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FU Berlin
Digitale Dissertation

Thomas Rostock :
Ambulante Therapiegewohnheiten bei Vorhofflimmern in Berlin
Eine deskriptive Untersuchung an Allgemeinmedizinern, Internisten und Kardiologen und Vergleich der Ergebnisse mit nationalen und internationalen Publikationen
Treatment of Atrial Fibrillation in Berlin

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Zusammenfassung

AMBULANTE THERAPIEGEWOHNHEITEN BEI VORHOFFLIMMERN IN BERLIN (Autoren)

AMBULANTE THERAPIEGEWOHNHEITEN BEI VORHOFFLIMMERN IN BERLIN

Ziel: Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste Herzrhythmusstörung mit einer Prävalenz von bis zu 8 %. Bislang existieren keine Therapie-Leitlinien zum VHF. Unsere Untersuchung soll eine Bestandsaufnahme der aktuellen ambulanten Therapiegewohnheiten bei VHF sein. Methoden: Es wurde ein Fragebogen erstellt, der 18 Fragen zur Konversion, Pseudorhythmisierung, Rezidivprophylaxe und Antikoagulation bei VHF enthält. Zufällig ausgewählte Allgemeinmediziner, Internisten und Kardiologen aus allen Bezirken Berlins wurden persönlich gefragt, ob sie den Fragebogen ausfüllen. Die Befragung war anonym. Ergebnisse: Es wurden 312 Ärzte (57 Allgemeinmediziner, 219 Internisten (I), 36 Kardiologen (K)) befragt. Eine medikamentöse Konversion wird von 10 % der Allgemeinmediziner, 42 % der Internisten und 56 % der Kardiologen durchgeführt. Sotalol (I = 80 %, K = 90 %) wird dazu am häufigsten eingesetzt. Ebenfalls häufig werden Digitalis und Verapamil verwendet. Seltener werden Klasse-I-Antiarrhythmika eingesetzt. Die durchschnittliche Dauer eines Konversionsversuches beträgt bei den Internisten 13 Tage, bei den Kardiologen 14 Tage. Die Internisten führen durchschnittlich eine Konversion bis zu einem Grad der Herzinsuffizienz von NYHA II, die Kardiologen von bis zu NYHA III durch. Vor der Konversion werden von 85 % der Internisten und 65 % der Kardiologen Laboruntersuchungen durchgeführt. Eine Antikoagulation wird vor der Konversion von 96 % der Internisten und 76 % der Kardiologen eingeleitet. Zur Rezidivprophylaxe wird am häufigsten Sotalol (I = 80 %, K = 91 %) verwendet, gefolgt von Verapamil (I = 83 %, K = 83 %) und Digitalis (I = 76 %, K = 52 %). Klasse-I-Antiarrhythmika werden seltener zur Rezidivprophylaxe angewendet. Bei länger bestehendem VHF wird von 94 % der Internisten und 96 % der Kardiologen eine Antikoagulation durchgeführt. Am häufigsten wird mit Phenoprocoumon-Derivaten (I = 84 %, K = 91 %), seltener mit ASS (I = 41 %, K = 35 %) und Heparin (I = 23 %, K = 35 %) antikoaguliert. Die angestrebte INR liegt durchschnittlich zwischen 2,0 - 3,0, der Quick zwischen 20 - 30 %. Bei chronischem VHF wird generell von 32 % der Internisten und 26 % der Kardiologen, bei thromboembolischem Risiko von 76 % der Internisten und 78 % der Kardiologen antikoaguliert. Die INR wird von 60 % der Internisten und 70 % der Kardiologen zur Einstellung der Antikoagulationstherapie verwendet. Schlußfolgerung: Internisten und Kardiologen therapieren VHF, Allgemeinmediziner hingegen kaum. Der Unterschied in der Therapie zwischen Internisten und Kardiologen ist auffällig gering. Klasse-I-Antiarrhythmika sind im ambulanten Bereich zur Therapie des VHF in den Hintergrund gerückt. Demgegenüber werden Klasse-III-Antiarrhythmika, insbesondere das Sotalol, favorisiert. Die Antikoagulation während der Konversion, bei chronischem VHF und thromboembolischem Risiko konnte sich in noch nicht ausreichendem Maße durchsetzen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, daß ein hoher Bedarf für Weiterbildungen zur Therapie des VHF besteht.


