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FU Berlin
Digitale Dissertation

Michael Heckelmann :
Anreicherung und biochemische Charakterisierung einer Proteinacyltransferase (PAT) aus mikrosomalen Membranen
Partial purification and biochemical characterization of a protein acyltransferase (PAT) from microsomal membranes

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|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

Hintergrund   Die S-Acylierung, eine hydrophobe, posttranslationale Proteinmodifikation, wurde in dieser Arbeit anhand verschiedener in-vitro-Experimente untersucht. Das Interesse lag dabei auf dem Mechanismus der Fettsäureübertragung bzw. der Enzymologie der Modi­fikation. Diese ist bisher noch weitestgehend ungeklärt. So war die Etablierung eines leistungs­fähigeren in-vitro-Systems zum Testen S-acylierender Aktivität mit dem Fernziel der Reinigung der PAT zentrales Anliegen der vorliegenden Arbeit. Die Etablierung neuer Enzymnachweise mit Peptiden und rekombi­nanten Proteinen als Akzeptoren diente zum einen dazu, neue ?tools? und Methoden für die Anreicherung zur Verfügung zu stellen, zum anderen konnte mit ihrer Hilfe die Palmitoylierung weiter charakterisiert werden. Der bioche­mischen und zellbiologischen Charakteri­sierung dienten auch die Lokalisationsversuche.

Ergebnisse   (1.) An Zellulosemembranen gebundene Peptide, die der Acylierungsregion palmitoy­lierter Proteine entsprechen, ließen sich im in-vitro-PAT-Assay nicht als Akzep­toren verwen­den. Die Ergebnisse mit diesen Peptiden decken sich mit den in der Literatur beschriebenen in-vitro-Untersuchungen (Ba?ó et al., 1998). In diesen Untersuchungen fehlt jedoch der Vergleich mit den Original­proteinen, so daß ihre Aussagekraft aufgrund unserer Ergebnisse neu hinterfragt werden sollte. (2.) Es konnte weder mit dem in E.coli exprimierten Fusionsprotein GAP-43-GFP-His6 mit 10 AS des Aminoterminus noch mit dem ebenfalls in E.coli exprimierten Protein SNAP-25-His6 als Akzeptor ein in-vitro-PAT-Nachweis etabliert werden. Als Grund hierfür können die Fremdexpression in E.coli oder die Verkürzung der Akzeptorproteine sein, die eventuell den Verlust von Erkennungssignalen für die Palmitoylierung bewirken.  (3.) Die Anreicherung von PAT aus Mikrosomen humaner Plazenta wurde mit chromatographischen Methoden angestrebt. PAT Aktivität konnte mit nichtionischem Detergens TX-100 solubilisiert werden und mittels zwei säulenchromatographischer Anrei­che­rungsschritte (DEAE-Sepharose und blue-Sepharose) angereichert werden. Diese Aktivität erwies sich  aber als  äußerst labil und ließ sich nicht weiter aufreinigen (4.) Untersucht wurde die subzelluläre Verteilung der PAT-Aktivität, welche p59fyn palmitoyliert. Die Fraktionen Plasmamembran, Golgi-Apparat und endoplas­ma­tisches Reti­ku­lum aus Rattenlebergewebe wurden auf PAT-Aktivität untersucht. Es zeigte sich, daß die Aktivität für die eingesetzten Akzeptorproteine nur in Golgi- und Plasmamem­branen, nicht aber in endoplasmatischem Retikulum zu finden war. Weitere Experimente zeig­ten, daß sich die Solubilisierungs-Eigenschaften der membran­gebundenen Aktivi­täten in Plasmamembran und Golgi unterscheiden.

Interpretation   Obwohl das Ziel einer Enzymreinigung nicht erreicht wurde, können die Ergebnisse dieser Arbeit einen Beitrag zur aktuellen Diskussion der Palmitoylierung liefern. Sie zeigen, daß die Wahl des Enzymnachweises von kritischer Bedeutung ist Die gewonnenen Daten stützen die Theorie eines enzyma­tischen Mechanismus der Fettsäureübertragung, da sie eine membranassoziierte S-Acylierungs-Aktivität zeigen, welche an Proteine gebunden zu sein scheint. Die subzelluläre Verteilung der Aktivität mit unterschiedlichen Solubilisierungs­eigen­schaften läßt vermuten, daß es sich dabei um unterschiedliche Enzyme einer Enzym-Familie handelt.


