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Kapitel 7 - Göttinger Gelehrte | Übersicht |


73 Ein Kompendium
der Pflanzenwelt von ganz Russland

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Peter Simon Pallas:
Flora Rossica seu stirpium Imperii Rossici per Europam et Asiam indigenarum descriptiones et icones: iussu et auspiciis Catharinae II. Augustae. T. 1, P. 1. [Tafelband].
St. Petersburg: Weitbrecht, 1784.
Signatur: gr. 2° Hist. nat. bot. V, 6075:1,1 Taf. Rara
Provenienz: Johann Beckmann, 1811

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gr 2° Hist. nat. bot. V, 6075:1,1 Taf. Rara
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Peter Simon Pallas (1741 – 1811) gehört zu den großen Naturforschern des 18. Jahrhunderts; seine Forschungsschwerpunkte waren die Zoologie und die Botanik. Im Jahre 1767 wurde er an die St. Petersburger Akademie der Wissenschaften berufen und mit der Planung und Leitung einer der „physicalischen“ Akademie-Expeditionen beauftragt, die ihn zwischen 1768 und 1774 in den Ural, den Altai, das Baikalgebiet und die Steppen um Astrachan und Zarizyn führte. Von 1793 bis 1794 unternahm er eine zweite große Forschungsreise durch Südrussland auf die Krim, wo er seinen Wohnsitz nahm. 1810 kehrte er nach Berlin zurück, wo er im Folgejahr starb.

Unter Pallas’ 17 botanischen Arbeiten stellt die Flora Rossica als eine der ersten und wichtigsten Übersichten über die Pflanzenwelt des Russischen Reiches das ambitionierteste und umfangreichste Werk des Naturforschers dar. Im Auftrag Katharinas der Großen (1729 – 1796; reg. 1762 – 1796) begonnen, setzte es sich zum Ziel, die gesamte Pflanzenwelt des europäischen und asiatischen Teils Russlands systematisch zu beschreiben und auf etwa 600 Tafeln darzustellen. Nach ersten Teillieferungen, die 1784 und 1778 bei J. J. Weitbrecht in St. Petersburg erschienen, konnte erst nach Pallas’ Tod, im Jahr 1815, der erste Teil des zweiten Bandes bei C. G. Schöne in Berlin verlegt werden. Dass das Werk letztlich unvollendet blieb, mag zu einem Teil auch in der gewaltigen Fülle des zu bearbeitenden Materials begründet gewesen sein: Nicht nur das eigene gesammelte botanische Material musste ausgewertet werden, sondern auch das seiner Vorgänger und Kollegen an der Akademie der Wissenschaften. Nicht zuletzt oblag es Pallas, die Anfertigung der von Karl Friedrich Knappe (1745 – 1808), einem Lehrer der Pflanzenmalerei an der St. Petersburger Kunstakademie, stammenden Zeichnungen, die Herstellung der Stiche und ihre Kolorierung zu beaufsichtigen.

Über die allen Mühen zum Trotz fertiggestellten Lieferungen konnte Pallas nicht frei verfügen, da sie der Zarin als Geschenke dienten. Er konnte es aber erreichen, dass einige Exemplare an wissenschaftliche In- stitutionen und Gelehrte gelangten, so auch an den Göttinger Professor für Ökonomie und Studienfreund des Naturforschers aus Göttinger Studientagen Johann Beckmann (1739 – 1811), den der erste Teil der „prächtigen Flora Rossica“ 1785 erreichte. Nach Beckmanns Tod erwarb die Göttinger Universitätsbibliothek sein Exemplar „anno 1811 d. 21. Dez. von den Erben des seel. HofR. Beckmann’s“.

(SG)