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FU Berlin
Digitale Dissertation

Ulrich Christian Heindel :
Synaptotagmin I: Palmitoylierung und intrazelluläre Prozessierung
Synaptotagmin I: Palmitoylation and intracellular processing

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

Die Palmitoylierung ist eine posttranslationale Modifikation von Proteinen, bei der Palmitinsäurereste (C16:0) über Cysteine kovalent an Polypeptidketten gebunden werden. Diese Art der Modifikation wurde bereits bei einer Vielzahl zellulärer und viraler Proteine beschrieben, allerdings konnten bisher nicht alle strukturellen und funktionellen Aspekte dieser Fettsäureanlagerung geklärt werden.
Das Ziel dieser Arbeit war es, die molekularen Voraussetzungen für die Bindung der Fettsäuren an die Cysteinreste des vesikulären Membranproteins Synaptotagmin I zu untersuchen. Außerdem sollte geklärt werden, welche Auswirkungen das Fehlen der Fettsäurereste auf die intrazelluläre Prozessierung und die Funktion des Proteins hat. Zur Klärung dieser Fragestellungen wurden Mutanten des Synaptotagmin-Gens erzeugt und mittels Vaccinia-T7-System bzw. durch Transfektion mit kationischen Lipiden (Lipofektin) in verschiedenen Zellkulturen exprimiert. Die Charakterisierung der exprimierten Proteine erfolgte entweder durch metabolische Markierung mit Radionukliden oder durch die Detektion mittels fluoreszenzmarkierten Antikörpern. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

A) Alle fünf in der Acylierungsregion von Synaptotagmin I vorhandenen Cysteinreste sind direkt oder indirekt an der Palmitoylierung beteiligt. Nur die Mutante, bei der alle fünf Cysteine durch Serine ersetzt wurden (Syt mut), zeigte in CV1-Zellen keinen metabolischen Einbau von (3)H-markierter Palmitinsäure. Die selektive Löschung einzelner Cysteinreste senkte die Einbaurate von (3)H-Palmitinsäure auf jeweils etwa 40% des Wildtyp-Proteins.

B) In CV1- und BON-Zellen zeigte das exprimierte Synaptotagmin I ein charakteristisches Glykosylierungsmuster. Mittels Pulse-Chase-Experimenten konnte gezeigt werden, daß erst nach etwa 2 Stunden die hochglykosylierte und vermutlich physiologisch aktive Form des Proteins in den exprimierenden Zellen vorliegt. Bei der fettsäurefreien Mutante erfolgt dieser Reifungsvorgang bedeutend langsamer. Auch nach zweistündiger Inkubationszeit nach der metabolischen Markierung wird der hochglykosylierte Zustand des Proteins nicht erreicht.

C) Zellfraktionierungsexperimente an BON-Zellen bestätigten, daß der Transport des synthetisierten Proteins innerhalb der Zelle durch die fehlende Palmitoylierung bzw. indirekte Effekte der substituierten Cysteinreste beeinträchtigt ist. Allerdings erbrachten fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen der Transportvorgänge von Wildtyp und fettsäurefreier Mutante in differenzierten PC12-Zellen nach Langzeitexpression keine Unterschiede in der zellulären Lokalisation. Bei beiden Formen des Proteins erscheint die Zielsteuerung in die Axonenden normal.

Die Ergebnisse zeigen, daß die kovalent an die Polypeptidkette von Synaptotagmin I gebundenen Fettsäurereste wichtig sind für bestimmte intrazelluläre Transportabschnitte von der Synthese des Proteins bis zu seinem Wirkungsort an den synaptischen Vesikeln, auch wenn durch Unterbindung der Acylierung keine komplette Transportblockade erfolgt. Eine exakte Funktion dieser Modifikation konnte allerdings noch nicht ermittelt werden.


Inhaltsverzeichnis

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Titel
1 Einführung in die Thematik 1
2 Problemstellung 16
3 Material und Methoden 17
4 Ergebnisse 38
5 Diskussion 56
6 Zusammenfassung 68
7 Summary 70
8 Literatur 72
9 Lebenslauf 82

Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/2001/192/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: Synaptotagmin SNARE palmitoylation
DNB-Sachgruppe: 30 Chemie
Datum der Disputation: 13-Sep-2001
Entstanden am: Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Professor Ferdinand Hucho
Zweiter Gutachter: Professor Michael FG Schmidt
Kontakt (Verfasser): ulrich.heindel@ruhr-uni-bochum.de
Kontakt (Betreuer): msc@city.vetmed.fu-berlin.de
Abgabedatum:05-Oct-2001
Freigabedatum:05-Oct-2001

 


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