Inhaltsverzeichnis

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Titelblatt und Inhaltverzeichnis

1.

Einführung in die Thematik

11

1.1

   Einleitung

11
1.2

   Einordnung der S-Acylierung als hydrophobe Proteinmodifikation

11
1.3

   Palmitoylierte Proteine

13
1.3.1

      Glykopolypeptid E1 des Semliki Forest Virus

15
1.3.2

      Tyrosinkinase p59fyn

16
1.3.3

      Rhodopsin

17
1.3.4

      GAP-43 / Neuromodulin

17
1.3.5

      SNAP-25

18
1.4

   Funktion der Palmitoylierung

19
1.5

   Enzymatische versus nicht-enzymatische Palmitoylierung

22
1.6

   Fettsäuren übertragende Enzymaktivitäten

24
1.7

   Enzymtests: PAT-Assays

26
1.8

   Akzeptoren für PAT-Assays

27
1.8.1
 

      Rekombinante Proteine und Proteinreinigung über Hexahistidin
      (His6) und Affinitätschromatographie mit komplex gebundenen Metallionen


27
1.8.2

      Peptide als Akzeptorproteine

28

2.

Problemstellung

29

3.

Material und Methoden

30

3.1

   Material

30
3.1.1

      Chemikalien / Enzyme / ?Kits?

30
3.1.2

      Zellinien / Viren / Gene / Gewebe

31
3.1.2.1

         Zellinien

31
3.1.2.2

         Viren

31
3.1.2.3

         Gene / Plasmide

31
3.1.2.4

         Gewebe

31
3.1.3

      Besondere Geräte / Dokumentation

32
3.2

   Methoden

33
3.2.1

      Präparation der Akzeptoren

33
3.2.1.1

         Präparation von E1-Glykoprotein aus der Hülle des Semliki Forest Virus

33
3.2.1.1.1

            Gewinnung von Semliki Forest Viren

33
3.2.1.1.2

            Präparation und Deacylierung der Glykoproteine E1 und E2

34
3.2.1.2

         Herstellung rekombinanten GAP-43-GFP-His6 Fusionsproteins

34
3.2.1.2.1

            Gentechnische Herstellung eines Vektors für die Proteinchimäre GAP-43-fyn-GFP-His6

