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Die Fachdatenbanken der SUB Göttingen

4. Die Fachdatenbanken der SUB Göttingen

4.1 Angebot von Datenbanken über Z39.50

Z39.50 - das Zauberwort der letzten Jahre im Bibliothekswesen erlaubt die integrative Nutzung umfangreicher Datenbestände verschiedener Informationsanbieter.

Alle Z39.50-fähigen Datenbanken können miteinander kommunizieren. Dies bedeutet, daß Suchanfragen standardisiert, an andere online-Datenbanken verschickt und die Ergebnisse in der gewohnten Form erhalten werden. Im Rahmen des DBV-OSI-Projektes sind diese Funktionalitäten implementiert und deren Anwendungen erprobt worden.

Im bibliothekarischen Alltag bedeutet dies beispielsweise, daß ein Bibliothekar aus einer GBV1-Bibliothek eine Suchanfrage in der ihm gewohnten PICA-Syntax an die Datenbank des BVB2 schickt und die gewünschten Titeldaten im PICA-Format (oder auch in MAB oder UNIMARC) in sein eigenes System übernehmen kann. Zur kostenfreien Nutzung stehen die Katalogdatenbanken der an DBV-OSI beteiligten Systeme zur Verfügung:

Z39.50 baut jedoch nicht nur Brücken zwischen den bibliothekarischen Datenbanken, sondern auch zu (kostenpflichtigen) Faktendatenbanken wie den Datenbanken des Fachinformationszentrums Karlsruhe (beispielsweise INSPEC) oder des DIMDI3 (beispielsweise Medline). Beide Fachinformationszentren sind Partner im DBV-OSI Projekt. Darüber hinaus sind auch zahlreiche CD-ROM-Datenbanken Z39.50-fähig.

Damit kann der Endnutzer mit der im Lokal- oder Verbundsystem einer gewohnten Suchsprache oder einem einheitlichen Suchformular unterschiedlichste Datenbanken für eine komfortable Recherche nutzen, ohne sich auf neue Oberflächen und verschiedene Retrievalsprachen umstellen zu müssen.

Gleichzeitig können die Recherchen in kostenpflichtigen Datenbanken benutzerbezogen abgerechnet werden, d. h. jeder Endnutzer bezahlt nur die Kosten, die er tatsächlich verursacht hat.

Darüber hinaus kann im Anschluß an die Recherche das gewünschte Dokument sofort online bestellt werden. Da diese Bestellungen auf ausgezeichneten bibliographischen Daten basieren, die mit den Standortangaben der Bibliotheken verknüpft sind, ist eine rasche und effiziente Dokumentenlieferung möglich.

Ansprechpartner: Dr. I. Sens (Tel.: 0551/39-5249; E-Mail: sens@mail.sub.uni-goettingen.de)

4.2 Die CD-ROMs der SUB Göttingen (siehe auch 12)

Die SUB Göttingen stellt z. Zt. um die 250 CD-ROM-Titel zur kostenlosen Recherche zur Verfügung. Dabei handelt es sich zum größten Teil um bibliographische Datenbanken, aber auch um Volltext- (wie z. B. Goethes Werke) und kartographische Datenbanken (wie z. B. den Atlas Hungaricus). Von allen CD-Recherchen können, soweit die jeweilige Software es zuläßt, Kopien angefertigt werden: entweder als Papierausdrucke über einen angeschlossenen Drucker oder als Downloads, auf Festplatte oder Diskette. Auf die über 120 im Universitätsnetz (GÖNET) installierten CD-ROM-Titel ist von jedem an das Universitätsnetz angeschlossenen PC rund um die Uhr der Zugriff möglich. In den übrigen CD-ROM-Titeln kann an Einzelplätzen bei der Zentralen Information des Neubaus, in den Bereichsbibliotheken Chemie, Medizin und Physik sowie in der Kartenabteilung und der Handschriftenabteilung im Altbau recherchiert werden.

