DARWIN Digitale Dissertationen English Version Strich

FU Berlin
Digitale Dissertation

Ralph Noeske :
Anwendung der Hochfeld-(3-Tesla)-NMR-Tomographie:
Abbildung des menschlichen Herzens und NMR-Thermographie an Phantomen für eine Tiefenhyperthermie
High field (3 Tesla) NMR tomography:

FU Logo


|Zusammenfassung| |Inhaltsverzeichnis| |Ergänzende Angaben|

Zusammenfassung

Ziel der Arbeit war es, für ausgewählte medizinische Anwendungen die Eignung einer NMR-Tomographie bei 3 Tesla und die mit der hohen Feldstärke verbundenen Vor- und Nachteile zu untersuchen.

Für die Herzbildgebung bei 3 T wurde eine schnelle EKG-getriggerte und flußkompensierte Gradienten-Echo-Sequenz implementiert und optimiert sowie auf ihr Artefaktverhalten hin untersucht. Mit dieser Sequenz konnten innerhalb einer Atemanhalteperiode (17 Herzschläge) artefaktfreie Schnittbilder beliebiger Orientierung, u.a. auch Kurzachsenschnitte, sowie sogenannte Cine-Sequenzen, d.h. die Abbildung der Herzbewegung in einer Schicht während des Herzzyklus, aufgenommen werden. Durch den Einsatz speziell für die Herzbildgebung entwickelter und gebauter Mehr-Element-Oberflächen-Empfangsspulen in Kombination mit dem Ganzkörperresonator als Sendespule wurde im Mittel eine Steigerung des Signal-Rausch-Verhältnisses (S/R) etwa um den Faktor 2 gegenüber Messungen bei 1,5 T erzielt.

Die durch Bereiche unterschiedlicher magnetischer Suszeptibilitäten verursachte größere B0-Feldinhomogenität (± 1 ppm) und die daraus resultierenden kürzeren T2*-Relaxationszeiten im linken Ventrikel (< 20 ms) erschweren die Herzbildgebung bei 3 T im Vergleich zu niedrigeren Feldstärken, wobei insbesondere die artefaktanfällige Echtzeitbildgebung betroffen sein sollte. Die durch Suszeptibilitätseffekte bedingte Verkürzung der T2*-Relaxationszeiten mit steigender Feldstärke läßt hingegen einen höheren BOLD-(Blood Oxygenation Level Dependent)-Kontrast erwarten, der zur Messung der Gewebe-Oxygenierung und Perfusion ausgenutzt werden kann.

Bei 3 T erreicht die HF-Wellenlänge im Menschen die Abmessungen im Körper, so daß dielektrische Resonanzen die elektromagnetische Feldverteilung im Körper beeinflussen, was zu einer inhomogenen B1-Feldverteilung führen kann. Zusammen mit der für denselben Drehwinkel der Magnetisierung bei gleicher HF-Pulslänge benötigten höheren Sendeleistung (Faktor 4 gegenüber 1,5 T) wird somit in erheblichem Maße der Einsatz von Spin-Echo- sowie verschiedenen Präparationssequenzen erschwert.

Im zweiten Teil der Arbeit wurde eine MR-Thermographiemethode (Thermosonden-Methode), bei der als Kontrastmittel ein paramagnetischer Praseodym-Chelat (Pr-MOE-DO3A) eingesetzt wird, in Kombination mit einem schnellen spektroskopischen Bildgebungsverfahren (Echo Planar Spectroscopic Imaging, EPSI) hinsichtlich der Eignung für eine Therapiekontrolle während einer regionalen Hyperthermie-Behandlung untersucht. In einem Phantom wurde mit der EPSI-Methode die Verteilung der absoluten Temperatur in einem Volumen von 24 ´ 24 ´ 24 cm3 (Voxelgröße 1,5 ´ 1,5 ´ 1,5 cm3) innerhalb von 14 s mit einer Genauigkeit von ± 0,45 °C gemessen.