34
3.2.1.2.1.1

               Enzymatischer Verdau des Vektors und der cDNA des Fusionsproteins

35
3.2.1.2.1.2

               Ligation der cDNA-Stücke

37
3.2.1.2.2

            Herstellung kompetenter Zellen

37
3.2.1.2.3

            Transformation der Bakterienzellen und Analyse der Umklonierung

37
3.2.1.2.4

            Expression des GAP-43 - GFP-His6 Fusionsproteins in E.coli

38
3.2.1.2.5

            Native Präparation des Fusionsproteins

38
3.2.1.3

         Präparation rekombinanten SNAP-25 Proteins

39
3.2.1.3.1

            Transformation von E.coli mit SNAP-25 Plasmiden

39
3.2.1.3.2

            Expression von SNAP-25 Proteinen in E.coli

40
3.2.1.3.3

            Native Reinigung der rekombinanten SNAP-25 Proteine

40
3.2.2

      Präparation von [3H]-Palmitoyl-Coenzym A als Fettsäuresubstrat

41
3.2.2.1

         Enzymatische Herstellung der [3H]-Pal-CoA

41
3.2.2.2

         Untersuchung des Fettsäure-Derivats mit Hilfe von TLC

41
3.2.3

      Präparation von PAT-Enzymquellen und Anreicherung der Enzymaktivität

42
3.2.3.1

         PAT aus humaner Plazenta

42
3.2.3.1.1

            Herstellung von Mikrosomen aus Plazenta

42
3.2.3.1.2

            Membranextraktion mit Triton X-100

44
3.2.3.1.3

            Chromatographische Anreicherung der PAT mit DEAE-Säule

45
3.2.3.1.4

            Säulenchromatographie mit Blue Sepharose

45
3.2.3.2

         Mikrosomen aus verschiedenen tierischen Geweben

45
3.2.3.3

         Präparation verschiedener Membranfraktionen aus Rattenleber

46
3.2.3.4

         Mikrosomenpräparationen aus Zellkulturen

49
3.2.4

      PAT-Assays und Analysen

49
3.2.4.1

         PAT- Assay mit SFV Glykoprotein E1

49
3.2.4.2

         PAT-Assay mit auf Zellulosemembran immobilisierten Peptiden

50
3.2.4.3

         PAT- Assay mit Rhodopsin

51
3.2.4.4

         PAT- Assay mit fynSH432His6 und GAP-43-GFP-His6

51
3.2.4.5

         PAT-Assay mit SNAP-25 Proteinen

51
3.2.4.6

         Austesten verschiedener Membranfraktionen aus Rattenleber

52
3.2.4.7

         Trypsinverdau der PAT-enthaltenden Mikrosomen

52
3.2.4.8

          Testen des Einflusses von Trypsin auf PAT-Aktivität in Membranen

52
3.2.4.9

          SDS-PAGE, Fluorographie, Phosphor-Imager Technik

52

4.

Ergebnisse

54

4.1

   PAT-Assay mit transmembranem Glykoprotein E1 aus Semliki Forest Virus

54
4.1.1

      Präparation des deacylierten viralen Glykoproteins E1

54
4.1.2

      Präparation von Tritium-markiertem Palmitoyl-CoA als Fettsäuresubstrat

55
4.2

   Anreicherung spezifischer PAT-Aktivität

56
4.2.1

      Anreicherung der PAT-Aktivität in Mikrosomen

57
4.2.2

      Lokalisierung der PAT in den Mikrosomen mittels Trypsinverdau

59
4.2.3

      Anreicherung der PAT-Aktivität durch Membranextraktion

61
4.2.4

      Anreicherung der PAT-Aktivität durch Säulenchromatographie

61
4.2.4.1

         DEAE-Sepharose

61
4.2.4.2

         Blue-Sepharose Chromatographie

63
4.3

   Entwicklung alternativer Enzymtests

63
4.3.1

      PAT-Assay mit membrangebundenen synthetischen Peptiden

63
4.3.2

      Rekombinantes Fusionsprotein GAP-43-GFP-His6 aus E.coli Expression

66
4.3.2.1

         Expression und Reinigung von GAP-43-GFP-His6 und GFP-His6

66
4.3.2.2

         PAT-Assay mit rekombinantem GAP-43-GFP-His6

68
4.3.3

      Rekombinantes SNAP-25

70
4.3.3.1

         Expression von SNAP-25 in E.coli und Reinigung des Proteins

70
4.3.3.2

         PAT-Assay mit SNAP-25

71
4.4
 

   Subzelluläre Lokalisation der Palmitoyl-Acyltransferase, die myristoyliertes
   p59fyn palmitoyliert Retikulum und Plasmamenbran angereicherte Fraktionen


74
4.4.1
 

      Trennung der Rattenleber in Golgi-Apparat, endoplasmatisches
      Retikulum und Plasmamenbran angereicherte Fraktionen


74
4.4.2

      Testen der Fraktionen auf PAT-Aktivität

74
4.4.3

      Membranassoziation von PAT in Golgi-Apparat und Plasmamembran

75
4.4.4

      Einfluß der Salzkonzentration auf die Extraktion von PAT-Aktivität aus den Membranen

76

5.

Diskussion

78

5.1    Ausblick 88

6.

Zusammenfassung

94

7.

Summary

93

8.

Literatur

95

 

Lebenslauf

112


Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/2002/230/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: Palmitoylation, S-acylation, protein acyltransferase, lipidation, PAT
DNB-Sachgruppe: 33 Medizin
Datum der Disputation: 13-Dec-2002
Entstanden am: Fachbereich Humanmedizin, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Univ.-Prof. Dr. med. Werner Reutter
Zweiter Gutachter: Priv.-Doz. Dr. Christian Harteneck
Kontakt (Verfasser): michael@my-heckelmann.de
Kontakt (Betreuer): reutter@medizin.fu-berlin.de
Abgabedatum:07-Nov-2002
Freigabedatum:27-Nov-2002

 


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