Obwohl der Arbeits- und Zeitaufwand der SUB für die Betreuung des CD-Netzes, die Installation neuer und Updates vorhandener CDs sehr hoch ist, stellt die SUB seit 1993 die CD-ROM-Datenbanken für das Universitätsnetz zentral zur Verfügung. Das hat den Vorteil, daß die CDs für das gesamte Universitätsnetz nur einmal installiert werden müssen, die Einhaltung der Lizenzbedingungen zentral verwaltet wird und der einzelne Benutzer sich nicht um das Laden der Treiber und die jeweilige Konfiguration kümmern muß.

Bei dem CD-ROM-Server der SUB Göttingen handelt es sich um einen Novell-Net Ware Fileserver. Vor dem Beginn der ersten Recherche muß eine sogenannte Client-Software auf dem an das Universitätsnetz angeschlossenen PC kopiert und installiert werden. Diese Client-Software kann aber jederzeit kostenlos vom Server heruntergeladen werden. Wenn diese installiert ist, braucht der Benutzer sich jedesmal vor der Recherche nur noch mit dem login beim Server anzumelden.

Die mehr als 120 über das Universitätsnetz und den Medienlesesaal der SUB recherchierbaren CD-ROM-Titel sind DOS-basierte Datenbanken und werden über das Menüsystem der Firma H&H (Göttingen) angeboten.

In das Menüsystem ist ein Zugriff auf den ERL (Electronic Reference Library)-Server miteingebunden. So können über dieses Menü auch die 13 CD-ROM-Titel, die auf dem ERL-Server aufgelegt sind, recherchiert werden. Weitere Zugänge auf den ERL-Server sind über WinSPIRS und WebSPIRS möglich. ERL ist eine CD-ROM-Netzwerklösung für Silverplatterprodukte, die auf einer Client-Server-Architektur beruht. Die 13 CD-ROM-Titel, die zusammen 36 CDs umfassen, werden auf Festplatte kopiert und der Server übernimmt die Recherche selbst, so daß nur noch Anfragen und Ergebnisse über das Netz geleitet werden müssen. Dadurch ist die Datenlast minimiert und der Zugriff wesentlich schneller. Der Datenaustausch erfolgt über TCP/IP, so können von allen Betriebssystemen (DOS, Windows, UNIX, Mac) des Universitätsnetzes Suchanfragen über eine einheitliche Oberfläche gestellt werden.

Während das zur Verfügungstellen von DOS-basierten Datenbanken im Netz und auch die Recherche für den Benutzer bzw. den PC des Benutzers relativ problemlos ist, sieht das für die Windows-basierten Datenbanken doch anders aus. Durch das notwendige Laden der Rechercheprogramme der einzelnen CDs auf den PC des Benutzers werden zumeist Dateien in die Windows-Systemverzeichnisse und Einträge in den verschiedenen INI-Dateien bzw. bei Windows 95 in die Registry geschrieben. Dafür bietet das Menüsystem der Firma H&H die Möglichkeit, bei der Erstinstallation ein Protokoll anzulegen, damit bei der Installation der Rechercheprogramme auf dem PC des Benutzers nur die richtigen, seinen PC nicht schädigenden, Einträge vorgenommen werden. Aufgrund der unterschiedlichen DLL-Versionen auf den einzelnen Rechnern, funktioniert dieses jedoch noch nicht mit Sicherheit.

Um aber trotzdem die über 100 Windows-basierten CDs der SUB, die momentan nur an Einzelplätzen bei der Zentralen Information des Neubaus, in der Kartenabteilung oder der Handschriftenabteilung des Altbaus oder den Bereichsbibliotheken Chemie, Medizin und Physik recherchierbar sind, über das Universitätsnetz zugänglich zu machen, wird z. Zt. an der Installation bzw. Konfiguration eines CITRIX-Servers gearbeitet. Darüber wäre dann der Zugriff auf die Datenbanken (auch die Windows-basierten) für den Benutzer einfacher und sicher.

