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30 Jode, Cornelis de:
Speculum Orbis Terrarum / [Cornelius De Iudaeis]. - Antwerpen: Arnoldus Coninx, 1593. 190 Bl. und zahlreiche Karten.
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Die Familie de Jode gehört zu jenem Kreis von Kupferstechern aus den nördlichen Provinzen der Niederlande, die in Antwerpen eine erfolgreiche Karriere als Kupferstich- und Kartenhändler sowie Verleger machten. Gegründet von Gerard de Jode (1509 - 1591), wurde der Verlag nach dessen Tod von seiner Witwe und seinem Sohn Cornelis (1558 - 1591) weitergeführt. Haupteinnahmequelle des Geschäftes war zunächst der Handel mit Kupferstichen, später kamen lose Kartenblätter hinzu.

Ausgestellt ist die zweite Ausgabe des Speculum orbis terrarum, herausgegeben durch Cornelis de Jode, mit zum Teil neuen oder revidierten Kartenblättern. Die Erstausgabe 1578 erfolgte durch Gerard de Jode, dessen Karten größtenteils schon ab den 1570er Jahren als Einzelblätter im Handel waren. Das an Ortelius verliehene Privileg zur Herausgabe eines Weltatlasses Theatrum Orbis Terrarum verhinderte erfolgreich das Erscheinen des Speculum vor 1578. Obwohl de Jodes Atlas, was die dekorative Gestaltung anbelangt, wahrscheinlich die gefälligsten aller Renaissancekarten enthält, konnte er sich dennoch nicht gegen das bereits bestens eingeführte Konkurrenzwerk von Abraham Ortelius behaupten.

 

 

Alle Darstellungen sind von versierten Kupferstechern sorgfältig ausgeführt, und zwar von den Brüdern Joannes und Lucas van Doetecum, die ein neues, besonders für Karten geeignetes Ätzverfahren entwickelt hatten. Mit der ornamentalen Umrahmung, den prächtigen Kartuschen, dem reichen figuralen Schmuck sowie den Sagentieren entsprachen die Tafeln ganz dem Zeitgeschmack. Wegen der geringen Auflagen ist der Atlas heute selten.

Abgebildet:
Cornelis de Jode: Brasilia et Peruvia. Antwerpen, 1593. Kupferstich. ; 41 x 32 cm.

Cornelis de Jode: Americae Pars Borealis, Florida, Baccalaos, Canada, Corterealis. Antwerpen, 1593. Kupferstich, 49 x 26 cm.