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FU Berlin
Digitale Dissertation

Klemens Hippel :
Prolegomena zu einer pragmatischen Fernsehtheorie
Prolegomena to a pragmatic theory of television

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

Der hier vorgeschlagene Ansatz zu einer pragmatischen Theorie des Fernsehens untersucht die im Fernsehen verwendeten Strategien, die Beziehungen zum Zuschauer herstellen sollen. Dabei wird systematisch der Fernsehtext als Ausgangspunkt genommen, in der Annahme, daß die gegebenen Verfahren der Bezugnahme auf die Zuschauer zu analysieren sind, ehe nach der empirischen Praxis des Gebrauchs der Texte gefragt werden kann.

Um eine Analyse solcher Verfahren zu ermöglichen, ist der Status der in den Fernsehtexten auftretenden Personen zu klären. Hierfür wird auf das Konzept der persona zurückgegriffen, die Züge der `Person´ und der `Figur´ aufweist. Mit Hilfe dieses Konzepts ist es möglich, die scheinbar interpersonellen Beziehungen zwischen performer und Zuschauer zu verstehen. Gleichzeitig kann mit dem Modell der persona die auktoriale Funktion von Fernsehperformern innerhalb ,,ihrer" Texte beschrieben werden.

Die Verfahren der Bezugnahme von Texten auf Zuschauer werden heuristisch in drei Klassen unterteilt:

1. Zuweisung einer Zuschauerposition ,,im" Text.
Hier wird ein Konzept impliziter Zuschauer vorgeschlagen, das in der Literatur- und Filmtheorie verbreitete Modelle präzisiert und für die Fernsehwissenschaft nutzbar macht. Neben Phänomenen wie dem Live-Charakter des Fernsehens oder der stellvertretenden Funktion des Studiopublikums wird dabei eine bisher unbeachtete Strategie des Fernsehens in den Blick genommen: Die Zuweisung einer auktorialen Rolle an den Zuschauer.

2. Adressierung
`Adressiertheit´ wird häufig als triviale Eigenschaft aller Texte aufgefaßt. Dagegen ist zu betonen, daß Adressierung eines der vielseitigsten Verfahren darstellt, die den Fernsehtexten bei ihrer Aufgabe zur Verfügung steht, den Zuschauer in das kommunikative Geschehen einzubeziehen. Adressierungen versuchen den Zuschauer auf einen Status als Teilnehmer an der Fernsehkommunikation festzulegen und damit einen kommunikativen Kontrakt mit ihm zu schließen.

3. Herstellung einer gemeinsamen Kommunikationssituation.
Situationstheoretische Überlegungen sind innerhalb der Fernsehwissenschaft bisher rar. Hier wird mit der Dichotomie `profilmisch´/`afilmisch´ sowie dem Konzept des Rahmens ein Instrumentarium für eine Situationstheorie des Fernsehens zur Verfügung gestellt, das es erlaubt, die Konstruktion und die Repräsentation von Situationen zu untersuchen.


Inhaltsverzeichnis

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Titelblatt und Inhaltsverzeichnis 1
0. Vorbemerkung 6
1. Zum Konzept einer pragmatischen Fernsehtheorie 13
1.1 Begriffliche Voraussetzungen 18
1.2 Zur Einordnung in die aktuelle Fernsehforschung 23
1.3 Zum Begriff des Textes 35
1.4 Resümee und Konsequenzen des Ansatzes 41
2. Fernsehperfomer in einer Texttheorie des Fernsehens 42
2.1 personae 45
2.2 Kommunikative Kontrakte 54
2.3 Die persona Harald Schmidt 58
2.4 Resümee 62
3. Ausrichtung 63
4. Der Zuschauer "im" Text 66
4.1 Zum impliziten Zuschauer 66
4.2 Zur Integration des Zuschauers in den Text 71
4.2.1 Positionszuweisung 72
4.2.2 Live 72
4.2.3 Stellvertretung 74
4.2.4 Perspektive 75
4.2.5 Spectator in the text 79
4.2.6 Identifikation 79
4.2.7 Die Stimme des Zuschauers 81
4.2.8 Koalitionen 83
4.3 Der Zuschauer als Autor 84
5. Adressierung 87
5.1 Zum Begriff der Adressierung 87
5.2 Zuschauertypen 88
5.3 Intentionalität 96
5.4 Zum Konzept des Adressaten 99
5.5 Statuszuweisungen 105
5.6 Indirekte Adressierung 110
5.6.1 Interviewstil 112
5.6.2 Indirekte Adressierung durch Kandidaten 114
5.7 Zur Kameraadressierung 116
5.8 Zur Funktion von Adressierungen 118
6. Situationalität 122
6.1 Zur Situation im Fernsehen 122
6.2 Zur doppelten Situationalität des Fernsehens 126
6.3 Entwürfe einer Situationstheorie des Fernsehens 128
6.4 Profilmische und afilmische Situationen 131
6.5 Zur Repräsentation von Situationen 135
6.6 Rahmen 136
6.7 Repräsentationsrahmen 138
6.8 Simulation einer face-to-face Situation 141
6.9 Repräsentation einer Situation für den Zuschauer 142
6.9.1 Situationsdefinitionen 142
6.9.2 Audiovisuelle Abbildungen der Studiosituation 144
6.10 Zur Kamera 149
6.11 Zur Aufrechterhaltung der Situation 151
6.12 Störungen 153
7. Zusammenfassung 158
8. Bibliographie 162
9. Filmographie 192
9.1 Fiction 192
9.1.1 Serien 192
9.1.2 Filme 192
9.2 Non-Fiction 192

Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/2000/37/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: television; situation; address;pragmatic;implied reader
DNB-Sachgruppe: 49 Theater, Tanz, Film
Datum der Disputation: 24-Jun-1998
Entstanden am: Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Professor Dr. Hans J. Wulff
Zweiter Gutachter: Professor Dr. Klaus Kanzog
Kontakt (Verfasser): khippel@gmx.de
Abgabedatum:21-Mar-2000
Freigabedatum:24-Aug-2000

 


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