Zusammenfassung
In der Dissertation untersuche ich die Folgen der Transformation für den Erwerbseinstieg der ostdeutschen Jugendlichen, die vor der Wiedervereinigung eine berufliche Ausbildung begonnen hatten, jedoch bis dahin noch nicht ins DDR-Beschäftigungssystem integriert waren. Unter Verwendung der Studien "Lebensverläufe und historischer Wandel in der ehemaligen DDR" und "Ostdeutsche Lebensverläufe im Transformationsprozess" des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung vergleiche ich den Erwerbseinstieg der 1971 und 1959-61 in der DDR Geborenen. Während die Jugendlichen der 1971er Geburtskohorte den Übergang in das Erwerbsleben - ausgestattet mit DDR-Ausbildungszertifikaten - während der ostdeutschen Transformation zu bewältigen hatten, realisierten die 1959-61 Geborenen ihren Erwerbseinstieg noch in der DDR.
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Mit diese vergleichenden Analyse gelingt es mir, sowohl der Komplexität und Dynamik des Erwerbseinstiegs als auch der Interdependenz von Erwerbseinstiegsprozess und gesellschaftlichem Strukturwandel gerecht zu werden. In der Dissertation analysiere ich die Bedingungen für die Bewältigung des mehrheitlich realisierten Erwerbseinstiegsmusters, für die Verweildauer bis zur Bewältigung einzelner Erwerbseinstiegsereignisse sowie für das Zustandekommen verschiedener Erwerbseinstiegsmuster. Damit werden die Mechanismen zwischen dem Erwerbseinstieg und (a) den in der Vergangenheit liegenden Bedingungen, Ereignissen und Erfahrungen, (b) den anderen Lebensbereichen sowie (c) den gesellschaftlichen Veränderungen deutlich. Die Kombination dieser verschiedenen Analyseperspektiven ermöglicht eine adäquate Erforschung der Veränderungen des Erwerbseinstiegs während gesellschaftlichen Strukturveränderungen.
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In den empirischen Analysen hat sich insgesamt ein komplexes Bild von den Veränderungen des Erwerbseinstiegsprozesses während der ostdeutschen Transformation ergeben. Die Jugendlichen legten längere, weniger geradlinige Wege vom Bildungs- ins Beschäftigungssystem zurück, absolvierten verstärkt Mehrfachausbildungen und verblieben länger in Hochschulausbildungen, so dass die Grenzen zwischen Ausbildungs- und Erwerbsphase im Zuge der ostdeutschen Transformation deutlich unschärfer wurden. Dabei ist hervorzuheben, dass die Jugendlichen nicht gleichermaßen von den gesellschaftlichen Veränderungen getroffen wurden. Die Schließung von Erwerbschancen nach dem Berufsprinzip, die damit eng verknüpfte geschlechtsspezifische Segmentierung des Arbeitsmarktes sowie die unterschiedliche Ressourcenausstattung stellten strukturprägende Ungleichheitsmechanismen beim Erwerbseinstieg während der ostdeutschen Transformation dar.
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