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Der elektromagnetische Telegraph von Gauß und Weber


Der elektromagnetische Telegraph von Gauß und Weber basiert auf der kurz zuvor entdeckten Tatsache, dass elektrische Impulse erzeugt werden, wenn sich ein Draht oder eine Drahtspule in einem Magnetfeld bewegt.
Diese Impulse wiederum können über eine Drahtleitung übertragen werden. Der Sender des Telegraphen war ein Induktionsapparat, eine Spule aus Kupferdraht, die auf einen Magnetstab gesteckt wurde. Wenn diese Spule nach oben oder unten bewegt wurde, entstanden durch Induktion kurze Stromimpulse.
Als Empfänger dienten ein Spiegel und ein Magnetstab, die an einem dünnen Draht angebracht waren. Sobald sich der Magnetstab durch einen elektrischen Impuls in der ihn umgebenden Spule bewegte, veränderte auch der Spiegel seine Lage nach links oder rechts. Diesen Ausschlägen wurden einzelne Buchstaben zugeordnet.

Die Leitung bestand zunächst aus zwei parallelen Kupferdrähten, später aus einem Eisendraht ohne Isolierung, der durch Bindfaden mechanisch stabilisiert war.

Das Telegraphenalphabet
Den Kombinationen der Ausschläge von Magnetnadel und Spiegel ordnete Gauß Buchstaben des Alphabets zu. Nach der Aufzeichnung der rechten Hälfte des abgebildeten Blattes standen zwei Ausschläge nach links (mit + gekennzeichnet) für das C, drei Ausschläge nach rechts (mit – gekennzeichnet) für das O. Die Zeichenfolge unten rechts ergibt den Sinnspruch „Wissen vor Meinen, Sein vor Scheinen“. Senden und Empfangen dieser Nachricht von 30 Buchstaben nahm nach Gauß’ Angabe viereinhalb Minuten in Anspruch.