Hauptmenü  Kapitel Telegraphie
 
 

Wilhelm Eduard Weber (1804-1891)

Im Herbst 1828 besuchte Gauß in Berlin eine Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte. Bei dieser Tagung lernte Gauß Weber kennen und war von dessen Vortrag so stark beeindruckt, dass er für eine Berufung Webers nach Göttingen sorgte: Zweieinhalb Jahre später verließ Weber Halle (Sachsen) und erhielt den Lehrstuhl für Physik an der Georg-August-Universität.

Zwischen Gauß und dem 27 Jahre jüngeren Weber entwickelte sich eine sehr enge fachliche Zusammenarbeit, die allerdings durch die Amtsenthebung Webers als einem der „Göttinger Sieben“ unterbrochen wurde.

Gauß bemühte sich – auch mit der Hilfe Alexander von Humboldts (1769-1859) – vergeblich, diese Absetzung rückgängig zu machen. Weber ging 1843 nach Leipzig und konnte erst sechs Jahre später nach Göttingen zurückkehren.

Wilhelm Weber befasste sich vor allem mit elektrodynamischen Messverfahren, nach ihm ist auch die Einheit des magnetischen Flusses benannt (Wb).


Die Göttinger Sieben

Im Jahre 1837 endete die Personalunion der Königreiche von Großbritannien und Hannover. Auf den verstorbenen Wilhelm IV. folgte in London Königin Victoria, in Hannover König Ernst August, der mit seinem Regierungsantritt das hannoversche Staatsgrundgesetz aufhob. Gegen diesen Verfassungsbruch protestierten sieben Göttinger Professoren: Wilhelm Albrecht, Friedrich Christoph Dahlmann, Georg Heinrich Ewald, Georg Gottfried Gervinus, Jakob und Wilhelm Grimm sowie Wilhelm Weber.

Wegen ihres Protestes wurden die „Göttinger Sieben“ ihrer Ämter enthoben und waren damit gezwungen, die Georgia Augusta zu verlassen. Dieses harte Vorgehen des Königs hatte fatale Folgen für die Universität: Professoren wie Studenten mieden Göttingen in den folgenden Jahren.
Carl Friedrich Gauß war von dem harten Vorgehen gegen die „Göttinger Sieben“ gleich doppelt betroffen. Sein Schwiegersohn Georg Heinrich Ewald verließ Göttingen in Richtung Tübingen, sein Kollege und enger Freund Wilhelm Weber ging nach Leipzig.