Wir hoffen daher, in den nächsten Monaten alle netzfähigen CD-ROM-Datenbanken der SUB im Universitätsnetz anbieten zu können.

Ansprechpartner: Dr. E. Purpus (Tel.: 0551/39-2456,
E-Mail:
purpus@mail.sub.uni-goettingen.de), Dr. K. Meyer (Tel.: 0551/39-5285; E-Mail: meyer@mail.sub.uni-goettingen.de)

4.3 Online-Literaturrecherchen in DIMDI und STN-Datenbanken an der SUB

4.3.1 Aufgaben der Informationsvermittlungsstelle (IVS)

Bei der Suche nach der zu einem Thema jeweils passenden Literatur hilft die IVS an der SUB. Hier besteht die Möglichkeit einer retrospektiven Suche, das ist eine einmalige Suche im aktuellen Datenbestand einer Datenbank. Zusätzlich kann man Daueraufträge starten, die vom Suchdatum ab 6 bzw. 12 Monate laufen können. Bei der Datenbankaktualisierung werden die Neuzugänge dann anhand des gespeicherten Suchprofils abgesucht und die Ergebnisse automatisch versandt.

4.3.2 Datenbankauswahl

Schon die Auswahl der Datenbanken, in denen der Informationsvermittler an der IVS die Suche durchführt, ist mit entscheidend für die Qualität des Resultates. Die Suche in einem einzelnen Bestand reicht heute in der Regel nicht mehr aus. Meist verteilen sich die verfügbaren Informationen auf mehrere Datenbanken, die alle zu berücksichtigen sind, wenn ein vollständiges Ergebnis erzielt werden soll.

4.3.3 Vorteile der Online-Literaturrecherchen in DIMDI- und STN-Datenbanken

Trotz der rasanten Entwicklung im Bereich der lokalen Datenspeicherung (z. B. CD-ROM) bieten Ihnen Recherchen in Online-Datenbanken erhebliche Vorteile, z. B.:

Die Vorstellung, man brauche in der IVS sein Thema nur abzugeben und bekäme innerhalb kürzester Zeit eine komplett zusammengestellte Literaturliste, die alle Informationsprobleme löst, trifft leider nicht zu. Weder der Computer noch der Informationsvermittler können erahnen, was zwischen den Zeilen gefragt wird, wenn der Auftraggeber sein Thema nicht ganz klar formuliert hat. Dabei kommt es auf die genaue Analyse der Fragestellung des Themas an. Die vorgedruckten Auftragsscheine der IVS enthalten die benötigten Angaben. In Zweifelsfällen ist ein persönliche Beratung sinnvoll.

Die SUB Göttingen bietet Ihnen die Literaturrecherche in den Datenbanken zwei verschiedener Hosts - DIMDI und STN - an.

4.3.4 DIMDI

DIMDI ist die Abkürzung für Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information.

DIMDI ist ein Institut im Geschäftsbereich des Bundesministers für Gesundheit und hat die Aufgabe, den Zugriff auf Datenbanken über das Gesamtgebiet der Medizin und Ihrer Randgebiete (Biowissenschaften) für die fachlich interessierte Öffentlichkeit auf Kostendeckungsbasis zu ermöglichen.

Mit dieser in Köln ansässigen Institution steht die Informationsvermittlungsstelle (IVS) der SUB online in Verbindung.

Ausgehend von den Schwerpunkten Gesundheitswesen und Medizin hat DIMDI das Informationsangebot - auch durch Kooperationen mit anderen Institutionen - stetig erweitert und bietet heute ein umfassendes Spektrum von Datenbanken aus dem gesamten Bereich der biowissenschaftlichen Disziplinen und den Sozialwissenschaften an.

