte Vorkommen von bläulichem Eisenpigment. Nach 28 Tagen ist noch eine mittelgradige Anzahl an Eisenpigment in den beiden genannten Lymphknotenstationen zu erkennen. Insbesondere das zeitversetzte Auftreten von Erythrozyten in den tiefen cervikalen- und den lumbal paraaortalen Lymphknoten spricht für eine Drainage aus dem ZNS. Ein vermehrtes Auftreten von Erythrozyten in den zur Kontusionsseite ipsilateral gelegenen Lymphknoten wurde nicht beobachtet. In den Lymphknoten der Therapiegruppe beobachteten wir eine geringer ausgeprägte Erythrozytendrainage als bei den Plazebotieren. Die mit Cerestat® behandelten Tiere zeigten im Verlauf einen niedrigeren ICP, so daß ein Zusammenhang zwischen Erythrozytendrainage und ICP offensichtlich erscheint. Diese Erkenntnisse erhärten die Annahme, daß das periphere Lymphsystem für die Physiologie der Liquordrainage aus dem ZNS eine größere Rolle spielt.

Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis 4
1.  Einleitung 9
2.  Theoretischer Hintergrund 11
2.1.  Die Liquordrainage in das lymphatische System  11
2.2.  Der Lymphknoten 24
2.3.  Das Schädelhirntrauma 42
3.  Fragestellung 44
4.  Material und Methoden 46
4.1.  Das Traumamodell 46
4.2.  Herstellung von histologischen Schnitten 48
4.3.  Färbungen 50
4.4.  Immunhistochemie 52
4.5.  Elektronenmikroskopie 59
4.6.  Auswertung und Dokumentation 61
5.  Ergebnisse 62
5.1.  Makroskopische Untersuchung 62
5.2.  Mikroskopische Untersuchung 64
5.3.  Zusammenfassung der Ergebnisse 76
6.  Diskussion 80
6.1.  Die Liquordrainage in die tiefen cervikalen- und lumbalen paraaortalen Lymphknoten 81
6.2.  Erythrozyten-Makrophagen Interaktionen 92
6.3.  Methodendiskussion 95
6.4.  Ausblick 97
7.  Zusammenfassung  99
Literaturverzeichnis  101

Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/2001/170/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: cerebrospinal fluid; lymphatic drainage; traumatic brain injury; intracranial pressure; hemolymph nodes
DNB-Sachgruppe: 33 Medizin
Datum der Disputation: 12-Jun-2001
Entstanden am: Fachbereich Humanmedizin, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Prof. Dr.Gisela Stoltenburg-Didinger
Zweiter Gutachter: Priv.-Doz. Dr. M. Rothschild
Kontakt (Verfasser): ruedigerfwolf@gmx.de
Kontakt (Betreuer): gsd@mail.zedat.fu-berlin.de
Abgabedatum:30-Aug-2001
Freigabedatum:03-Sep-2001

 


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