Diese Arbeit hat gezeigt, daß mit der hohen Feldstärke nicht nur Vorteile, sondern auch erhebliche Nachteile verbunden sind. Deshalb erscheint der Einsatz der MR-Bildgebung und -Spektroskopie bei hohen Feldstärken (? 3 T) zwar in der medizinischen Forschung und für spezielle Anwendungen der medizinischen Diagnostik und Therapiekontrolle sinnvoll, jedoch ist ein Ersatz der hochentwickelten MR-Tomographie bei niedrigeren Feldstärken (1,0 – 1,5 T) eher unwahrscheinlich.


Inhaltsverzeichnis

Die gesamte Dissertation können Sie als gezippten tar-File oder als zip-File laden.

Durch Anklicken der Kapitelüberschriften können Sie das Kapitel in PDF-Format laden:

Titel
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1
2 Grundlagen der Magnetresonanz 5
2.1 Kernmagnetisierung 5
2.2 Blochsche Gleichungen 7
2.3 Relaxation 8
2.4 Kernresonanz 10
2.5 Chemische Verschiebung 12
2.6 Ortskodierung 13
2.7 Magnetresonanzspektroskopie 26
2.8 Kontrast 28
2.9 Signal-Rausch-Verhältnis 30
3 Der Hochfeld-3-Tesla-Tomograph 32
3.1 Supraleitender Magnet 32
3.2 Gradientensystem 33
3.3 HF-System 35
3.4 Spulen 37
4 Tagging-Phantomexperimente 47
4.1 Tagging-Präparations-Sequenz 47
4.2 Experimenteller Aufbau 59
4.3 Experimente 63
4.4 Schlußfolgerung 68
5 Bildgebung des menschlichen Herzens bei 3 Tesla 70
5.1 Anatomie und Physiologie des menschlichen Herzens 71
5.2 Segmentierte TurboGRASS-Sequenz 73
5.3 Messung der T2*-Relaxationszeiten im Myokard 91
5.4 Messung der T1-Relaxationszeiten im Myokard und Blut 93
5.5 Messung der B0-Feldverteilung im Herzen 94
5.6 Messung des Signal-Rausch-Verhältnisses im Myokard 96
5.7 Vergleichsmessung an einem 1,5-Tesla-Tomographen 105
5.8 Messung des Kontrast-Rausch-Verhältnisses zwischen Blut und Myokard 108
5.9 Tagging 108
5.10 Schlußfolgerung 109
6 Grundlagen der MR-Thermometrie 112
6.1 Hyperthermie 112
6.2 Temperaturabhängige Parameter 116
7 Thermosonden-Methode 121
7.1 Pr-MOE-DO3A 124
7.2 Spektroskopische Bildgebung 129
7.3 Schnelle spektroskopische Bildgebung 138
7.4 Schlußfolgerung 145
8 Zusammenfassung 148
A Sequenzen-Programmierung 152
A.1 Puls- und Gradientenprogramm 152
A.2 ACQP und IMND 155
B Messung der k-Raum-Trajektorien 157
C Spektral und räumlich selektiver Anregungspuls 159
D HLSVD 162
Literaturverzeichnis 167
Veröffentlichungen
Danksagung
Lebenslauf

Ergänzende Angaben:

Online-Adresse: http://www.diss.fu-berlin.de/2000/126/index.html
Sprache: Deutsch
Keywords: NMR tomography, cardiac imaging, signal-to-noise ratio, NMR thermography, Praseodymium complex
DNB-Sachgruppe: 29 Physik, Astronomie
Klassifikation PACS: 87.61.-c, 87.57.Ce, 87.61.Cd, 87.63.Hg, 87.54.Br
Datum der Disputation: 30-Oct-2000
Entstanden am: Fachbereich Physik, Freie Universität Berlin
Erster Gutachter: Prof. Dr. Herbert Rinneberg
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Klaus-Dieter Kramer
Kontakt (Verfasser): ralph.noeske@ptb.de
Kontakt (Betreuer): herbert.rinneberg@ptb.de
Abgabedatum:02-Nov-2000
Freigabedatum:08-Nov-2000

 


|| DARWIN|| Digitale Dissertationen || Dissertation|| English Version|| FU Berlin|| Seitenanfang ||


Mail-Icon Fragen und Kommentare an:
darwin@inf.fu-berlin.de

© Freie Universität Berlin 1999