Inhaltsverzeichnis

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Titelblatt
1. Einführung 6
1.1. Epidemiologie des Vorhofflimmerns 6
1.2. Antiarrhythmische Differentialtherapie 7
1.2.1. Klassifikation der Antiarrhythmika 8
1.2.2. Prognostische Aspekte der Therapie des Vorhofflimmerns 10
1.2.3. Medikamentöse Therapie des Vorhofflimmerns 11
1.3. Nicht-medikamentöse Therapie des Vorhofflimmerns 15
1.4. Fragestellung 16
2. Methoden 18
2.1. Erstellung des Fragebogens 18
2.2. Der Fragebogen 20
2.3. Auswahl und Kontaktierung der befragten Ärzte 26
2.4. Der Zeitraum der Untersuchun 28
2.5. Die Auswertung des Fragebogens 29
3. Ergebnisse 30
3.1. Das Gespräch mit den Ärzten 30
3.2. Anzahl der befragten Ärzte 32
3.3. Die Teilnahmebereitschaft 34
3.4. Die medikamentöse Konversion 37
3.4.1. Die Rahmenbedingungen der medikamentösen Konversion 41
3.5. Die Elektrokonversion 48
3.6. Die Rezidivprophylaxe 49
3.7. Die Pseudorhythmisierung beim persistierenden Vorhofflimmern 51
3.8. Die Antikoagulation 53
3.8.1. Antikoagulative Maßnahmen während der medikamentösen Konversion 53
3.8.2. Antikoagulative Maßnahmen beim chronischem Vorhofflimmern 57
3.8.3. Der Verwendungsgrad der INR 58
3.9. Die Indikationsstellung zu nicht-medikamentösen Therapieformen 59
3.10. Die Häufigkeitsverteilung der Ätiologien des Vorhofflimmerns 61
3.11. Die "offene Frage"-Frage 19 63
3.12. Die Vergleichsgruppe 64
4. Diskussion 65
4.1. Einleitung 65
4.2. Zum Befragungsmodus 67
4.3. Die Auswertung der Fragebögen 70
4.4. Die medikamentöse Konversion 72
4.4.1. Die verwendeten Antiarrhythmika 74
4.5. Die Rahmenbedingungen der medikamentösen Konversion 77
4.6. Die Elektrokonversion 80
4.7. Die Rezidivprophylaxe 81
4.8. Die Pseudorhythmisierung beim persistierendem Vorhofflimmern 83
4.9. Die Antikoagulation 84
4.9.1. Antikoagulative Maßnahmen beim chronischem Vorhofflimmern 84
4.9.2. Antikoagulative Maßnahmen beim chronischem Vorhofflimmern 86
4.9.3. Der Verwendungsgrad der INR 89
4.10. Die Indikationsstellung zu nicht-medikamentösen Therapieformen 90
4.11. Die Meinungsbildner der Therapiekonzepte 92
4.12. Die Häufigkeitsverteilung der Ätiologien des Vorhofflimmerns 93
5. Zusammenfassung 95
6. Literaturverzeichnis 98

Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/2000/132/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: Atrial Fibrillation; pharmacological therapy;
DNB-Sachgruppe: 33 Medizin
Datum der Disputation: 28-Nov-2000
Entstanden am: Fachbereich Humanmedizin, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Prof. Dr. med. Bruno Müller-Oerlinghausen
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. med. Konrad Wink
Kontakt (Verfasser): rostock@uke.uni-hamburg.de
Kontakt (Betreuer): bmoe@zedat.fu-berlin.de
Abgabedatum:29-Nov-2000
Freigabedatum:07-Dec-2000

 


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