DIMDI ermöglicht den Zugriff auf mehr als 80 Datenbanken mit insgesamt 60 Millionen Informationseinheiten. Jedes Jahr kommen etwa 4 Millionen Dokumente hinzu. Die Palette der verfügbaren Datenbanken reicht, um nur einige Fachgebiete zu nennen, von den Agrar- und Forstwissenschaften über die Biologie, Biochemie, Genetik, Biotechnologie bis hin zur Medizin (mit den Gebieten Arbeitsmedizin, Hygiene, Onkologie, Krankenhauswesen, Pharmakologie, Sozialwesen und Zahnmedizin, Pharmazie, Psychologie, Sportmedizin, Toxikologie). Datenbankaktualisierungen erfolgen in regelmäßigen Zeitabständen, so z. B. bei MEDLINE (die meist genutzte Datenbank) wöchentlich.

Außerdem besteht die Möglichkeit, in einer der von DIMDIs Fachwissenschaftlern zusammengestellten Gruppen von Datenbanken (Superbases) zu recherchieren. Durch die IVS an der SUB können wir im Superbase Modus gleichzeitig in bis zu 64 Datenbanken recherchieren. Vor Duplikaten brauchen Sie keine Angst zu haben. Eine verläßliche Duplikat-Eliminierungsfunktion wird angeboten. Die Suchsprache ist GRIPS (General Relation based Information Processing System). Das Datenbanksystem GRIPS wurde von DIMDI entwickelt. Die Komponente GRIPS-R (R: Retrieval), die GRIPS - Kommandosprache, dient zur Wiedergewinnung der in den Datenbanken gespeicherten Informationen.

Die Ausgabe der Ergebnisse Ihrer Recherche können Sie sofort auf Papier gedruckt bekommen. DIMDI druckt die Recherche-Ergebnisse in mehr als zwanzig verschiedenen Druckformaten. Sie können aus diesen Druckformaten das für Sie passende auswählen. Außerdem können Sie Ihre Suchergebnisse auch per E-Mail zugestellt bekommen. Wenn Sie größere Ergebnismengen haben, bietet Ihnen DIMDI als Alternative die Erstellung von Disketten mit anschließendem Versand per Post an Ihre Adresse an.

Seit einiger Zeit ist DIMDI auch im Internet. Als DIMDI-Nutzer mit gültigem User-Code können Sie Ihre Recherchen über Telnet oder über Browser-Zugang durchführen (http://www.dimdi.de).

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Dr. S. Bähr-Porsch: Tel.: 0551/39-837, Telefax: 0551/39-3181, E-Mail: Porsch@mail.sub.uni-goettingen.de

4.3.5 STN

STN - die Abkürzung für Scientific Technical Network - bietet Zugriff auf 170 naturwissenschaftliche und technische Datenbanken. Deutscher Partner von STN ist das Fachinformationszentrum (FIZ) Karlsruhe, der führende Datenbankhersteller im Bereich Energie, Physik, Mathematik und verwandte Gebiete. Weiterer Partner ist der Chemical Abstract Service (CAS).

Das Datenbankangebot von STN umfaßt die Gebiete Chemie, Ingenieurwesen, Gesundheits- und Sicherheitswiesen, Mathematik, Physik, Geologie, Biotechnologie, Medizin, Materialwissenschaften, Pharmazie u.s.w. Darüber hinaus werden deutsche, europäische und amerikanische Patentdatenbanken angeboten. Übergreifende Datenbankrecherchen in sogenannten Clustern sind wie bei DIMDI möglich, genauso gibt es eine Duplikateleminierungsfunktion. Suchsprache bei STN ist Messenger. Seit kurzem gibt es auch einen WWW-Zugriff mit dem Namen STNEasy: http://stneasy.fiz-karlsruhe.de

Analog zu DIMDI können Sie die Suchergebnisse sofort auf Papier gedruckt bekommen. Verschiedene Druckformate sind möglich. Alternativ können Sie Ihre Suchergebnisse auch per E-Mail zugestellt bekommen.

Für weitere Informationen für STN-Recherchen wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. K. Meyer, (Tel.: 0551/39-5285, E-Mail: Meyer@mail.sub.uni-goettingen.de)



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1 Gemeinsamer Bibliotheksverbund der Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen

2 Bibliotheksverbund Bayern

3 Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information

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