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Die Kosmographien des Ptolemaeus

Die Cosmographia bzw. Geographia des Claudius Ptolemaeus war für die Entwicklung der europäischen Geographie über das Mittelalter hinaus bis in die Zeit des Humanismus und der Renaissance vor allem auf dem Gebiet der Kartographie von nachhaltigem Einfluss. Die Wiederentdeckung der Geographie des Ptolemaeus zu Beginn des 15. Jahrhunderts bedeutete die Bestätigung der Kugelgestalt der Erde und förderte die Suche nach einem präzisen mathematischen Projektionssystem. Von acht Büchern des Werkes enthalten allein sechs Tabellen geographischer Breiten- und Längenangaben, das achte eine Anleitung zum Entwurf von Landkarten.

Wesentlich für die Ausbreitung des Ptolemaeus war die Entwicklung des Buchdrucks. Die Ausgabe Rom 1478 ist die erste gedruckte Ausgabe, die auch 27 Kupferstichkarten enthält. Bereits 1482 kam auch in Deutschland die erste in Ulm gedruckte lateinische Ptolemaeusausgabe heraus. In den darauf folgenden 70 Jahren sind 14 weitere Ausgaben erschienen. Von 63 verschiedenen Drucken der Geographia des Ptolomaeus besitzt die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen 39, darunter sechs Inkunabeln und 24 Ausgaben des 16. Jahrhunderts.


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